Vor vier Jahren kam Michel über eine Website auf die Idee selbst einen Café Racer zu bauen. Bei der Suche nach einer geeigneten Basis für den geplanten Umbau stieß er zuerst auf eine Kawasaki Z 1000. Aber alle verfügbaren Maschinen waren einfach schlicht zu teuer. So ist er schließlich auf eine Bol d’Or gekommen. Die Basis seines Honda CB 750 KZ Café Racers stammt aus dem Jahr 1979 und wechselte für 400 Euro vom Vorbesitzer in Michaels Garage. Wenig überraschend sah die RC01 echt übel aus und war ein ziemlicher Schrotthaufen. Denn das Baby hielt seit 2006 Schönheitsschlaf.
Ein Umbauprojekt vom Tourer zum Café Racer
Für den Umbau brauchte „didi69“, wie sein Moderator-Synonym im Caferacer-Forum lautet, rund zwei Jahre. Die meiste Zeit floss in den Sitzbankhöcker. Das Teil dengelte Michael komplett aus Metall, was für ihn eine Premiere gewesen ist. Na ja, bekanntlich wächst man ja mit den Aufgaben und er bekam das extrem sauber hin. Michael hatte zwar einen groben Plan für den CB 750 KZ Café Racer im Kopf, aber es kamen immer wieder Situationen auf, in denen er sich für eine andere Lösung entscheiden musste. Das Bike hat sich somit während des Umbaus ständig entwickelt.
„Es war mir total egal wie lange der Umbau dauert. Hauptsache die Maschine wurde so, wie ich es wollte. Später, als mein Café Racer fertig war, bekam ich ungemein viel Zustimmung und merkte, ich hatte nicht nur meinen eigenen Geschmack getroffen.“ erklärt Michael.
Am Motor der Honda CB 750 KZ vergriff er sich nicht, der blieb ungeöffnet. Außer einer gründlichen Reinigung unter Zuhilfenahme von viel Backpulver und anderen Mittelchen sowie dem Austausch aller Verschleißteile musste Michael nichts daran machen. Die Vergaserbatterie erfreute sich hingegen an einem ausgiebigen Ultraschallbad. Beim nächsten Projekt will er sich aber auch an die Motorenrevision wagen, wie er mir erklärt. Richtig viel Arbeit machte die Suche nach dem Ladestrom, denn in der Elektrik war mächtig der Kupferwurm drin. Neuer Kabelbaum, neue Gleichrichter-/Reglerkombi und immer wieder Messen gehörten über Tage zum laufenden Arbeitsprogramm. Die Lichtmaschine bekam einen neuen Stator und Rotor, die Zündung und Kupplung mussten ebenfalls gegen Neuware ausgetauscht werden. Der Lima spendierte er einen aufgearbeiteten „Pornodeckel“ als Finish.
Da die RC01 vorn eine „Blindschleiche“ war, besorgte sich Michael einen originalen Scheinwerfer und verbrachte einige Stunden mit der Verkabelung. Aber auch das Problem warf ihn nicht aus der Kurve.
„Ich mag hier lieber die klassischen Scheinwerfer mit Reflektorglas, wie man es früher kennt.“
Neue Scheinwerferhalterungen, kleine Kellermann-Blinker, kleiner Tacho im Cockpit waren die Zutaten an der Front des Honda CB 750 KZ Café Racers. Hinten versteckte er dezent ein langes LED-Rücklicht unter dem Höckerabschluss.
Viel Garagenbier für eine Farbe
Was Michaels Café Racer auszeichnet ist ein kleines, aber feines Detail. Denn die Sitzbank der Honda CB 750 ist bei der RC01 seitlich klappbar. Als Michael das Rahmendreieck freigelegt hat, suchte er nach einer Lösung für die neue Elektrik und dachte sich, dass es doch geil wäre, wenn der Sitz weiterhin klappbar bliebe. Gesagt, getan. Statt einfach ein Blech als neuen Träger zu suchen, hat er die alte Sitzbank genommen und den Träger mittels Flex gekürzt. An dem gekürzten Sitzbankträger schweißte er das Anschlussstück für den Höcker und brachte alles in Form. Die Klappfunktion behielt der Tüftler bei.
Daraus ergab sich jedoch ein Problem mit der typischen, geraden Café Racer Linie aus Tank, Sitzbank und Höcker. Die meisten anderen CB 750 KZ Café Racer bekamen entweder einen anderen Tank, um eine gerade Linie zu erhalten oder man kaschierte den unteren Knick mit einem Zündschloss unter dem Tank. Letzteres sieht zwar geil aus, versagt aber in der Praxis, da hier ständig das Knie anstößt. Michael entschied sich für einen Kunstgriff und lackierte den Tank unten schwarz. Für die Farbgebung zeichnet übrigens Michaels Freundin verantwortlich.
„Was ich mit den Kumpels vor der Mühle saß und wir beim Bier philosophierten welche Farbe das Bike bekommen sollte, kannst du dir nicht vorstellen. Irgendwann kam mein Mädel mit einem Bild von einer Vespa um die Ecke und sagte ‚so wird deine Maschine‘.“
Zusammen mit dem hellbraunen Ledersitz passt die cremeweiße Lackierung perfekt, wie nicht nur ich finde. Der Ledersitz sieht übrigens nicht nur gut aus, sondern man sitzt darin bequem wie im Sattel, wie Michael mir bestätigt.
„Ich fahre mit dem Ding, Es soll nicht nur lecker aussehen, sondern muss auch funktionieren.“
Respekt, was Michael hier auf die Räder gestellt hat, wenn man bedenkt, dass die der CB 750 KZ Café Racer sein erster Umbau ist. Das Schutzblech vorn ist inzwischen einem kurzen Fender gewichen – sehr gute Entscheidung. Das nächste Projekt steht übrigens auch schon in den Startlöchern und kommt mit Vollverkleidung und knackigem Heck. Basis ist dieses Mal eine RC04. Stay tuned!
Moin
Bin echt erstaunt was man aus einen alten Eisenziege machen kann .Ist ein sehr schönes Mtorrad geworden .
Ich bin noch ganz am Anfang .Habe eine Bodor 900 Bj. 79 .Mal sehen was draus wird .
lg aus HH