Wir schreiben das Jahr 1971. Während Bundeskanzler Willy Brand mit seiner Ostpolitik frischen Wind in die Weltgeschichte bringt und Miguel Rios mit seinem Song of Joy die internationalen Charts stürmt, gelingt es Citroën mit seinem GS, das Auto des Jahres auf die hydropneumatisch abgefederten Räder zu stellen. Doch neben diesen weltgeschichtlich mehr oder weniger relevanten Ereignissen gibt es auch Dinge aus dieser Zeit zu berichten, die das Leben der Menschen unmittelbar betroffen haben. Nicht zuletzt durch die zahlreichen sozialen und gesellschaftlichen Reformen der vergangenen Jahre war das Einkommen breiter Gesellschaftsschichten kräftig angestiegen. Immer mehr Menschen konnten sich jetzt Dinge leisten, von denen sie vorher nur geträumt hatten. Ein eigenes Auto oder ein Motorrad standen dabei ganz oben auf der Wunschliste. So mancher Zweiradfanatiker studierte in dieser Zeit die Angebote der verschiedenen Hersteller und kam dabei natürlich an der Yamaha DS 7 nicht vorbei.
Yamaha wurde zum weltweit größten Hersteller von Zweitaktern
Schon 1964 hatte sich der japanische Konzern Yamaha mit seinen Motorrädern auf den deutschen Markt gewagt und langsam aber sicher seinen Marktanteil kontinuierlich ausgebaut. Zeitweise waren jährliche Zuwachsraten von 200 Prozent zu verzeichnen. Anfang der 1970er Jahre hatte es Yamaha geschafft, mit günstigen und robusten Zweitaktmotoren zum weltweit größten Hersteller in diesem Segment aufzusteigen. Besonders erfolgreich waren die Japaner mit der Yamaha RD 250, die den Markt ab 1973 dominierte.
Den Grundstein für diesen Erfolg hatte Yamaha aber im Laufe der 60er Jahre mit der stetigen Weiterentwicklung seiner DS-Serie gelegt. Mit der DS 6 und spätestens mit der 1970-1972 produzierten Yamaha DS 7 zeigte sich schon deutlich, wohin die Reise in der 250ccm-Klasse gehen würde. Bei der Entwicklung der Motoren konnte Yamaha von seiner großen Erfahrung im Rennsport profitieren, was auch in der Werbung für die Straßenmaschinen unermüdlich betont wurde. Fans der Marke wissen, dass die höchst erfolgreiche DS 7 Konstruktion als Basis der damals unschlagbaren TZ Rennmaschine diente und Straßen- und Rennmotoren zeitweilig fast vom gleichen Fertigungsband liefen.
Die luftgekühlten Yamaha-Zweitakter überzeugten nicht nur mit einer vorbildlichen Wirtschaftlichkeit, sondern auch mit großer Zuverlässigkeit und ausgewogenen Fahreigenschaften.
Die Zwillinge Yamaha DS7 und R5
Rein optisch unterscheidet sich die Yamaha DS7 kaum von ihrer großen Schwester, der 350er R5. Beide verfügen außerdem über das aus dem Rennsport hervorgegangene 5-Port System, das sich durch zwei zusätzliche Kanäle auszeichnet. Mit dieser Konstruktion schaffte es Yamaha, die Effizienz seiner Motoren signifikant zu steigern.
In der offenen US-Version holten die Techniker 30 PS aus dem 250 ccm Zweizylindermotor. Als Nennleistung für die deutsche Variante stehen im Datenblatt 23,7 PS, die bei 7.400 U/min anliegen. Doch auch damit kommt man noch immer auf eine für damalige Verhältnisse sehr gute Literleistung von 95 PS und ein Leistungsgewicht von 5,8 kg pro PS. Die zeitgenössische Werbung versprach denn auch eine Höchstgeschwindigkeit von 140 bis 160 km/h für die kleinere der beiden Maschinen.
Bemängelt wurde von Testern zuweilen der mit 12 Litern Volumen recht kleine Tank der Yamaha. Bei zügiger Fahrweise fließen etwa 7 Liter durch die Kraftstoffleitung, was die Reichweite der Yamaha DS 7 deutlich unter 200 Kilometer drückt.
Keine Unterschiede beim Fahrwerk
Beim Fahrwerk weist die Yamaha DS7 keine Unterschiede zu ihrer großen Schwester auf. Sowohl der Rahmen als auch die Teleskopgabel und die Hinterradaufhängung sind identisch. Die Dämpfung der Vorderräder erfolgt über hydraulische Einwegdämpfer, die in den beiden Gabelrohren verbaut sind. Bei der Hinterradaufhängung kommt eine horizontale Schwinge mit austauschbaren Lagerbuchsen aus Kunststoff zum Einsatz – oft eine Manko der japanischen Motorräder aus den frühen 70er Jahren. Die hydraulisch gedämpften Federbeine sind 3-fach verstellbar. Aufgebaut sind die Maschinen auf einem geschweißten Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen.
Für die negative Beschleunigung sorgen vorn und hinten Trommelbremsen mit einem Durchmesser von 200 Millimeter. Die mechanisch betätigten Bremsen sind vorne als Duplex-, hinten als einfache Simplex-Version ausgelegt.
Die DS7 gehört wie ihre Nachfolgerin, die Yamaha RD 250, zu den beliebtesten Modellen auf dem Markt für alte Zweitakter. Die robusten Motoren und das attraktive schlichte Design sind heute noch so anziehend wie vor mehr als 40 Jahren. Alle klassischen Zweitakt-Yamahas haben ihre liebenswerten Seiten, ob Sargtank mit Kenny Roberts-Streifen oder Membran-RD im Glitterlack. Aber die Yamaha DS 7 ist ein wunderschöner Zeitzeuge der Schlaghosen und „Ballroom Blitz“-Ära mit einer unglaublich schlanken Linie.
Technische Daten Yamaha DS 7
Einheit | DS 7 | RD 250 | RD 250 | RD 250 | ||
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1. Fakten | ||||||
Produktionszeit | Jahr | 1970 bis 1972 | 1973 bis 1974 | 1975 bis 1976 | 1977 bis 1979 | |
Nummerierung (Rahmen) | Start | 1A2-000101 | ||||
Farben | Mandarin Orange | Gold Dust, Amber Brown, Brigade Blue | High Sparkly Blue, Golden Bronze, Brilliant Red, Crystal Silver, Brigade Blue, Low Gloss Black | Modena Red, rystal Silver, Competition Yellow, Candy Blue, Macho Maroon, Clean White, Marine Blue, Low Gloss Black | ||
Neupreis | DM | 3.195 DM | 3.295 DM | 3.852 DM | 3.852 DM | |
2. Motordaten | ||||||
Motortyp | 2-Zylinder, 2-Takt | 2-Zylinder, 2-Takt | 2-Zylinder, 2-Takt | 2-Zylinder, 2-Takt | ||
Ventilsteuerung | Schlitzsteuerung, 5 Kanäle | Membran-/Schlitzgesteuert, 7 Kanäle | Membran-/Schlitzgesteuert, 7 Kanäle | Membran-/Schlitzgesteuert, 7 Kanäle |
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Nockenwelle | keine | keine | keine | keine | ||
Hubraum | ccm | 247 ccm | 247 ccm | 247 ccm | 247 ccm | |
Bohrung | mm | 54 mm | 54 mm | 54 mm | 54 mm | |
Hub | mm | 54 mm | 54 mm | 54 mm | 54 mm | |
Verdichtungsverhältnis | 7,3:1 | 7,3:1 | 7,5:1 | 7,5:1 | ||
Vergaser | 2 Mikuni-Rundschiebervergaser (VM 24 SC) mit je 24 mm | 2 Mikuni-Rundschiebervergaser (VM 28 SC) mit je 28 mm | 2 Mikuni-Rundschiebervergaser (VM 28 SC) mit je 28 mm | 2 Mikuni-Rundschiebervergaser (VM 28 SC) mit je 28 mm | ||
3. Leistungsdaten | ||||||
Leistung | PS | 24 PS | 30 PS | 32 PS | 32 PS | |
bei Drehzahl | min-1 | 7.500 U/min | 7.500 U/min | 8.000 U/min | 8.000 U/min | |
Drehmoment | Nm | 28,6 Nm | 29,5 Nm | 28 Nm | 28 Nm | |
bei Drehzahl | min-1 | 7.500 U/min | 7.500 U/min | 8.000 U/min | 8.000 U/min | |
Leistungsgewicht | Kg/PS | 5,8 Kg/PS | 4,8 Kg/PS | 4,7 Kg/PS | 4,7 Kg/PS | |
Höchstgeschwindigkeit | km/h | 140 km/h | 150 Km/h | 157 km/h | 157 km/h | |
4. Abmessungen | ||||||
Länge | mm | 1.990 mm | 2.040 mm | 2.030 mm | 2.030 mm | |
Radstand | mm | 1.290 mm | 1.320 mm | 1.325 mm | 1.325 mm | |
Leergewicht | Kg | 138 Kg | 144 Kg | 150 Kg | 150 Kg | |
5. Bremse | ||||||
Bremse vorn | Duplex 180 mm | 1 Scheibe 220 mm | 1 Scheibe 220 mm | 1 Scheibe 220 mm | ||
Bremse hinten | Simplex 180 mm | Simplex 180 mm | Simplex 180 mm | Simplex 180 mm | ||
6. Antrieb | ||||||
Getriebe | 5-Gang Fußschaltung | (6) 5-Gang Fußchaltung | 6-Gang Fußschaltung | 6-Gang Fußschaltung | ||
Antrieb | Kette | Kette | Kette | Kette | ||
Starter | Kickstarter | Kickstarter | Kickstarter | Kickstarter |
Tolle website, die ich immer wieder gerne besuche!!
Die Lackierungen unserer klassischen Lieblinge sind ja stets eine Herausforderung, auch wenn sich heute einige Lackhersteller und Lackierbetriebe auf die alten Schätzchen spezialisiert haben. Aktuell treibt mich die Frage nach dem korrekten Lack für die Rücklichthalter der DS7, R5, RD250/350, XS650, TX750 u.a. (restauriere aktuell meine ’72er R5) , ein helles silbrig-grau.
Kennt jemand die Lackreferenz dafür oder eine Quelle für den korrekten Lack? Habe bereits bei RH Lacke nachgefragt, dort kennt man den korrekten Farbton nicht.
Danke für jeglichen Hinweis/Tipp!
Beste Grüße,
Thomas
Habe gerade eine ds7 gekauft von 1971 muss den Tank neu lackiert lassen da nicht original in Gold schwarz wer kann mir Bilder und Masse zusenden für die schwarze linierung und ich suche 2 lampenhalter vorerst vielen dank
Hallo Axel,
meine DS7 …. eine der ersten …. vom September 1971 war gold/weiß lackiert.
Gruß
Hubert