Mit der R1 katapultierte sich Yamaha recht eindrucksvoll in die Welt der Supersport-Motorräder und entwickelt in den darauffolgenden Jahren eine ganze R-Serie mit der R1 als Flaggschiff. Dass die R-Serie Sportfahrer anspricht, muss nicht weiter erwähnt werden. Nachdem zuletzt mit der R3 und R125 auch für den Einstieg in den Supersport-Bereich gelungen ist, folgt im Herbst die taufrische Yamaha R7 als jüngstes Mitglied nach.
Yamaha YZF R7: Respekt für eine Legende
Kein Motorrad würde jemals den Vergleich mit der originalen YZF-R7 wagen. Es wurden 1999 lediglich 500 Exemplare dieser Factory-Rennmaschine gebaut, um die Zulassung für die World Superbike Championship und das 8-Stunden-Rennen von Suzuka zu erhalten. Nun folgt der Transfer von der Rennstrecke auf die Straße. Die neue Yamaha R7 zollt mit ihrem Namen dem originalen, limitierten Superbike YZF-R7 Respekt und trägt ihren Namen mit Stolz.
Charakteristischer Crossplane-Motor aus dem Yamaha-Regal
Das Herzstück der R7 bildet der beliebte und als sehr zuverlässig geltende CP2-Motor mit 689 ccm Hubraum, der bereits in der MT-07, XSR 700 sowie Yamaha Tracer und Ténéré zum Einsatz kommt. Typisch für den CP2-Motor ist die Kurbelwelle mit 270-Grad-Hubzapfenversatz, die für eine ungleichmäßige Zündfolge sorgt. So bietet der flüssigkeitsgekühlte Zweizylinder-Reihenmotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder ein hohes Drehmoment mit linearem Verlauf über ein breites Drehzahlband und sorgt auch für den typischen Sound bei den 700er Yamahas. Da das Crossplane-Triebwerk als eines verlässlichsten seiner Klasse gilt und mit einer direkten Leistungsentfaltung punktet, ist es der perfekte Antrieb für die neue Yamaha R7.
Bei der neuen Yamaha YZF R7 treffen 73 PS Leistung (bei 8.750 U/min) auf ein Nassgewicht von 188 Kilogramm. Das maximale Drehmoment von 67 Nm entwickelt der Motor bei 6.500 Touren. Für den sportlichen Charakter wurde die Übersetzung für die R7 etwas kürzer ausgelegt. Neben der offenen Version plant Yamaha auch eine gedrosselte Variante für Inhaber der Führerscheinklasse A2.
Für den jüngsten Spross in der CP2-Familie haben die Yamaha-Ingenieure noch ein paar Überarbeitungen vorgenommen. Dazu gehören optimierte Lufteinlasskanäle, ein verbessertes Auspuffdesign und eine optimierte Kraftstoffeinspritzung. Diese Änderungen verbessern die Kontrollierbarkeit und sorgen für eine sanfte und direkte Gas-Annahme. Natürlich ist das Modell dadurch auch vollständig EU5-konform.
Eine der wichtigsten Ausstattungsmerkmale der Yamaha R7 ist die Anti-Hopping-Kupplung. Sie sorgt für sanftere Gangwechsel und verhindert ein Überdrehen des Motors sowie Springen des Hinterrads beim starken Bremsen. So ist das Handling beim Anfahren von Kurven berechenbarer und besser kontrollierbar. Zudem erfordert die Anti-Hopping-Kupplung rund ein Drittel weniger Kraft am Kupplungshebel im Vergleich zu Standardkupplungen. Ein Quickshifter ist allerdings optional.
Die Yamaha R7 bietet ein Setup für Rennstrecke oder Straße
Bei der Entwicklung der YZF R7 spielte das neue Fahrwerk eine wichtige Rolle. Die Yamaha R7 sollte ein direktes Gefühl fürs Vorderrad beim Abbremsen und in Kurven garantieren. So verbauen die Konstrukteure eine 41 mm KYB Upside-Down-Gabel. Die Gabel ist in Vorspannung sowie in der Druck- und Zugstufendämpfung vollständig einstellbar – mit der Druckstufe im linken Holm und der Zugstufe im rechten Holm.
Für präzises Handling mit sauberem Feedback bietet die Upside-Down-Gabel der Yamaha YZF700 einen steilen Lenkkopfwinkel von 23,7 Grad mit 90 mm Nachlauf. Der Radstand beträgt kompakte 1.395 mm. Mit der Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad im Verhältnis 51/49 wurde diese neue Supersport-Maschine für scharfe und schnelle Kurvenfahrten gebaut.
Auch die Monocross-Hinterrad-Aufhängung mit Umlenkung wurde von Yamaha neu entwickelt. Die R7 verfügt über ein neu entwickeltes angelenktes Monocross Federbein, dessen Dämpfungscharakteristik und Federrate auf den sportlichen Charakter der Maschine abgestimmt sind. Durch die horizontale Montage trägt der Stoßdämpfer zur Massenzentralisierung bei, was der Handling-Agilität zugutekommt. Federvorspannung und Zugstufendämpfung sind einstellbar.
Superschlanke R-Verkleidung für weniger Luftwiderstand
Um die Supersport-Maschine aerodynamisch so effizient wie möglich zu gestalten, bekam die R7 eine kleine Front spendiert. Mit dem schmalen CP2-Motor und den minimalistischen Rohrrahmen beschränkt Yamaha die Gesamtmaße auf ein Minimum. Damit ist die neue Yamaha R7 das schlankeste Mitglied der gesamten R-Serie und baut noch schmaler als die R3 und die R125. Markant sind die beiden Doppelscheinwerfer als Positionsleuchten, während sich in der Öffnung des Luftansaugsystems der eigentliche Scheinwerfer versteckt.
Stummellenker und Sportfußrastenanlage sorgen für die nötige Sitzhaltung hinter der Verkleidung, Aussparungen im 13-Liter-Tank für den nötigen Knieschluss. Eine Abdeckung für den separaten Soziussitz gibt es optional.
Zum Marktstart der Yamaha YZF R7 im Oktober sind zwei Farben geplant. Die erste Farboption ist Icon Blue. In dieser Farbe sind die oberen und unteren Verkleidungsflächen und Räder in bekanntem Blau lackiert, während die Seiten der Verkleidung in kontrastierendem, dunklerem Mattblau gehalten sind. Motor, Rahmenverkleidung und Schwinge haben ein Crystal Graphite-Finish, das die Leistung und Dynamik der R7 unterstreicht.
Die YZF R7 wird auch in der Farboption Yamaha Black mit minimalen Grafiken und Akzenten erhältlich sein. Das glänzend schwarze Finish verleiht der Maschine einen zielgerichteten Look, der durch den Crystal Graphite-Motor und -Rahmen abgerundet wird.
Preise stehen aktuell noch nicht fest.
Ganz ehrlich, das Ding ist evtl als Einstiegssportler interessant.
Diesem Teil jedoch die Bezeichnung R7 zu geben, ist ein Witz und tut mir tief in der Seele weh.
Dieses Ding hat mit der legendären R7 soviel zu tun, wie ein Flugzeug mit einer Unterwassertour.
P.S. ich frage mich sowieso, warum nicht die 600er als ordentliche Basis für diesen Einstiegssportler getaugt hat.