Während sich die meisten etablierten Motorradhersteller in Hinblick auf Elektroantriebe in Zurückhaltung üben, wecken die Möglichkeiten der Elektromobilität den Pioniergeist vieler Jununternehmer. So bringt die virulente Start-up-Szene ständig neue E-Bike-Projekte auf den Markt. Einer dieser Newcomer heißt Tarform. Die in New York und Schweden ansässige Firma hat soeben ihr erstes Elektromotorrad vorgestellt, dass coole Retro-Elemente mit moderner Elektroantriebstechnik kombiniert.

Genau genommen stellte Tarform sogar zwei E-Bikes vor: einen Café Racer und eine Scrambler. In beiden Elektromotorrädern ist das Design sehr aufgeräumt. Denn der zentrale Bereich zwischen den Rädern ist ein schwarzer Block, in dem sich Batterie und der E-Motor verstecken. Darüber erstreckt sich eine weitere Verkleidung, die einen nicht vorhandenen Tank andeutet, der wiederum optisch eine horizontale Einheit mit dem Leder-Einzelsitz und dem kurzen, freischwebenden Heckbürzel bildet. Das Hinterrad wird von einer Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein geführt, vorne kommt eine Upside-down-Gabel zum Einsatz. Besonderheiten sind ein Rundscheinwerfer mit schickem LED-Tagfahrlicht und das in den Lenker eingearbeitete Rundinstrument, in dem ein Display mit schick animierter Grafik steckt.

In New York hat sich Mitte Oktober erstmals offiziell die neue Motorradmarke Tarform vorgestellt

In New York hat sich erstmals die neue Motorradmarke Tarform vorgestellt (Foto: Tarform/Ryan Handt)

Der E-Motor bringt ordentliche 40 kW/53 PS ans Hinterrad. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Infos zur Batteriegröße gibt es nicht, doch Tarform verspricht eine Reichweite von 150 Kilometern im Stadtverkehr. Allerdings sind dies nur vorläufige Angaben, für die Serienversion erwarten die Macher eine bessere Performance. Als Besonderheit bietet das E-Bike zeitgemäße Konnektivitätstechnik, dank der sich das Smartphone des Nutzers mit dem Motorrad verbinden lässt. Über diesen Weg kann das Bike seinen Nutzer zum Beispiel über seinen „Gesundheitszustand“ informieren. Ein weiteres Attribut ist eine Art Radarsystem, das vor herannahenden Fahrzeugen warnen kann.

Das Tarform Elektromotorrad gibt es in zwei Varianten, eine davon ist ein Scrambler

Das Tarform Elektromotorrad gibt es in zwei Varianten, eine davon ist ein Scrambler (Foto: Tarform/Ryan Handt)

Tarform hat sein Elektromotorrad um eine modulare Plattform herumentwickelt, die es dem Besitzer erlauben soll, Veränderungen nach individuellen Wünschen vorzunehmen. Mögliche Spielarten beim Design deuten die zwei Varianten an. Außerdem könnten zukünftig, wenn etwa bessere Technikkomponenten wie eine stärkere Batterie verfügbar sind, sich diese dank der Modularität leicht einbauen lassen. Mit diesem Konzept der Elektromobilität rüstet sich Tarform schon heute für die Zukunft.

In dem klassisch anmutendem Rundinstrument steckt ein Display mit verschiedenen Anzeige-Modi

In dem klassisch anmutendem Rundinstrument steckt ein Display mit verschiedenen Anzeige-Modi (Foto: Tarform/Ryan Handt)

Bereits jetzt nimmt Tarform Bestellungen entgegen, allerdings sollen die ersten Exemplare erst Ende 2019 an Kunden gehen. Preise gibt es bereits: Umgerechnet rund 15.700 Euro kostet die Standardversion, eine Edelvariante namens Founders Edition für mehr als 24.000 Euro ist außerdem geplant.

 

[Autor: Mario Hommen/SP-X]