Oft ist weniger einfach mehr! Dieser Weisheit hat sich Patrick Sauter, Student und Redakteur, konsequent verschrieben. Herausgekommen ist ein minimalistischer Yamaha RD 250 Café Racer, der durch eine klare Formsprache und reduzierte Farbwahl besticht. In jedem Fall ist das Teil ein echter Hingucker und eine äußerst gelungene Synthese aus Klassik und Moderne.

Die Yamaha RD 250 von Patrick Sauter besticht durch Klarheit

Die Yamaha RD 250 von Patrick Sauter besticht durch Klarheit (Quelle: Fabian Rapp)

Gott sei Dank teilt sich Patrick Sauter mit seinem Vater eine große Leidenschaft für alte Zweitakt-Maschinen, sonst hätte er sich der heruntergekommenen Yamaha RD 250 auf eBay nicht erbarmt und sie stattdessen ihrem vorbestimmten Schicksal überlassen. Nach erfolgreichem Kauf beförderte er die leckende Kiste in die Garage und machte sich Gedanken zu dem anstehenden Projekt.

Die Yamaha wurde kurzerhand zerlegt und zunächst einer technischen Generalüberholung unterzogen. Obligatorisch bekam der Rahmen nach seinem Sandstrahlbad eine langlebige Pulverbeschichtung spendiert. Um dem angestrebten Minimalismus-Ziel gerecht zu werden, gab es bei der Farbwahl keine Experimente und die Fahrwerkskomponenten bekamen einen schlichten, schwarzen Überzug.

Patrick Sauters RD 250 Café Racer sorgte beim Glemseck101 für Aufsehen

Patrick Sauters RD 250 Café Racer sorgte beim Glemseck101 für Aufsehen (Foto: Nippon-Classic.de)

Vorn verbaute Sauter eine moderne Upside-Down Gabel aus einer Aprilia RS125, die dem Café Racer eine leicht nach vorne geneigten Haltung verlieh und dem Fahrverhalten sehr zuträglich ist. Ein flacher Lenker im Tracker-Stil perfektioniert den Look und passt optimal zur sportlichen Sitzposition in Kombination mit den nach hinten versetzten Fußrasten. Hinten blieb es bei einer klassischen Doppelschwinge mit verstellbaren Federbeinen und Trommelbremse. Vorn bekam das Fahrwerk eine üppig dimensionierte Scheibenbremse spendiert.

Zwei alte Hondas aus der Schnapsglas-Klasse mussten sich von ihren Kraftstofftanks trennen. Der eine CB50 Spritbehälter stellte den künftigen Racer-Tank, der andere wurde zu einem schicken Heckbürzel mit Einzelsitz umgearbeitet. Beide Teile sowie das angedeutete Frontschutzblech ließ Patrick Sauter in schlichtem Weiß lackieren.

Einer der beiden CB 50 Tanks wurde zur Heckpartie umgebaut

Einer der beiden CB 50 Tanks wurde zur Heckpartie umgebaut (Quelle: Fabian Rapp)

Farblich leicht abgesetzt, wurden Felgen und Naben cremefarbig lackiert. Um dem Café Racer mehr optische Potenz einzuflößen, zog Sauter die klassischen Oldtimerreifen „Champion Deluxe black“ von Firestones auf, vorn in der Dimension 3.50 x 18 56S TT, hinten 4.00 x 18 64P TT. Auch wenn die beiden Pneus mit knapp 400 Euro zu Buche schlugen und die Längsrillen einiges an Eingewöhnung abverlangen, dem Look sind sie mehr als zuträglich.

Ich entdeckte seinen fertigen Café Racer beim Glemseck 101 an der ehemaligen Solitude-Rennstrecke, wo die Yamaha mit einem fetten Schloss gesichert, von vielen Besuchern bestaunt wurde. Anerkennend gingen die meisten Augenbrauen der begeisterten Biker nach oben.

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