Vor einigen Tagen präsentierte Nippon-Classic.de einen fantastischen Honda CB 400 Four Café Racer von Pascal Locher. Nun folgt sein zweites „Baby“ nach – ein Yamaha RD 250 Cafe Racer mit knalliger Imola Candy Orange Lackierung.
Dem Baujahr entsprechend gab Pascal seinem Yamaha RD 250 Cafe Racer die Nummer „73“ mit. Bei der Basis konnte der talentierte Schrauber auf eine solide 1973’er RD 250 aus erster Hand mit gerade einmal 29.000 Kilometer zurückgreifen. Wie üblich, gab es auch bei diesem Projekt einen Radikaleingriff in die Eingeweide der Maschine, was eine komplette Zerlegung der Maschine zur Folge hatte und einen blitzsauberen Neuaufbau erst ermöglichte.
Die 30 PS der Serien-Yamaha dürften nach den Umbaumaßnahmen nicht mehr ganz der Realität entsprechen. In Kombination mit der radikalen ‚Diät“ ist Pascal’s Yamaha RD 250 Cafe Racer heute eine richtig geile Fahrmaschine und prescht nach seinem Gusto mit Vehemenz los. Da die RD 250 schon in der Serie ein durstiges Luder war, gehe ich schwer davon aus, dass sich Tankwart und Bikebuilder inzwischen gut kennen.
Der Rahmen wurde für das Yamaha RD 250 Tuning freigelegt
Als echtes Szeneelement wurde die serienmäßige Yamaha nach dem Vorbild der legendären Umbauten der 1960er Café Racer Gangs individualisiert. Obligatorisch legte Pascal Locher das Rahmendreieck frei, was nicht nur der Optik dient, sondern auch Gewichtsersparnis mit sich bringt. Das erforderte allerdings einen deutlichen Eingriff in die Eingeweide der Maschine.
Ein leichter Lithium-Polymer-Akku, der gerade einmal 380 Gramm wiegt, ersetzt nun die schwere Blei-Ausführung und verschwindet unsichtbar unter der Sitzbank. Dort befinden sich auch Elektrik und das Zündschloss der Maschine. Damit der Motor des Yamaha RD 250 Cafe Racers gut durchatmen kann, spendierte ihm der Zweirad-Tüftler aus dem Alb-Donau-Kreis offene Ram Air-Luftfilter und passte die Vergaserbedüsung dem höheren Luftdurchsatz entsprechend an.
Die Auslasskanäle entsorgen die verbrannten Gase über schwarzlackierte Krümmer aus Italien, die dort nach Vorgaben von SR-Racing in Handarbeit gefertigt wurden. Die Auspuffenden bilden zwei schlanke Endtöpfe aus der japanischen Zweitakt-Rennserie. Die 30 PS der Serien-Yamaha dürften nun nicht mehr ganz der Realität entsprechen.
Des Weiteren passte der erfahrene Zweirad-Mechaniker die Fußrasten-Anlage an, die von Tarrozzi stammt und eigengefertigte Halter benötigt. Der Bremslichtschalter ist kontaktlos ausgelegt. Die Änderungen im unteren Bereich des Racers erforderte einen neuen Seitenständer nebst Aufnahme, die an den neuen Krümmer und die Fußrastenanlage angepasst und umgeschweißt wurden.
Die RD 250 Cafe Racer Aufbauten
In den oberen Motorrad-Hemisphären fällt sofort die prägnante Lackierung in Candy-Orange auf, die reichlich Anwendung für Tank, Sitzbankhöcker, Scheinwerfer und Lampenhalterung fand. Den originalen RD 250 Tank befreite Pascal peinlichst vom lästigen Rost und versiegelte die Spritkammer mit einer Kreem-Tankversiegelung.
Die alte Sitzbank flog raus und machte Platz für das Café Racer-Heck aus leichtem GfK, welches er bei Ricambi-Weiss fand. Den dazugehörigen Sitzbankträger realisierte Pascal abermals in Eigenregie auf Basis von GfK. Freds Lederwerkstatt in Zwiefalten bezog das Sitzpolster mit edlem Büffelleder mit orangefarbigen Ziernähten.
Das Heck stützt sich nun auf einstellbaren RFJ Stoßdämpfern mit weißen Federn ab. Den Kennzeichenhalter zur linken Seite baute er selbst. Der Blick nach vorn offenbart eine weiterhin serienmäßige Telegabel der Yamaha RD 250, die jedoch im Inneren progressive Gabelfedern von Koni und kleinere Luftkammern beherbergt. An die obere Gabelbrücke montierte der Bikebuilder Tommaselli Stummellenker, die sich für eine optimale Sitzposition einstellen lassen und an ihren Enden Renthal-Griffe aufgezogen bekamen.
Den Blick richtet Pascal nun auf ein Acewell Digitalcockpit – Modell ACE 5854, greift links an eine MX-Kupplungsarmatur und erfreut sich an der gut zupackenden Scheibenbremse. Deren Tuning besteht aus einer Radial-Bremspumpe aus einer Honda CBR 1000, einer ProBrake Bremsleitung und einer gelochten Bremsscheibe, die im mühevoller Handarbeit ihre Form annahm.
Auf die schwarzen Speichenräder zog er Maxxis PromaxStreet Reifen auf. Ein GfK-Schutzblech in mattschwarz bildet die vordere Abdeckung und selbstgebauter Spritzschutz die hintere.
Wer mehr über Pascal Lochers Arbeiten erfahren möchte, schaut am besten auf seiner Facebook-Seite nach.
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