Als Motorradfahrer kennt ihr die mühsame Suche nach einem guten Motorradhelm. Der neue Helm soll euch über mehrere Jahre hinweg ein treuer Begleiter sein, fantastisch aussehen und einiges aushalten können. Funktionalität und Sicherheit sind natürlich das A und O, aber zunehmend spielt auch das Design eine wichtige Rolle. Last but not least, sollte ein Motorradhelm auch kein zu großes Loch in den Geldbeutel fressen.

Ob Classic-Bike Liebhaber oder Cafe Racer Besitzer – die Auswahl eines passenden Motorradhelms ist enorm groß. Macht euch vor dem Kauf mit den verschiedenen Modellen vertraut und wählt einen Helm aus, der perfekt zu euch und eurem Bike passt.

Jethelme

Wenn ihr mit einem Custombike unterwegs seid, sind Jethelme eine gute Wahl. Die kompakten und sportlichen Modelle sind leicht und relativ klein und bedecken den Nacken-, Kopf- und Stirnbereich, lassen jedoch das Gesicht und Kinn offen. Daher bezeichnet man sie auch als ¾ Helme. Wer ein großes Sichtfeld und eine angenehme Belüftung während der Fahrt genießen möchte, ist mit einem Jethelm gut beraten.

Bell Custom

BELL CUSTOM 500 RSD74 Jethelm (Foto: (c) Helmexpress.com)

Mit einem Jethelm könnt ihr ein luftiges und freies Fahrvergnügen erleben. Gleichzeitig seid ihr allerdings nicht so gut geschützt wie z. B. mit einem Integralhelm und der offene Bereich schützt euch auch nicht vor Insekten oder Regen. Innerhalb von Ortschaften bereitet ein Jethelm viel Freude, für längere Touren oder Fahrten auf der Autobahn sollte man sich für einen anderen Helmtyp entscheiden.

Jethelme können zusätzlich mit einem integrierten Visier, einer Brille, einer Maske oder einen Schirm ausgestattet sein, besitzen jedoch kein festes Kinnteil. Namenhafte Hersteller von Retro Jethelmen sind IXS, Bell, Bandit, Wachmann, Moto, DMD und Soxon. DMD bietet laut eigenen Angaben den kleinsten Jethelm mit ECE-Norm. Eine noch kleinere Schale bietet bspw. der  neue Bandit Jet Premium Line, der mit 99 Euro nicht mal teuer ist, aber auf ECE verzichtet muss.

Integralhelme

Bell Bullit

Integralhelm BELL BULLITT STRIPES (Foto: (c) Helmexpress.com)

Integralhelme sind die beliebtesten und meistgetragenen Motorradhelme, da sie euch derzeit die höchste Sicherheit bieten können. Bei der Auswahl eures neuen Helms solltet ihr vor allem auf einen festen und gleichzeitig bequemen Sitz achten. Durch ihre aerodynamische Form sind Integralhelme bestens für schnelle Maschinen geeignet und inzwischen werden wieder viele Retro-Modelle aufgelegt, die bestens zu Classic Motorrädern passen. So müssen auch Custombiker nicht mehr zwingend auf einen Jethelm zurückgreifen, wenn sie auf der Suche nach einem coolen Design sind.

Inzwischen gibt es auch eine ganze Reihe stylischer Retro-Integralhelme von verschiedenen Herstellern wie Airborn, DMD, Premiere, Bell, Ruby, Biltwell oder Hedon. Den Bell Bullit muss man eigentlich nicht mehr erwähnen. Mit Klapp- oder Bubblevisier macht er richtig was her. Und ab Juli wird der AGV X3000 „Gloria“ mit ECE aufgelegt.

Die Vorteile eines Integralhelms liegen klar auf der Hand:

  • das Visier ist in der Regel problemlos austauschbar
  • der Lärm wird gedämpft
  • häufig lassen sich Visier und Lüftung sogar mit Handschuhe bedienen

Klapphelme

Ein sehr beliebter Helmtyp sind Klapphelme und das zu Recht. Durch ein aufklappbares Kinnteil lässt er sich schnell und unkompliziert öffnen. Klapphelme sind besonders beliebt, weil man sie im Handumdrehen öffnen kann, um frische Luft und eine freie Sicht genießen zu können.

Klapphelm

NOLAN N21 VISOR CLASSIC MATT (Foto: (c) Helmexpress.com)

Das Gewicht der Klapphelme bewegt sich ungefähr zwischen 1,5 und 3 Kilogramm. Zum Teil liegt das an einer zusätzlichen Ausstattung, denn aktuelle Klapphelme sind sehr komfortabel und können auch mit Bluetooth oder Radioempfang ausgestattet sein. Wägt hier Funktionalität und Gewicht gegeneinander ab. So findet ihr einen Klapphelm, der zu euch und eurem Classic Bike passt. Hier aber auch wieder vor allem auf einen festen und bequemen Sitz achten.

Enduro- und Crosshelme

Wenn ihr abseits befestigter Straßen mit eurem Motorrad unterwegs seid, sind Enduro- bzw. Crosshelme eine gute Investition. Die halboffenen Motorradhelme bieten einen hohen Tragekomfort und einen angenehmen Luftstrom. Der Kinn- und Visierbereich läuft eher spitz zu und wirkt dadurch sportlich. Wer sich vor umherfliegenden Steinen, Dreck, Blättern oder Gras auf offenem Gelände schützen möchte, ist mit einem Endurohelm oder Crosshelm gut beraten.

Crosshelm

BELL MOTO-3 CLASSIC Crosshelm (Foto: (c) Helmexpress.com)

Mit diesem Helmtyp könnt ihr ein weites Sichtfeld genießen und eure Augen werden zusätzlich vor der Sonne geschützt. Der Helm trägt sich angenehm, weil das Visier angenehm viel Bewegungsfreiheit bietet und euch zusätzlich das Tragen einer Crossbrille erlabt.

Materialien: Wie sollte der Motorradhelm beschaffen sein?

Bei guter Pflege könnt ihr euren ausgewählten Helm 5-7 Jahre lang nutzen, doch auch das Material spielt eine entscheidende Rolle bei der Haltbarkeit. Achtet darauf, einen hochwertigen Helm aus einem robusten Material wie Glas- oder Kohlefaser zu kaufen. Thermoplast-Außenschalen aus Polyamid oder Polycarbonat sind auch weit verbreitet, gelten allerdings als weniger robust.

Neben dem äußeren Material spielt auch der EPS-Kern eine entscheidende Rolle bei der Haltbarkeit, da er sich mit der Zeit abnutzen wird. Der Verschleiß ist häufig nicht direkt erkennbar, kann eure Sicherheit allerdings extrem einschränken. Die Hersteller von Motorradhelmen empfehlen daher, nach 5-7 Jahren einen neuen Helm zu kaufen, auch wenn der alte Helm eigentlich noch intakt aussieht.

Tipps: Darauf solltet ihr beim Helmkauf achten

Die Helmgröße variiert von Helm zu Helm und auch von Kopf zu Kopf, weshalb ihr den Motorradhelm vor dem Kauf unbedingt anprobieren solltet. Nehmt dabei auch die Verarbeitung und Qualität genauer unter die Lupe. Achtet nicht nur auf das abgefahrene Design, sondern denkt in erster Linie an eure Sicherheit.

Ob ein Helm korrekt sitzt, könnt ihr ganz leicht testen: Zwischen Kopf und Helm sollte noch genau ein Finger passen. Wenn das nicht möglich ist, sitzt er zu eng, und bei mehr Platz, zu locker. Wenn ihr einen Helm anprobiert, bewegt euren Kopf darin einmal in alle Richtungen. So kann sichergestellt werden, dass er optimal sitzt und nicht rutscht.

Wenn ein Helm zu Beginn noch etwas drückt, ist das übrigens kein Grund zur Beunruhigung. Die Wangenpolster werden sich mit der Zeit noch an die Kopfform anpassen. Bei der Anprobe von Helmen solltet ihr ruhig etwas Zeit einplanen: Der Sitz lässt sich am besten dann beurteilen, wenn der Helm bereits 15 Minuten getragen wird.

Zum Autor: Thomas Gabriel ist leidenschaftlicher Motorrad und Quadfahrer und kennt sich mit seiner Arbeit beim Helmanbieter helmexpress.com bestens mit der Materie aus.