Für jeden Verbrennungsmotor ist Motoröl das Lebenselixier und regelmäßige Ölwechsel verlängern auch bei Motorrädern die Lebensdauer der Triebwerke. Für viele Schrauber sind das routinierte Wartungsmaßnahmen. Allerdings bringen die verschiedenen Motorradmodelle ein paar Sonderheiten mit – hier widmen wir uns dem Ölwechsel an der Honda CB 400 T.

Die alten Handbücher schreiben bei der CB 400 T einen Ölwechsel alle sechs Wochen oder alle 3.000 Kilometer vor. Der Ölfilter sollte demnach bei jedem zweiten Ölwechsel ebenfalls erneuert werden. Allerdings haben sich die Schmierstoffe über die Jahrzehnte weiterentwickelt, so dass Wechselintervalle von 5.000 bis 6.000 km auch für ältere Motorräder ausreichen. Damit das Motoröl beim Wechsel leichter abläuft, sollte der Motor vorher warm gefahren werden. Warm reicht aber völlig, niemand will sich an heißen Motorteilen die Finger verbrennen.

Für den Ölwechsel das Motorrad aufbocken. Hier sitzt die Ölablassschraube.

Für den Ölwechsel das Motorrad aufbocken. Hier sitzt die Ölablassschraube. (Foto: Markus Namer)

Für den eigentlichen Wechsel bockt ihr das Motorrad auf dem Mittelständer auf und stellt einen flachen und breiten Behälter mit mindestens 3,5 Liter Fassungsvermögen unter den Motor. Hierfür gibt es im Fachhandel entsprechende Ölsammelbehälter, deren Anschaffung sich bei mehreren Maschinen durchaus lohnt. So eine Ölauffangwanne kostet auch nur zwischen 10 und 15 Euro.

Solche Auffangschalen sind nicht teuer und erleichtern den Wechsel des Motoröls ungemein

Solche Auffangschalen sind nicht teuer und erleichtern den Wechsel des Motoröls ungemein (Foto: Markus Namer)

Als nächstes wird der Ölmessstab entfernt und die Ölablassschraube herausgedreht, die bei der Honda CB 400 rechts unten am Kurbelgehäuse unter dem Primärantriebsdeckel sitzt. Wenn der Dichtring der Ölablassschraube schon Riefen oder Druckstellen hat, sollte dieser durch einen neuen Dichtring ausgetauscht werden, bevor die Ablassschraube wieder eingesetzt wird.

Den Dichtring an der Ölablassschraube bei Bedarf erneuern

Den Dichtring an der Ölablassschraube bei Bedarf erneuern (Foto: Markus Namer)

Wenn das Öl abgelassen wurde, versetzt ihr die Auffangschale unter das gerippte Ölfiltergehäuse. Anschließend löst ihr die Schraube in der Mitte des Gehäuses und baut dieses mit dem Filtereinsatz nach unten aus.

Der Ölfilter sitzt an der Honda CB 400 T etwas versteckt

Der Ölfilter sitzt an der Honda CB 400 T etwas versteckt (Foto: Markus Namer)

Beim Ausbau des Ölfilterdeckels mit dem Filtereinsatz muss man etwas aufpassen. Denn unter dem Filtereinsatz sitzen eine Feder und eine Scheibe. Diese Metallscheibe am Ölfiltereinsatz klebt gerne am Ölfilter und wird dadurch versehentlich mit weggeschmissen. Darauf sollte man unbedingt achten. Die Scheibe verhindert, dass sich die kleine Feder in den Gummi drückt.

Unbedingt darauf achten diese Scheibe am Filtereinsatz nicht wegzuschmeißen

Unbedingt darauf achten diese Scheibe am Filtereinsatz nicht wegzuschmeißen (Foto: Markus Namer)

Der Ölfilter der alten 400er Honda ist ein Papierfilter und kann nicht gereinigt werden. Deshalb wird dieser grundsätzlich ersetzt. Bei dem neuen Ölfilter reicht aber einer aus dem Zubehör, da diese Ölfilter auch passen und günstiger sind.

Ölfilter aus dem Zubehör reichen vollkommen aus

Ölfilter aus dem Zubehör reichen vollkommen aus (Foto: Markus Namer)

Allerdings sollte man bei der Dichtung für den Ölfiltergehäusedeckel auf originale Dichtungen von Honda zurückgreifen. Die kosten zwar knapp 10 Euro. Die schwitzen nicht. Die Dichtungen aus dem Zubehör sind in der Regel etwas dünner und neigen dazu zu schwitzen und sollten bei jedem Filterwechsel auch getauscht werden. In der Praxis hält die originale Dichtung einfach länger und kann mehrfach verwendet werden.

Während beim Dichtring auf originale Honda-Dichtungen gesetzt werden sollte

Während beim Dichtring auf originale Honda-Dichtungen gesetzt werden sollte (Foto: Markus Namer)

Sind Filter und Dichtung erneuert, wird der Ölfilter wieder eingebaut und Ölablassschraube wieder eingesetzt und festgezogen.

Jetzt kommt frisches Öl rein. Hierbei unbedingt darauf achten die vorgeschriebene Füllmenge nicht zu überschreiten. Bei der Honda CB 400 gehören 2,5 Liter des Schmierstoffs hinein. Es empfiehlt sich nicht die ganzen 2,5 Liter sofort einzufüllen, sondern erst einmal etwas weniger. Das Motoröl sollte sich etwas verteilen können. Dann die restliche Menge nachfüllen und mit dem Peilstab kontrollieren.

Frischer Schmierstoff für die Honda CB 400 T

Frischer Schmierstoff für die Honda CB 400 T (Foto: Markus Namer)

WICHTIG: bitte den Ölmessstab fürs Messen nicht hineindrehen, sondern nur auf dem Gewinde aufsetzen. Und wer mal ein Ölthermometer nachgerüstet hat, sollte auch bedenken, dass diese andere Markierungen als die originalen Ölmessstäbe haben.

Den Ölmessstab beim Kontrollieren der Füllmenge nicht hineindrehen

Den Ölmessstab beim Kontrollieren der Füllmenge nicht hineindrehen (Foto: Markus Namer)

Honda schreibt im Handbuch ein 10W-40 Motoröl vor, während im Zubehörhandbuch auch auf Motoröle von 15W-40, 20W-40 und 20W-50 verwiesen wird. Wenn der Motor relativ neu ist und das Motorrad auch im Herbst oder Winter bewegt wird, empfiehlt sich das 10W-40 zu verwenden. Nach vierzig Jahren hat ein Motorradklassiker aber schon etliche Kilometer auf dem Tacho und ein reiner Sommerbetrieb ist eher der Fall, weshalb Besitzer für die luftgekühlten Motoren lieber ein „dickes“ 20W-50 Öl verwenden. Der Motor wird dadurch ein klein wenig leiser.

Viel wird für einen Ölwechsel nicht benötigt

Viel wird für einen Ölwechsel nicht benötigt (Foto: Markus Namer)

Bei den alten Modellen aus den 1970er Jahren empfiehlt es sich eher mineralische oder teilsynthetische Motoröle zu verwenden. Vollsynthetische Öl enthalten Zusatzstoffe, die die Lagerschalen der alten Hondas angreifen. Wichtig ist aber ganz besonders, dass nur Motorradöle eingefüllt werden. Lest hierzu gerne auch den Beitrag „Welches Motoröl ist für Motorräder richtig?„.