Nach 60 Jahren Erfolgsgeschichte rund um den Globus erfüllt die neue Honda die Super Cub 125 zur Saison 2022 die Euro 5-Abgasnorm. Dafür wurde für das meistverkaufte motorisierte Fahrzeug der Welt der luftgekühlte 125er Einzylindermotor überarbeitet, welcher ein neues Hub-Bohrungs-Verhältnis erhielt. Weiteres Novum ist der mögliche Zweipersonenbetrieb, dafür präsentiert sich das Leichtkraftrad mit einer Doppelsitzbank und zusätzlichen Fußrasten ausgestattet. Auch die Federung ist passend zum gesteigerten Zuladungspotential neu abgestimmt.
Neuer 125er Motor der Honda Super Cub für 2022
Die Honda-Entwickler haben das luftgekühlte SOHC-Einzylinder-Viertakt-Triebwerk gezielt überarbeitet und mit einem geänderten Hub-Bohrungs-Verhältnis versehen. Dank weiteren Änderungen im Einlass- und Auslassbereich sowie einer modifizierten ECU-Elektronik-Steuereinheit erfüllt die 2022er Super Cub 125 die Euro 5-Emissionsvorschriften. Zu geringfügigem Leistungsplus bleibt der Verbrauch vorbildlich sparsam. Im WMTC-Messmodus konsumiert die Achtelliter-Honda auf 100 Kilometer nur 1,5 Liter Kraftstoff. Die Leistung der ACG-Lichtmaschine wurde ebenfalls verbessert.
Das neue Einzylinder-Triebwerk mit 124 ccm Hubraum ist weiterhin luftgekühlt und auf Effizienz und Zuverlässigkeit ausgelegt. Es kombiniert den Kurbeltrieb der in Japan angebotenen Super Cub C 110 (mit überarbeitetem Motorgehäuse) mit dem Zweiventil-SOHC-Zylinderkopf und den Leistungsteilen der aktuellen MSX Grom. Die Bohrung misst 50 mm, der Hub 63,1 mm, das Verdichtungsverhältnis ist auf 10.0:1 ausgelegt. Die maximale Leistung der Honda Super Cub 2022 beträgt 7,2 kW (entspricht einem Plus von 0,1 kW) bzw. 10 PS bei 7.500 Touren, das max. Drehmoment beläuft sich auf 10,4 Nm bei 6.250/min.
Eine kompakter dimensionierte Airbox optimiert die einströmende Luft für den Verbrennungsvorgang. Die PGM-FI-Einspritzung dosiert dazu exakt den notwendigen Kraftstoffanteil. Ein neuer Krümmer auf der Auslasseite sowie eine neu positionierte Einspritzdüse tragen zu harmonischer Leistungsentfaltung und bester Fahrbarkeit bei.
Der Super Cub 125 Motor glänzt mit sparsamem Kraftstoffverbrauch: 1,5 Liter auf 100 km Wegstrecke, gemessen im WMTC-Modus. Der Tank unter der Sitzbank fasst 3,7 Liter Kraftstoff. Damit schafft die Honda Super Cub 2022 eine Reichweite von ca. 250 Kilometern.
Die Super Cub erhielt ein Fahrwerk-Update
Unangetastet blieb das sympathische Styling mit Retro-Touch. Neu dazu sind die Doppelsitzbank sowie die Fußrasten für den Beifahrer. Um weiterhin praxisgerechten Fahrkomfort sicher zu stellen, erhielten die Vorderradaufhängung als auch die Stereo-Federbeine eine angepasste und optimierte Abstimmung.
Ein praxisgerechtes Novum für 2022 ist die serienmäßige Zweimannsitzbank, die endlich das Mitfahren eines Beifahrers gestattet. Fußrasten für den Passagier gehören ebenfalls zur Ausstattung.
Ein charakteristisches Element der Super Cub ist der Frontbereich, bei dem Gabel, Lenker und Beinschild harmonisch zusammengeführt sind. An frühen Exemplaren sollten die Lenkerhälften wie Vogelflügel anmuten, um den Eindruck leichter Beherrschbarkeit zu suggerieren. Um diesen Ansatz fortzuführen, ist die Super Cup 125 mit geschmiedetem Lenkerhälften ausgestattet und die Instrumente und Schalter sind elegant in das Cockpit-Umfeld eingebettet. Der schmale Zuschnitt im vorderen Bereich erleichtert es, mit den Füßen an Ampeln oder beim Rangieren den Boden zu erreichen, was die Fahrzeugkontrolle nochmals unterstützt.
Scheinwerfer, Rücklicht und Blinker leuchten dank LED-Technik modern und klar. Das Anzeigeinstrument ist gefällig über Chromringe zweigeteilt. Der innere Bereich informiert mit Digitalanzeigen, der äußere mit analogem Tachometer sowie mehreren Warnleuchten. Beim Mitführen des Funkschlüssels erkennt das System seinen Besitzer, damit über den Drehschalter rechts am Bodywork die Zündung aktiviert und das Triebwerk gestartet werden kann. Auch das Lenkradschloss wird über den Drehknauf (mit ansehnlich blau illuminiertem Außenring) verriegelt, ebenso die elektronische Diebstahlsicherung aktiviert.
Praktische Mobilität, einfaches Handling und viel Fahrspaß bleiben die Stärken der Super Cub. Der Stahlrahmen mit stabiler Lenkkopfpartie wurde sorgfältig auf ausgewogenes Fahrverhalten hin konstruiert, für das modifizierte Motorgehäuse waren zusätzlich neue Motorhalterungen erforderlich. Lenker und Sitz präsentieren sich gummigelagert, zusätzlich finden sich an den Fußrasten komfortsteigernde Gummiauflagen.
Die Fahrwerk-Daten sind auf sicheres Fahrverhalten ausgelegt. Der Lenkkopfwinkel beträgt 26,5 Grad, der Nachlaufwert 71 mm und der Radstand 1.245 mm. Das Gewicht vollgetankt beläuft sich auf 110 kg. Die Teleskop-Vordergabel verfügt über 100 mm Federweg und neu abgestimmte Federn; die Stoßdämpfer hinten sind mit Blick auf den Zweipersonenbetrieb mit neuen Schraubenfedern und neuen Anschlaggummis für Fahrten auf schlechten Straßenbelägen versehen.
Elegante und pflegeleichte 17 Zoll-Aluminium-Gussräder sorgen für Stabilität und Lenkpräzision. Montiert sind schlauchlose Reifen, vorne in der Größe 70/90-17 und hinten in 80/90-17. Das Vorderrad verzögert eine hydraulisch betätigte 220 mm-Scheibenbremse mit Einkolben-Bremssattel, hinten bremst eine Trommelbremse mit 110 mm Durchmesser.
Wissenswertes zur Honda Super Cub
Die erste Honda Super Cub C100 rollte 1958 von den Produktionsbändern in Japan, Honda als Fahrzeughersteller war gerade 10 Jahre alt. Die leicht fahrbare 50 Kubik große Viertakt-Maschine mit Durchstiegsrahmen, Beinschildern und Halbautomatik-Schaltung war von dem technisch fokussierten Firmengründer Soichiro Honda auf Anregung seines kaufmännisch genialen Managers Takeo Fujisawa entwickelt worden. Erklärtes Ziel war, nützliche Mobilitäts-Eigenschaften im Alltag mit einfacher Bedienung zu verknüpfen, dazu kostengünstig, zuverlässig und sparsam zu sein, um eine nützliche Rolle im Leben der Menschen spielen zu können.
- Der erste Entwurf entstand nicht gezeichnet auf Papier, sondern wurde gleich mit Lehm modelliert. So konnte Soichiro Honda seine Vorstellung direkt am Objekt umsetzen, nachdem er 1956 eine Studienreise nach Europa unternommen hatte, um sich für künftige Projekte inspirieren zu lassen.
- Der auf die Technik konzentrierte Firmengründer hätte lieber ein ausgewachsenes Motorrad oder gleich eine Rennmaschine gebaut, um die Leistungsfähigkeit seiner aufstrebenden Unternehmung unter Beweis zu stellen. Takeo Fujisawa, der für den Verkauf zuständige Manager und spätere Vizepräsident, überzeugte ihn jedoch, vorher ein leichtes und praktisches Transportmittel zu entwickeln. Honda würdigte die bedeutende Rolle für den Erfolg des weltgrößten Motorradherstellers in seinen Memoiren mit dem Hinweis, dass auf den Tanks der Maschinen eigentlich auch der Doppelname Honda-Fujiwara seine Berechtigung gehabt hätte.
- Kennzeichnend für die wegweisende Super Cub-Erstauflage von 1958 waren ein Durchstiegsrahmen aus Pressblech sowie ein Kunststoff-Beinschild für Wind- und Wetterschutz. Der Motor verschwand teils unter einer Abdeckung, um der Damenwelt, die ebenfalls angesprochen werden sollte, keine allzu technische Anmutung zuzumuten, auch der Kettenantrieb war gekapselt ausgeführt. Geboten wurde außerdem eine ausgesucht bequeme Lenkerposition sowie eine himmlisch inspirierte Lackierung in Hellblau/Dunkelblau sowie als Farbtupfer eine rote Sitzbank.
- Die Größe der Räder für vorne wie hinten betrug stattliche 17 Zoll, damit sollte ein möglichst gutes und komfortables Abrollverhalten auch auf weniger perfekten japanischen Straßen und immer noch zahlreichen Feldwegen erzielt werden.
- Leise, sparsam und effizient sollte der Antrieb ausfallen, deswegen kam nur ein neu entwickelter Viertakt-Motor in Frage, zunächst mit 50 Kubik Hubraum. Weitere Vorgaben: Kein Kupplungshebel und einfache Bedienung. Deshalb konstruierte Soichiro Honda zum Motor ein fußgeschaltetes Dreiganggetriebe mit automatischer Fliehkraftkupplung. Bedacht wurden dabei auch die Bedürfnisse von Lieferanten und Bringservice-Fahrer von Nudelhäusern und allerlei Geschäften, die in Japan in enormer Zahl durch die Städte flitzen. Üblich war damals, alles auf den Schultern zum Kunden zu transportieren und mit einem Arm festzuhalten; dafür musste die Bedienung der Super Cub zwingend einhändig zu bewerkstelligen sein.
- Das Honda-Werk in Suzuka, eine flexibel ausgelegte Fertigungsstätte stattlicher Größe, wurde 1960 auch gebaut, um die Super Cub-Nachfrage zu erfüllen, die von Beginn an alle Erwartungen übertraf.
- Die Super Cub wurde bisher in 16 Honda-Fabriken in 15 Ländern gebaut sowie weltweit in 160 Ländern verkauft.
- In Amerika startete der Verkauf der Super Cub im Jahre 1959. Der Verkaufspreis betrug anfänglich 295 Dollar. Als Mobilitätswunder eroberte die kleine Honda nicht nur jüngere Generationen. Die Super Cub öffnete den Markt für motorisierte Zweiräder bei Käufern jeden Alters sowie quer durch alle sozialen Schichten und war zweifellos auch Wegbereiter für die Erfolge, die der japanische Hersteller später mit Motorrädern immer größerer Hubräume in den USA erzielen konnte.
- Die erste europäische Produktionsstätte für die Super Cub wurde 1963 in Belgien eröffnet. Das Honda Werk in Aalst war Honda´s zweite Übersee-Produktionsstätte.
- Die legendäre Honda-Werbekampagne ‘You meet the nicest people on a Honda’ bewarb in Amerika in breiter Öffentlichkeit die Super Cub und trug dazu bei, das Image von Zweiradfahrern in neues Licht zu stellen und sozialverträglicher zu gestalten, was der Ausgangspunkt war, die Beschäftigung mit Motorrädern als Hobby und Freizeitgestaltung anzusehen. Zuvor wurden Motorradfahrer nämlich eher mit Rockern, zwielichtigen Biker-Gangs und Outlaws assoziiert.
- Der Song »Little Honda« der Beach Boys trug 1964 als Hit dazu bei, den Bekanntheitsgrad der Marke Honda in allen US-Haushalten zu steigern.
- 1964 begann der Export der Super Cub nach Südostasien. Der anhaltende Erfolg prägt bis heute das Transport- und Verkehrswesen in allen Bereichen und zahlreichen Ländern – als Mobilitätslösung für Millionen Menschen.
- Das japanische Patentamt verlieh Honda 2014 für die Super Cub die sogenannte »3D trademark registration«, eine Originalitäts-Bezeugung, die die Produkt-Idee und das Design urheberrechtlich würdigt, ein absolutes Novum für ein Motorfahrzeug.
- Als die Produktion der Super Cub 1958 begann, waren 30.000 Einheiten pro Monat veranschlagt, was eine erstaunliche Zahl darstellte. Denn zu jener Zeit belief sich die Produktion der gesamten japanischen Motorradindustrie auf 40.000 Einheiten pro Monat. Dennoch musste die Super Cub-Produktion im Laufe der Jahre immer wieder erhöht und der enormen Nachfrage angepasst werden.
- Am 29. Oktober 2017 wurde im zentralen Honda Motorradwerk Kumamoto in Japan die Jubiläumszahl von 100 Millionen weltweit gefertigten Super-Cubs erreicht. Der Erfolg des meistgebauten Motorfahrzeugs der Welt, welches auch Legenden wie Ford T oder VW-Käfer längst überflügelt hat, wurde mit einer kleinen Feier angemessen gewürdigt.
- 2018 kam sie als Neuauflage mit 125 ccm Motor auch nach Deutschland.
gern würde ich einen super cub bestellen, jedoch die (nicht vorhandene) Farbe des gegenwärtigen Modells ist so unterirdisch, dass das absolut nicht in Frage kommt.
Genau so, geht es mir auch. Die aktuell angebotene Farbe geht gar nicht.
Sehr schade.
Geht mir genauso, darum hab ich mir eine aus dem Jahr 2020 gekauft und bau mir für Notfälle den 2ten Sitz und die Fußrasten selbst dran.
Geht in Asien doch auch.
Mich hält auch die einzige derzeit angebotene Farbe vom Kauf ab. Schade das es 2024 keine Änderung der Farbe in Deutschland gibt.
Also hier in der Gesamtschule finden sogar die Mädels der zehnten Klasse die Farbgebung super! Mir persönlich gefällt sie auch sehr, aber Geschmäcker sind ja unterschiedlich und das ist auch gut so! Schonmal an eine Lackdose gedacht, wenn das euer einziges Problem ist? 😉 Fahrtechnisch ist das Teil genial, sag auch ich, der eigentlich eine Reiseenduro mit 1150 ccm³ fährt. Für die 10 km zur Arbeit und zurück und für die typischen Kurzstrecken-Besorgungsfahrten ist die SuperCub m. E. DAS Mopped! Liebe Grüße an Honda!