Was war das für ein turbulentes Jahr!
Heftige Unwetter und Naturkatastrophen begleiteten uns im Jahr 2018. So tobte bereits im Januar der Orkan „Friederike“ in Deutschland. Der heftigste Sturm seit über zehn Jahren verursachte gewaltige Schäden und kostete leider auch Menschleben. Im Mai erschütterten heftige Unwetter das Rheinland und in Viersen hinterlässt ein Tornado eine Spur der Verwüstung. Dafür entschädigte ein Traumsommer mit hochsommerlichen Temperaturen von deutlich über 30 Grad. Allerdings machte der fehlende Regen insbesondere den Landwirten und Binnenschiffern auf dem Rhein zu schaffen. Regen wünschten sich auch die Menschen in Kalifornien als jüngst schwere Waldbrände wüteten, bei denen es Tote und Verletzte gab. Auch die Häuser vieler Prominenter fielen den Flammen zum Opfer, so auch das von Moderator Thomas Gottschalk.
Donald Trump blamierte sich und macht die Forstwirtschaft als den alleinigen Schuldigen der verheerenden Brände aus, worauf sich viele Finnen in sozialen Netzwerken über ihn lustig machen. Trump rauf und runter, der amtierende US-Präsident ließ in 2018 kein Fettnäpfchen aus. Mit seinen Einfuhrzöllen löste er einen weltweiten Handelsstreit aus, der auch die Weltbörsen erschütterte. Dafür entspannte sich die Lage mit Nordkorea nach einem Treffen Trumps mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un im Juni.
Hierzulande hatte sich nach vielen und langen Turbulenzen im Frühling doch noch eine neue Bundesregierung gefunden. Inhaltlich gab es für uns nicht Neues, dafür wurden wir mit einer Personalie nach der anderen gelangweilt. So kam es wenig überraschend, dass Angela Merkel im Oktober nach der hessischen Landtagswahl das Ende ihrer politischen Karriere ankündigte. Mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und Friedrich Merz brachten sich drei Machtmenschen in Stellung, um den Parteivorsitz zu übernehmen. Die „reaktionäre“ Saarländerin, die mit Vielehe und Inzest gleichstellt, konnte sich gegen die zwei Hähne durchsetzen. Auch Horst Seehofer verkündete im November seinen Rücktritt vom Amt als CSU-Chef. Ob das innerparteiliche Getöse aufhört, wird sich noch zeigen müssen.
Sportlich lagen in 2018 Licht und Schatten dicht beieinander: Im Februar freute sich Deutschland über einen beeindruckenden Medaillenspiegel bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang: 14 Mal Gold, 10 Mal Silber und sieben Mal Bronze lautete die Erfolgsbilanz der deutschen Olympioniken. Ganz anders verlief die Fußball-Weltmeisterschaft: für die deutsche Nationalmannschaft kam das K.O. bereits in der WM-Vorrunde. Dafür triumphierte Frankreich im Finale gegen Kroatien mit einem 4:2 Sieg und holte sich zum zweiten Mal den Weltmeistertitel. Nach heftiger Kritik aufgrund eines gemeinsamen Fotos mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan tritt Mesut Özil nach der Fußball-WM aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Sehr bedauerlich, dass Politik auch vor dem Sport keinen Halt macht.
Apropos Halt, ging es nach der von den Grünen unterstützen „Umwelthilfe“, würden alle Diesel-PKW sofort von unseren Straßen verschwinden. Der Feldzug gegen den Diesel beginnt im Februar, als das Bundesverwaltungsgericht Fahrverbote in verschiedenen Städten für zulässig hält. Tatsächlich geht es nicht um dicke Luft, sondern um „politische Zahlen einer durch und durch politisierten Behörde“, wie der Spiegel in einer Kolumne treffend zusammenfasst. Das Umweltbundesamt kolportiert, dass es Jahr für Jahr 6000 vorzeitige Tote als Folge von Stickoxiden in unseren Städten gäbe. Ein Ammenmärchen. Am anderen Ende der Thematik kommt es über eine Ermahnung der Automobilbosse durch unseren äußerst „fähigen“ Verkehrsministers Scheuer nicht hinaus. Die Zeche zahlt am Ende mal wieder der kleine Mann.
Zeche ist eine gute Überleitung nach NRW. Dort ist gestern die 200-jährige Ära der Steinkohle-Förderung in Deutschland zu Ende gegangen. Und vermutlich will Andreas Scheuer nur, dass es unserem Exportmotor, der deutschen Automobilindustrie, nicht genauso geht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Deutschlands Innovationsfähigkeit gründlich leidet: In Sachen Elektromobilität sind uns die Amerikaner, Chinesen und Japaner etliche Nasenlängen voraus. Seit der Grundsteinlegung des BER in Berlin haben die Chinesen zeitgleich 60 Flughäfen gebaut und wir schaffen nicht einen. Auch die Digitalisierung steckt in Deutschland – nicht nur gefühlt – in den Kinderschuhen. Will man mal nicht mit dem Handy erreichbar sein, muss man nicht auf eine entlegene Südsee-Insel fliehen, eine Fahrt im ICE reicht vollkommen aus. Vorausgesetzt der Zug kommt ohne Verspätung an.
Ich hoffe, ihr kommt rechtzeitig zum Fest bei euren Liebsten an oder sie bei euch. In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche Weihnachtszeit, Zeit zum Entspannen und Kräfte sammeln sowie eine schöne Zeit mit der Familie und Freunden.
FROHE WEIHNACHTEN 2018!
[Bildernachweis AKK: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en]
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