Aus einer tiefen Leidenschaft für alles, was zwei Räder und einen Motor hat, wird Seven Motors in der Nähe von Verona geboren. Benedetto, Gearhead von Seven Motors, möchte allerdings mehr als nur eine reine Werkstatt. Er hat viele Ideen im Kopf, aber es fehlt ihm an den notwendigen Fertigkeiten und Technologien alles alleine zu stemmen. So wurde aus Seven Motors eine Art Zusammenschluss italienischer Spezialisten wie Danilo Biello von Custom Creations in Isernia. Danilo kümmert sich bei Seven Motors um spezielle Teile für die Custom Bikes wie beispielsweise Gabelbrücken. Ihr erstes Projekt ist ein maskuliner Kawasaki ZRX 1100 Café Racer mit mit dem ambitionierten Namen „Gunpowder“.

Kawasaki ZRX 1100 Café Racer aus Italien

Kawasaki ZRX 1100 Café Racer aus Italien (Foto: Seven Motors)

Die Idee zur Kawasaki ZRX 1100 „Gunpowder“

Seven Motors verfolgt eine recht anspruchsvolle Idee zur ZRX 1100 „Gunpowder“: Man nehme ein japanisches Big-Bike als Basis und verwandle den klobigen Dinosaurier in einen eleganten Café Racer im italienischen Design, der gleichzeitig kraftvoll, aber auch agil aussieht und sich auch so fährt. Es sollte ein modernes, handliches und schnelles Custom-Bike werden, hochwertig umgesetzten Details. Dem klassischen Café Racer Stil gerecht werdend, sollte das Big-Bike aber seine Wurzeln nicht verleugnen. Fliesende, muskulöse Formen als Ausdruck für Stärke und Kraft wurden tief in die DNA der „Gunpowder“ verpflanzt. Mit dem Anspruch ein mitreißendes, potentestes Motorrad zu bauen, wurde gefräst, gedengelt, geformt und geschweißt.

Die ZRX 1100 „Gunpowder" stammt von Seven Motors in der Nähe von Turin

Die ZRX 1100 „Gunpowder“ stammt von Seven Motors in der Nähe von Turin (Foto: Seven Motors)

Als Basis für dieses New-Custom-Projekt diente Seven Motors eine Kawasaki ZRX 1100 aus dem Jahr 1999. Als sie das Motorrad für knappe 1.500 EUR gekauft hatten, war es nicht gerade in einem top Zustand. Die Maschine lud eher zum Wegschauen ein, was für ein Brocken. Egal. Auf der Uhr standen dreiundzwanzigtausend Kilometer und der Motor lief super. Das Herz war also gesund und munter, und das war ausschlaggebend.

Kawasaki ZRX 1100

Die Basis: Kawasaki ZRX 1100 von 1999 mit top Motor (Foto: Seven Motors)

Der New-Custom Racer entsteht

Als das Ding auf dem Hof stand ging es recht schnell an die Substanz, und zwar nicht nur an die der Kawasaki, sondern besonders an die von Benedettos Bankkontos. Den fertigen Entwurf im Kopf, wurde die Kawa komplett bis auf den nackten Rahmen zerlegt. Ein Heck, lang wie ein Bügelbrett, geht für einen Café Racer überhaupt nicht, also Flex in die Hand und die Heckpartie bis auf Höhe der Radnabe gekürzt.

Martialisch und gelungen: Fette Upside Down Gabel einer Kawa-Schwester

Martialisch und gelungen: Fette Upside Down Gabel einer Kawa-Schwester (Foto: Seven Motors)

Da der Motor technisch ok war, musste er sich nur einer äußeren Verjüngungskur unterziehen. Alle Anbauteile wurden entfernt und sämtliche Öffnungen verschlossen bevor der Vierzylinder die Strahlkraft tausender Glasperlen zu spüren bekam und frisch lackiert wurde. Seven Motors erneuerte zudem jede Schraube, Dichtung und alle Schläuche. Um die Aufarbeitung der Vergaserbatterie kümmerte sich ein Spezialist.

Kawasaki ZRX 1100

Der Reihenvierzylinder nach der Frischenzellenkur (Foto: Seven Motors)

Der Rahmen, Felgen und die Hinterradschwinge bekamen eine Behandlung in der Sandstrahlanlage und wurden anschließend schwarz lackiert. Die komplette Restaurierung von Kopf bis Fuß bezog auch die komplette Erneuerung der Elektrik mit ein.

Die Dämpfer der ZRX 1100 sind mehrfach verstellbar

Die Dämpfer der ZRX 1100 sind mehrfach verstellbar (Foto: Seven Motors)

Die Anbauteile sind eine Essenz aus edlem Metall namhafter Hersteller: den Krümmer „spendierte“ Auspuffpionier Akrapovic, der Endtopf stammt von Laser, Gilles Tooling aus Luxembourg steuerte eine neue Fußrastenanlage und die Stummellenker bei. Ein neuer Racingkühler sorgt stets für die perfekte Motortemperatur. Ein neues Motorsteuergerat mit variabler Steuerung, Instrumente von  Motogadget und ein neuer Kupplungszylinder gingen ordentlich ins Geld.

Kawasaki ZRX 1100

Passt zu Café Racer Look: Motogadget-Retro-Instrument (Foto: Seven Motors)

Auch beim Fahrwerk legte Seven Motors ordentlich Hand an. Die Upside Down Gabel mit den fetten Standrohren stammt von einer Kawasaki ZX12R von 2001 und katapultiert die ZRX 1100 „Gunpowder“ fahrwerkseitig in eine neue Liga. Weiterhin gab’s hinten eine breitere 5,5 Zoll Felge einer Kawasaki ZX9R von 1994 samt Bremsanlage, da die serienmäßige 5-Zoll-Felge der ZRX1100 an dem Kawasaki Café Racer etwas mager aussah. Leider untersagt der italienische Gesetzesgeber einen 180/55 Schlappen, das 170er Gummi macht sich aber an der „Gunpowder“ auch sehr gut. Das Fahrverhalten hat sich durch die neuen Fahrwerkselemente und dem Abspeckprogramm von über 25 Kilogramm extrem verbessert.

Fertig: die ZRX 1100 „Gunpowder" kombiniert Power und Stil

Fertig: die ZRX 1100 „Gunpowder“ kombiniert Power und Stil (Foto: Seven Motors)

Am Motor wurde ja nicht viel gemacht, der 98 PS starke Reihenvierzylinder stammt noch aus der GPZ 1100 und wurden von Kawasaki für die ZRX 1100 auf mehr Drehmoment optimiert. Mit dem neuen Steuergerat und der Auspuffanlage legt die Seven Motors Kawasaki ZRX 1100 noch Eins oben drauf und zaubert dank Laser-Endtopf einen echten Ohrenschmaus. Gänsehaut ist garantiert.

Der erste Entwurf der ZRX 1100 war noch grün

Der erste Entwurf der ZRX 1100 war noch grün (Foto: Nippon-Classic.de)