Ich möchte Euch meinen W650 Umbau auf Basis der beliebten Kawasaki vorstellen. Da die W650 in der Schweiz eher selten anzutreffen ist und seit einigen Jahren die Umbau-Szene auch bei uns boomt, musste ich bei meiner Maschine aus dem Jahr 1999 mit 52.000km und Inspektionsstau etwas tiefer in die Tasche greifen und 4.300 Euro berappen. Aber das war das Projekt auch wert, denn ich hatte bereits eine klassische W650 und suchte das selbe Modell, um meine Ideen in die Tat umsetzen zu können.

Kawasaki W650 Umbau aus der Schweiz

Kawasaki W650 Umbau aus der Schweiz (Quelle: Louis Kasper)

Einen Teil der Arbeiten habe ich von einer Werkstatt ausführen lassen. Da ich die Kawasaki für die große Inspektion eh dort hatte, konnte die Werkstatt dann auch gleich den Tank, Felgen und Kotflügel für mich ausbauen. Nach einigen Recherchen und Retuschen am Computer standen für mich das künftige Design und die Farbgestaltung fest. Die Kawasaki-Embleme und die Kniepolster passten nicht mehr so recht in das angestrebte Konzept und mussten daher weichen. Ebenfalls büßten die beiden Schutzbleche etwas an Länge ein.

Rund 5.000 Euro flossen in den Kawasaki W650 Umbau

Rund 5.000 Euro flossen in den Kawasaki W650 Umbau (Quelle: Louis Kasper)

Die Color Art Factory lackierte die Teile mit perlmuttartigem Weiß mit schwarzen Zierstreifen, welche von zwei weinroten Streifen eingefasst werden. Der Tank erhielt ein einzigartiges Japan-Flaggen Design mittels Airbrush. Übrigens bedeuten die Schriftzeichen nichts anderes als KAWASAKI in der Japanischen Schrift Katakana. Als die Teile fertig waren, kamen sie wieder zurück in die Werkstatt, von der ich anschließend die teilmontierte Maschine für den weiteren ‚Feinschliff‘ übernahm.

Die W650 entstand nach meiner Vorlage und wurde von der Sattlerei Uwe Stölzer umgesetzt

Die W650 entstand nach meiner Vorlage und wurde von der Sattlerei Uwe Stölzer umgesetzt (Quelle: Louis Kasper)

Feinschliff an der W650

Ich habe mich dann um die Feinheiten des Umbaus gekümmert. Zur optischen Abrundung verbaute ich einen sportlichen LSL-Scheinwerfer im modernen Urban-Style in der gleichen Lackierung wie Tank und Schutzbleche. Für die Sitzbank stöberte ich im W-Forum und fand dort die gewünschte Sattelform, habe mir dann Gedanken zum finalen Design gemacht und dieses von der Sattlerei Uwe Stölzer umsetzen lassen. Ein Mann, der sein Handwerk versteht! Durch die Reduzierung in Form und Polsterung taugt die Bank allerdings eher nicht für längere Touren, außer, man(n) will seine Leidensfähigkeit unter Beweis stellen ;-).

Meine Kawasaki W650 bekam eine LSL-Fußrastenanlage

Meine Kawasaki W650 bekam eine LSL-Fußrastenanlage (Quelle: Louis Kasper)

Bei LSL wurde ich auch bezüglich der anderen Umbauteile fündig. Den schwarzen LSL-Dragbar Lenker habe ich um 10 Zentimeter gekürzt und mit den kurzen Brems- und Kupplungshebel vom selben Zubehörspezialisten bestückt. Beston-Griffe von Deus Ex Machina sowie LED-Lenkerendenblinker von Kellermann komplettieren die Dragbar. Die zentrale Position des Zündschlosses habe ich beibehalten, schickte aber dafür Tacho und Drehzahlmesser in die Wüste und montierte einen Motogadget Tiny Tacho direkt an den Lenker.

Kleiner Motogadget Tiny Tacho und gekürzte LSL-Dragbar

Kleiner Motogadget Tiny Tacho und gekürzte LSL-Dragbar (Quelle: Louis Kasper)

Am gekürzten Heck-Fender montierte ich eine LED-Rückleuchte sowie  einen Kennzeichenhalter von LSL. Aus dem Kawasaki W650 Zubehör von LSL stammt auch die hochwertige Fußrastenanlage aus Aluminium. Ebenfalls für eine Gewichtsersparnis verzichtete ich auf den Hauptständer.

Kurze LSL-Hebel und Beston-Griffe von Deus

Kurze LSL-Hebel und Beston-Griffe von Deus (Quelle: Louis Kasper)

Die schwere 2-in-2 Anlage der Kawasaki W650 musste einer aus meiner Sicht besser passenden 2-in-1 Ausführung von Zard weichen. Die Telegabel habe ich mit progressiveren Wirth-Federn bestückt und hinten Ikon Stossdämpfer verbaut. Eine Wave-Bremsscheibe von France-Equipment leistet an der Vorderhand nun bessere Dienste als dies das Originalteil tat. Jetzt fühle ich mich wieder sicher – vor allem auch mit dem kurzen LSL-Bremshebel.

Der Scheinwerfer stammt ebenso aus dem LSL Zubehörshop

Der Scheinwerfer stammt ebenso aus dem LSL Zubehörshop (Quelle: Louis Kasper)

Ohne speziell auf eine Gewichtsersparnis geachtet zu haben, wiegt die „W“ nun nur noch 198kg!

All diese Arbeiten habe ich jeweils entweder nach der Arbeit oder an diversen Samstagen gemacht. Alles in allem hat sich der Umbau meiner W650 über ein halbes Jahr hingezogen. Was die Finanzen angeht, so haben die Teile mit ca. 3.300 Euro zu Buche geschlagen. Hinzu kommen noch 1.700 Euronen für die Lackierung und das Airbrush.

Auch die Felgen der W650 bekamen ein Lack-Finish

Auch die Felgen der W650 bekamen ein Lack-Finish (Quelle: Louis Kasper)

Teile für die Kawasaki W650 Custom in der  Zusammenfassung

  • Einzigartiges Japan-Flaggen Design, Idee und Farbgestaltung von mir
  • Lackierung und Airbrush durch color.art-factory.ch
  • LSL-Scheinwerfer
  • LSL-Dragbar Lenker um 10cm gekürzt
  • kurze Brems- und Kupplungshebel von LSL
  • Beston Griffe von Deus Ex Machina
  • Kellermann LED-Lenkerendenblinker
  • LED-Rückleuchte, LSL Kennzeichenschildhalter
  • Tacho Motogadget Tiny
  • Wave-Bremsscheibe vorne von France-Equipment
  • Sattelform selber angepasst, Design Idee von mir, Umsetzung durch Sattlerei Uwe Stölzer
  • Zard 2-1 Auspuff
  • LSL Fussrastenanlage
  • Gabelfedern Wirth
  • IKON Stossdämpfer
Kawasaki W650 Umbau

Kawasaki W650 Umbau (Quelle: Louis Kasper)

Das Custom-Motorrad entstand nach 6-monatiger Arbeit

Das Custom-Motorrad entstand nach 6-monatiger Arbeit (Quelle: Louis Kasper)

(Text, Fotos: Louis Kasper)