Viele denken sich beim Lesen der Überschrift sicherlich, dass es um eine Reise mit dem Motorrad von Südafrika bis nach Deutschland geht. Doch hier geht es vielmehr um die Geschichte, wie ich  zu dem sogenannten Café Racer bzw. meinem aktuellen Projekt gekommen bin.

Meine Honda CB 550 K3 im April 2015

Meine Honda CB 550 K3 im April 2015 (Quelle: Chris Widmer)

Faszination Cafè Racer in Kapstadt

Im Januar 2015 war ich auf einem Road Trip quer durch Südafrika und verbrachte zudem auch einige Tage in Kapstadt. Dort sah ich am Straßenrand zwei geparkte Cafe Racer.

Café Racer in Südafrika

Café Racer in Südafrika (Quelle: Chris Widmer)

Irgendwie war ich von den Maschinen total fasziniert und musste mir diese genauer anschauen. Der individuelle Style und das Einfache ohne viel schnick schnack war, glaube ich, was mich an den Maschinen so begeistert hat. Ich persönlich designe viele Sachen nach meinem eigenen Geschmack und überlege bei vielen Dingen, wie könnte man dies anders bauen bzw. gestalten. So habe ich beispielsweise auch schon diverse Möbel nach meinen Vorstellungen gebaut.

Eigenkreation: Palettentisch

Eigenkreation: Palettentisch (Quelle: Chris Widmer)

Gesucht/Gefunden – Honda CB 550 Four

Als ich bereits wieder in Deutschland war, ließ mich das Thema „Cafe Racer“ einfach nicht mehr los. Schnell begann ich nach geeigneten Motorrädern zu schauen und recherchierte nach Anbauteilen. Es vergingen einige Wochen und ich schaute mir zunächst eine Yamaha SR 500 an. Der Zustand sowie auch der Preis waren eigentlich sehr gut. Jedoch gefiel mir der Klang des Einzylinders nicht wirklich.

Einige Wochen später, war ich dann Besitzer einer Honda CB 550 K3 EZ ´79. Zunächst wollte ich nur ein paar Sachen verändern, um den Sommer mit der Honda noch fahren zu können. Der eigentliche Umbau sollte dann erst im Winter starten. Also begann ich zunächst mit dem Heck für den künftigen Honda CB 550 Cafè Racer. Dafür kaufte ich mir ein gebrauchtes Schutzblech, um dies anschließend zu kürzen. Als ich damit fertig war, hat mich das Ergebnis nicht wirklich überzeugt.

Es blieb mir also nichts anderes übrig als nochmal von neu zu beginnen. Ich hatte viele Ideen, die ich jedoch so nicht ohne weiteres umsetzen konnte. An dieser Stelle muss ich wohl noch erwähnen, dass ich keine vollausgestattete Werkstatt habe und auch kein gelernter Mechaniker bin. In der Vergangenheit habe ich mir sehr viele Sachen angeeignet bzw. abgeschaut.

Die CB 550 bekommt Fehling Stummellenker

Die CB 550 bekommt Fehling Stummellenker (Quelle: Chris Widmer)

Honda CB 550 Café Racer Blog

Die Kennzeichenhalterung sowie die Halterung für das Rücklicht habe ich dann einfach aus 1,5 mm starkem Aluminium angefertigt und anschließend schwarz lackiert. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden und konnte mich dann auf weitere Änderungen fokussieren.

Ich recherchierte währenddessen immer noch viel im Internet nach geeigneten Teilen. Ich war jedoch nicht immer erfolgreich bzw. war mir auch teilweise nicht so ganz klar, wie das ein oder andere Teil funktioniert, verbaut wird oder ob dieses auch TÜV konform ist.

Dann kam mir die Idee, ein Blog über meinen Umbau der Honda CB 550 K3 zu erstellen. Denn ich denke, es geht vielen Leuten ähnlich, die neu in dem Bereich „Cafe Racer“ sind. Wenn ich damit dem ein oder anderen helfen kann oder vielleicht auch zum Erstellen seines eignen Cafe Racers anregen kann, dann ist das ja schon eine tolle Sache!

Die neue Café Racer Sitzbank für die Honda

Die neue Café Racer Sitzbank für die Honda (Quelle: Chris Widmer)

Später widmete ich mich dem Lenker. Ich konnte mich zunächst nicht so wirklich zwischen einem M-Lenker und Stummellenker entscheiden. So vergangen einige Tage und am Ende wurden es dann Stummellenker von Fehling. Auch konnte ich ein Paar zurückverlegte Fußrasten von Raask ergattern. Diese waren in einem super Zustand und sahen nach der Montage an der CB 550 einfach mega aus!

Die Raask Fußrasten sehen super aus

Die Raask Fußrasten sehen super aus (Quelle: Chris Widmer)

Die Sitzposition in Verbindung mit dem neu angebrachten Stummellenker ist echt super!

Der Anbau der Stummellenker war nicht sonderlich schwierig. Jedoch hat man anschließend das Problem, das einige Leitungen zu lang sind und man diese dann anders verlegen muss.

Auch habe ich die Aufnahmen des Lenkers auf der Gabelbrücke entfernt. Ich muss zugeben, ich war schon leicht nervös. Eigentlich würde man die Gabelbrücke hier mit einer Fräse bearbeiten, doch diese Option hatte ich nicht! Also machte mich mit einem Winkelschleifer ans Werk. Alles ging gut und anschließend habe ich die Fläche schwarz lackiert.

Die Gabelbrücke für meine CB 550

Die Gabelbrücke für meine CB 550 (Quelle: Chris Widmer)

Was die Auswahl einiger Komponenten wirklich schwierig gestaltete, war der Hintergrund, dass die Teile dann auch in den fertigen Cafe Racer einfließen müssen. Sprich nach dem Komplettumbau im Winter! Somit musste ich bei der Auswahl immer zwei Schritte weiter denken und auch eigentlich schon das fertige Bild meines CB 550 Cafè Racers im Kopf haben.

Dieser Hintergrund bereitete mir auch viele Schwierigkeiten bei der Auswahl der Instrumente. Ich überlegte lange, was passen könnte und was eher nicht. Dann sah ich im Cafe Racer Forum einen Beitrag, über den Umbau eines Drehzahlmessers mit einem integrierte Kontrollleuchten und einem Fahrradtacho von Sigma.

Wäre mein Honda CB 550 Café Racer nur schon fertig

Wäre mein Honda CB 550 Café Racer nur schon fertig (Quelle: Chris Widmer)

Mega! Das wollte ich an meinem Honda CB 550 Cafè Racer auch haben. Der Umbau hat mich mehrere Tage und Nerven gekostet und die Arbeit war wirklich sehr aufwendig! Auch in Anbetracht der Tatsache, dass der Tacho im DZM am Ende nicht so ganz funktioniert hatte und ich mir kurzer Hand dann doch einen Digitaltacho von Daytona gekauft habe, war der optische Gesamteindruck super.

Hier ein kurzes Video meiner Honda CB 550 K3 vor dem Komplettumbau.

Nach dem die Tage kürzer und kälter wurden, entschied ich mich mit dem Komplettumbau zu beginnen. Eigentlich wollte ich das Rahmendreieck im Original Zustand lassen. Doch nachdem ich eine Marving Racing Anlage probeweise montiert hatte, sollten dann auch offene Luftfilter auf den Vergasern folgen! Also flogen kurzer Hand der Luftfilterkasten, Batterie und alle elektronischen Komponenten raus und ich begann die Halterungen der Seitendeckel zu entfernen. Mir ist bewusst, dass das Vorhaben der Eintragung einer Auspuffanlage ohne Zulassung in Verbindung mit offenen Luftfiltern, sich noch als sehr schwierig erweisen wird!

Erstmaliges Anlassen mit Marving Racing Auspuffanlage

Erstmaliges Anlassen mit Marving Racing Auspuffanlage (Quelle: Chris Widmer)

Anschließend habe ich dann noch den hinteren Teil des Hecks mit dem Winkelschleifer entfernt, den Motor ausgebaut und alle weiteren Teile am Rahmen demontiert.

Den aktuellen Zustand meiner Maschine in Verbindung mit der neuen Sitzbank, habe ich in einem Video zusammengetragen. An dieser Stelle nochmal ein großes Danke an Dominik von rocket.works. Er hat mir beim Zusammenschneiden des Videos sehr geholfen!

Aktuell beschäftige ich mich mit dem Motor. Dieser wird neu abgedichtet, sowie neu lackiert. Am Rahmen werden auch noch diverse Modifikationen folgen. Dies beinhaltet unter anderem das Einschweißen des Loops am Heck des Rahmens, sowie die Fläche unterhalb der Sitzbank. Hier wird die neue Steuereinheit sowie Mini Batterie etc. verbaut.

Die Elektronik werde ich weitestgehend durch Komponenten von Motogadget ersetzen.

Dies beinhaltet:

  • Motogadget M-Unit
  • Motogadget M-Button
  • Motogadget Blaze Disc Blinker vorne
  • Motogadget Pin Blinker hinten

Es gibt also noch einiges zu tun und ich hoffe, dass ich bis zum Saisonstart fertig werde. Alle Berichte zu den einzelnen Umbauten, könnt ihr auf meinem Blog nachlesen.

http://550Moto.com

Also schaut doch einfach mal vorbei!

 

Fortsetzung folgt…. !

 

(Text: Chris Widmer)