Die 14. Auflage der Bremen Classic Motorshow ging am Sonntag, 7. Februar 2016, zu Ende. Mit über 44.000 Besuchern auf der dreitägigen Oldtimer-Show bot die diesjährige Bremen Classic Motorshow einen gelungenen Saisonauftakt. Aussteller wie Besucher zeigten sich äußerst zufrieden.

Die rund 600 Aussteller freuten sich über gute Umsätze und die Besucher über das vielfältige Verkaufsangebot – das ist die allgemeine Rückmeldung zur diesjährigen Veranstaltung. „Bereits am ersten Tag gingen angebotene Fahrzeuge weg wie warme Semmeln“, freut sich Frank Ruge, Projektleiter der Bremer Classic Motorshow. „Abends füllten die teils leergekauften Aussteller ihre Stände wieder mit frischen „alten“ Automodellen auf.

Ein besonderer Höhepunkt war neben den Sonderschauen „Japan: Attacke!“ (Motorradbereich), „Die 70er: Einfach Keil!“ (Automobilbereich) und die Autogrammstunden des ehemaligen Rallyeweltmeisters Walter Röhrl. „Der Lange“, so sein alter Spitzname, belohnte bei seinem Messe-Auftritt die treuen Fans mit Autogrammen und gemeinsamen Fotoaufnahmen.

Japan-Attacke! Die große Motorrad-Sonderschau

Schnell und innovativ war die Entwicklung der japanischen Hersteller, die ab 1964 viele Länder mit immer neuen Motorradmodellen überfluteten. Unter dem passenden Motto „Japan: Attacke!“ präsentierte die Bremen Classic Motorshow eine Sonderschau mit 15 seltenen Motorrädern aus Japan. Neben frühen Straßenmodellen gab es auch zahlreiche Werksrennmaschinen in Bremen zu sehen.

Zu den gezeigten Oldtimern gehörten unter anderem eine Honda C 77, die ab 1962 als Tourenmotorrad auf Käuferfang ging und mit einem damals hochmodernen Zweizylindermotor mit 305 ccm Hubraum aufwartete. Die ebenfalls ausgestellte Yamaha YDS 1 begründete ab 1959 in der 250 ccm Klasse einen eigenen sportlichen Stil. Selbst in der 100 ccm-Klasse setzte Yamaha 1966 bei der YL 1 auf Zweizylinder und kam mit dieser Motorenbauart zu großen Rennsporterfolgen.

Bei den Werksrennmaschinen stachen unter anderem die Suzuki XR 69-S hervor, die teilweise Anleihen von Barry Sheenes 500er Grand Prix Motorrad trug. Der luftgekühlte DOHC-Motor hatte bei 132 PS ein leichtes Spiel mit den 159 Kilogramm Trockengewicht. Andererseits läutete die XR 69-S 1981 mit innovativen Fahrwerkskomponenten wie einer Alu-Kastenschwinge und einem progressiv arbeitenden Zentralfederbein die Moderne im Rennsport ein.

Die Suzuki TR 750 faszinierte mit dem wassergekühlten Dreizylinder-Zweitaktmotor die Motorradfreunde in Bremen. Auf der für die Formel 750 entwickelten Maschine gewann Barry Sheene die Saison 1973 und wurde zwei Jahre später Vizemeister.

Yamaha präparierte 1986 für das Acht-Stunden-Rennen von Suzuka eine FZR 750 mit einer Achsschenkellenkung als Vorderradaufhängung. Aus einer französisch-japanische Kooperation entstanden die sog. Elf-Hondas, die in den 1980er-Jahren ebenfalls Fahrwerks-Konzepte mit Formel-1 Anleihen zeigten. Die Elf-e Honda RSC kam bei Langstreckenrennen zum Einsatz.
Mit der Einführung der Superbike-Weltmeisterschaft konnten die japanischen Hersteller entsprechende Rennversionen ihrer sportlichsten 750 ccm-Vierzylinder an den Start bringen. Honda hatte mit der RS 750 bereits 1984 eine V-Vierzylinder-Werksrennmaschine auf der Isle of Man im Einsatz. Kawasaki setzte mit der ZXR 7 auf Reihenvierzylinder, die ab 1988 als Superbike wie als Langstrecken-Rennmotorrad mitfuhr.

Eine technische Meisterleistung war vor 35 Jahren die Egli MRD1 mit Zentralrohrrahmen und Cantilever-Schwinge. Herzstück der MRD1 war ein Z 900-Motor, dem Egli einen Turbolader verpasste und damit 155 PS herauskitzelte.

„Einfach Keil!“ – Automobile Faszination der 1970er

In Halle 5 der präsentierte Bremen Classic Motorshow 2016 Unikate der jüngeren automobilen Geschichte.

Wenn ein Auto sinnbildlich für die Keil-Design-Ära steht, dann ist es der Lamborghini Countach LP 400, der in den 70er-Jahren das schnellste Automobil mit Straßenzulassung gewesen ist. Eckig und aggressiv, vorne extrem flach und hinten hoch brannte der Bolide seine 375 PS in den Asphalt und brachte es auf eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. Gerade einmal 150 Exemplare wurden zwischen 1973 bis 1977 gebaut, bis 1990 summieren sich produzierten Countach-Modelle auf 1.983 Stück.

Im September 1969 landete Mercedes-Benz mit dem C111 auf der IAA einen Überraschungsclou. Der Supersportwagen mit den Flügeltüren und Wankelmotor übertraf die kühnsten Erwartungen der Journalisten und Besucher und avancierte in den siebziger Jahren zu dem Traumwagen schlechthin.

„Wiedergeburt einer Rallyelegende“ lautet das Projekt für Jugendliche, das unter anderem von der Kfz-Werkstatt der Autonomen Jugendwerkstätten Hamburg e.V. sowie dem Ford Spezialisten und Tuning-Experten Christian Tost realisiert wird. Um was geht’s? Ein historischer Ford Capri 2600 RS, einer von zehn gebauten Kleint RS Capri, das Walter Röhrl zu seinen Siegen fuhr, wurde in einer Scheune wiederentdeckt und von Jugendlichen zu einem getunten Rennwagen aufgebaut. Jochi Kleint und Walter Röhrl sind dabei nicht nur Schirmherren des Projekts, sondern werden nach Fertigstellung sogar mit dem Rennwagen auf historischen Veranstaltungen fahren.

Der nächste Termin steht bereits fest: Die Bremen Classic Motorshow 2017 findet statt vom 3. bis 5. Februar 2017. Eine Rückschau auf die Bremen Classic Motorshow 2014 gibt es hier.

 

 

(Text: MESSE BREMEN, Jens Schultze)