Fritz W. Egli aus der Schweiz, der mit Rahmenkonstruktionen für japanische Motorräder in den 1970er bekannt wurde, gehört zu den angesagtesten Motorrad-Tunern mit Herstellerstatus. Viele japanische Bikes jener Epoche litten unter ausgeprägten Fahrwerksschwächen, die zu deutlichen Fahrwerksunruhen führten. Oft zu Recht wurde ihnen nachgesagt, dass ihr Motor „schneller sei als das Fahrwerk“. Diesem Grundproblem nahm sich Egli an, der bereits seit den 1960er Jahren leistungsstarke Triebwerke mit (s)einem wegweisenden Zentralrohr-Rahmen kombinierte. Wesensmerkmal des EGLI-Rahmens ist das mächtige, über dem Motor verlaufende Rundrohr, das der Schweizer Tuner zur Erhöhung der Torsionsfestigkeit mit 10 bis 12 Zentimetern äußerst stark dimensioniert.
Die Krönung der Schöpfung ist die EGLI CBX 1000 Red Baron, bei der der begnadete Konstrukteur seine ganze Erfahrung im Rahmenbau mit dem extremen 6-Zylinder-Triebwerk der Honda CBX 1000 vereint hat. Honda sorgte 1978 mit der Einführung der CBX 1000 für großes Aufsehen auf der ganzen Welt. Der Reihensechszylinder-Motor mit seinen sechs Krümmern sah nicht nur prachtvoll aus, sondern versprach auch atemberaubende Fahrleistungen und einen seidenweichen Lauf.
Doch das 106 Kilogramm schwere Aggregat ragte mächtig links und rechts aus der Honda heraus und die zur Premiere geladenen Motorrad-Journalisten kamen schnell zur Ansicht, dass das Honda-Fahrwerk dem 105 PS starken Six-Pack nicht gewachsen war. Atemberaubend wie die CBX 1000 war, brauchte die Maschine ein Chassis, das zum Motor passte.
Spezielles Fahrwerk für die EGLI-CBX Red Baron
In gewohnter Manier nahm sich Fritz W. Egli die „Über-Honda“ zur Brust und konstruierte ein spezielles Cantilever-Chassis für den CBX-Sechszylinder-Motor. Das fast 60 Zentimeter breite Kraftwerk erforderte jedoch spezielle Aufnahmepunkte und zwang den Fahrwerkskonstrukteur zur Abkehr des bisherigen Egli-Konzepts. Die vom überdimensionalen Zentralrohr abgehenden, vorderen Rahmenstreben entfielen bei der EGLI-CBX Red Baron. Der Reihensechser hängt stattdessen in einer Gitterrohrkonstruktion, die Zentralrohr und Zylinderkopf verbindet. Insgesamt sind ungefähr 50 EGLI- Rahmen für die CBX entstanden.
Der Rahmen der hier gezeigten EGLI-CBX von 1980 ist eine Sonderanfertigung, damit die Red Baron mit einem breiteren Hinterradreifen gefahren werden kann. Hinzu kommt ein optimierter Motor, was dieses EGLI Motorrad zu einer ganz besonderen Red Baron macht. Der CBX-Motor erreichte im Serienzustand eine Höchstleistung von 105 PS. Fritz W. Egli entlockt der Honda CBX Red Baron noch ein paar zusätzliche Pferdchen. Eine offizielle Messung auf dem Prüfstand bescheinigt der Spezialanfertigung mit dem Sechszylinder-Herz eine Motorleistung von 122 PS.
Selbstverständlich sind alle Details in deutschen Fahrzeugpapieren eingetragen. Dazu zählt auch die Vergaserbatterie und die herrliche Schüle 6-in-1-Auspuffanlage. Thomas Fischer, der die EGLI CBX 1000 neu aufgebaut hat, leistete sehr gute Arbeit. Die Maschine ist in sich stimmig. Durch die Herstellerbestätigung ist auch die Originalität nachgewiesen.
Für einen Liebhaber von EGLI Motorrädern aber auch den 6-Zylindern Motoren von Honda ist dieses besondere Einzelstück sicherlich eine überlegenswerte Offerte. Preis und weitere Informationen zu diesem Egli Motorrad gerne auf Anfrage an Motorrad-Fuchs.
Technische Merkmale der EGLI CBX 1000
- Erstzulassung: 1980
- Laufleistung: 8.500 Km
- Motor: modifizierter, rotemaillierter Reihensechszylinder, offene Ansaugtrichter mit Metallluftfiltern
- Hubraum: 1047 ccm Hubraum
- Leistung: 122 PS
- Telegabel: Egli-Racing-Gabel mit zusätzlichem Stabilisator
- Räder: Campagnolo-Felgen
- Bremsen: Brembo, vorn Doppel-Scheibe, hinten: Einfachscheibe
- Auspuff: Schüle 6-in-1-Auspuffanlage
- Anbauteile: Einzelhöckersitzbank, Egli Alutank, Vollverkleidung mit getönter Scheibe
Über Motorrad-Fuchs
Wolfgang Fuchs, der diese seltene Maschine zum Verkauf anbietet, machte sich vor über zehn Jahren mit dem Handel von klassischen Motorrädern selbstständig. In der Anfangszeit befasste er sich schwerpunktmäßig mit Motorrädern der 1970er Jahre, entwickelte aber in den Folgejahren ein ganz breites Spektrum bis in die Vorkriegszeit und von Motorrädern unterschiedlichster Hersteller.
Egli wurde dann ein Thema, weil es im deutschsprachigen Raum schon vor Jahren zu einem Mythos geworden ist. Daraus ergab sich fast von allein, dass Wolfgang Fuchs immer an hochwertigen und seltenen Motorrädern aus dem Haus Egli interessiert ist. Für ihn hat es einen ganz großen Reiz zweitweise eine originale Vincent und eine Egli Vincent im Haus zu haben. Da eine Honda CB1 schon lange einen Kultstatus hat, freut er sich aktuell diese selten EGLI-CBX Red Baron anbieten zu können.
Auf der Homepage von Motorrad Fuchs finden sich in der Regel rund 50 klassische Motorräder zum Verkauf.
Ende 1986 habe ich bei einem Honda Händler als Schrauber angefangen, mein erster Job als Geselle.
Der hatte son Dingen Allerdings mit Egli Gabel und mehere Umbauten , wie zb. 320er schwimmende Bremsscheiben 1986!!! Haben mehrere Umbauten daran vorgenommen (Keihin Rundschieber, Verkleidung von einer VFR 750 usw.) Durfte die dann auch paar mal fahren, geradeaus gut, in die Kurve, stur wie ein Esel. Wer damit schnell war konnte wirklich fahren. Ein Freund von meinen Chef hatte eine Martin CBX, die durfte ich auch fahren, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Messerscharf in der Kurve und auch bei Vollgas ohne Schwächen. Die Kiste war einfach besser!