Die katalanische Motorrad-Schmiede Ad Hoc Café Racers nahm sich zuletzt einen Enduro-Youngtimer von 1991 zur Brust. Nach erfolgtem Umbau der stinknormalen Yamaha XT 600 – in der typischen Handschrift von David Gonzales – deutet nur noch wenig auf die ursprünglichen Wurzeln der hochbeinigen Plastik-Enduro hin.

Der Tank ist klares Kontrastprogramm - in Form und Farbe

Der Tank ist klares Kontrastprogramm – in Form und Farbe (Quelle: Nacho Hernando)

Der japanische Eintopf ist eine ideale Custom-Basis, gilt die Maschine doch als grundsolide und sehr zuverlässig. Mit 163 Kilogramm Leergewicht in Kombination mit 45 PS Leistung und einem satten Drehmoment von 50 Nm bringt die Japanerin ideale Werte mit. Alles in allem perfekte Zutaten, um die Flat-Hoc später mit viel Spaß im Gelände oder der Großstadt zu bewegen.

“Ich habe die Yamaha vor drei Jahren auf einer Kleinanzeigenseite gefunden, sagte David. Nach dem Kauf habe ich sie einen Winter lang im Originalzustand gefahren bevor ich mich zum Umbau entschied. Zugegebenermaßen dachte ich, dass das Projekt schneller lief, aber andere Custom-Projekte verlangten auch meine Aufmerksamkeit.“

Basis des Flat Trackers ist eine XT 600 von 1991

Basis des Flat Trackers ist eine XT 600 von 1991 (Quelle: Nacho Hernando)

Radikalkur einer Yamaha XT 600

David Gonzales entschied sich für eine Radikalkur der Yamaha XT 600 mit einem Neuaufbau im Flat Track Stil. Ziel war es, der Enduro ihre Hochbeinigkeit und diesen Plastik-Look zu nehmen. Kein Mensch braut 255 bzw. 225 Millimeter Federweg bei einem Tracker. Obligatorisch wurde der XT 600 Rahmen gestrippt und am Heck deutlich gekürzt. Der neugeformte Rahmen-Loop nimmt nun eine kurze, quer gesteppte Sitzbank auf, die auf kurzen Strecken noch ausreichend Platz für zwei Personen bietet.

Das Rahmendreieck legte Ad Hoc frei und verlegte die Elektrik in eine Box unter der Sitzbank. In dieser sitzt auch das rechtsseitige Zündschloss des XT 600 Flat Trackers. Ebenso clever gelöst ist die Platzierung der Batterie, die nun unter der Schwingenlagerung zu finden ist. Als positiven Nebeneffekt ergibt sich ein weiter nach unten verlagerter Schwerpunkt, der das spielerisch leichte Handling der Maschine weiter verbessert.

Yamaha XT 600 Flat Tracker

Flach und schön – Yamaha XT 600 Flat Tracker von Ad Hoc (Quelle: Nacho Hernando)

Flat Tracker mit 17 Zoll-Fahrwerk und dicken Pneus

Vorn wie hinten rollt der Yamaha Flat Tracker auf einem 17 Zoll-Fahrwerk. Für perfekten Grip auf der Straße als auch im Geländer sorgen üppige Pirelli MT60 Puschen. Die von Ad Hoc aufgezogenen Breitreifen, vorn im Format 120/90 x 17 und hinten 130/80 x 17, geben der Yamaha Flat-Hoc einen verwegenen und symmetrischen Look.

Kleine Fender, hinten von einem  Gonelli-Rücklicht und Nummernschildhalter gekrönt, wirken leicht verspielt und lockern das schwarze Ensemble etwas auf. Vorn thront ein schwarzer Schweinwerfer  von einer Yamaha XJ650 über dem kurzen Schutzblech.

Gonelli-Rücklicht und Nummernschildhalter

Gonelli-Rücklicht und Nummernschildhalter (Quelle: Nacho Hernando)

Jeder Bikebuilder folgt seiner eigenen Philosophie. Ad Hoc Café Racers verbaute “Fremd-DNA“ in Form eines exzellent zur XT 600 Flat-Hoc passenden Tanks von einer Bultaco Frontera. Mit einer Lackierung in „Baby-Blau“ und Weiß schafft David Gonzales einen tollen Eye-Catcher zum ansonsten komplett in Satin-Schwarz gehaltenen Bike.

Weiteres Highlight des Yamaha XT 600 Flat Trackers ist der schlichte Auspuff mit Schalldämpfer, den Ad Hoc in Eigenregie realisierte. Eine Hitzeband schützt vor so einigermaßen vor Brandblasen.

Yamaha XT 600 Flat Tracker

Der Auspuff ist von Ad Hoc Café Racers … (Quelle: Nacho Hernando)