Vor kurzem stieß ich auf diesen fantastischen Honda CB 400 Four Café Racer, der sofort meine Neugierde weckte. Ich wollte mehr über den gefälligen Umbau wissen und kontaktierte Pascal Locher, dessen Handschrift die Maschine trägt.
Die Honda CB 400 Four, Basis für den schicken Café Racer, stammt aus dem Jahr 1976, ging zwar bereits durch drei Hände, hatte aber erst 33.000 Kilometer auf der Uhr. Eine ideale Basis – nicht zu teuer und nicht heruntergeritten. Der versierte Zweirad-Mechaniker aus dem Alb-Donau-Kreis zerlegte die Honda zunächst in ihre Einzelteile und ließ dabei keine Schraube unangetastet. In den gesamten Umbau investierte Pascal über 125 Arbeitsstunden und scheute weder Kosten noch Mühen.
„Flex-Kur“ für CB 400 Four Café Racer
Der Rahmen der CB 400 Four bekam eine behutsame „Flex-Kur“ verordnet. Die hinteren Fußrastenstreben fielen als erstes dem Rotstift zum Opfer. Für einen echten Café Racer sind diese eh überflüssig und der Cut reduziert zudem das Trockengewicht. Obligatorisch kürzte Pascal auch das Rahmenheck an und formte einen knackigen Loop, der ungefähr auf Höhe der hinteren Achse endet und bündig mit der hellbraunen Ledersitzbank abschließt.
Für den Sitzträger kam 1,5 Millimeter starkes Stahlblech zum Einsatz, welches er polsterte und Freds Lederwerkstatt in Zwiefalten nach seinen Wünschen mit der schicken Tierhaut bezog. Der weißer Keder und die weißen Steppnähte nehmen gekonnt die gewählte Lackfarbe wieder auf und die Einzelsitzbank deutet den typischen Café Racer Bürzel raffiniert an.
Einmal auf dem Honda Café Racer Platz genommen, packt der Pilot am Ende der Fehling Lenkerstummel in die schwarz-weißen Progrip 732 Griffe. Die MX Kupplungsarmatur sowie die Bremspumpe einer Aprilia Tuono V4 runden das Lenker-Ensemble ab. Bei Motorrad- und Zubehörspezialist Meister S wurde Pascal Locher in Sachen V-Rod Scheinwerfer mit passender Lampenverkleidung fündig. Miniatur-Blinker mit LED-Technik von Shinko Yo flankieren seitlich die weiß-lackierte Scheinwerfer-Maske, hinter der sich ein Koso-Digitaltacho versteckt. Ein Kellermann Blinker-Relais sorgt für die richtige Frequenz der Wegweiser. Und das Zündschloss wanderte auf die rechte Rahmenseite hinter den Seitendeckel.
Technisch verbessertes und optisch aufgepepptes Fahrwerk
Der Telegabel spendierte Custom-Builder Pascal progessive Gabelfedern. Hinten verbaute er im Härtegrad verstellbare Federbeine aus dem Kickstartershop-Katalog. Gabelholme und Felgen wurden wie der Rahmen pulverbeschichtet. Und für den Kontakt zur Straße sind Contis „Classic Attack“ zuständig, die mit den geschwärzten Felgen ein stimmiges Bild abgeben. Kurze Aluminium-Schutzbleche mit selbstgebauten Halterungen bilden einen gelungenen Kontrast, der sich in den entlackten Flanken des Originaltanks wiederfinden. Farblich wirkt Pascals CB 400 Four Café Racer unaufdringlich, sorgt aber für viele Hingucker. Denn die Kombination aus weiß für Tank(Oberseite), Seitendeckeln und Lampenmaske, lackierten Metalloberflächen an den Tankseiten und Schutzblechen sowie der braunen Sitzbank bilden eine harmonische Gesamtkomposition mit dem schwarz gehaltenen Fahrwerk und Motor.
An der Einlassseite des Motors kommen offene Luftfilter mit einer angepassten Vergaserbedüsung zum Einsatz. Der Vierzylinder-Reihenmotor atmet schließlich durch eine MSR-Komplettanlage aus, die sogar ein E-Prüfzeichen trägt und mit dem 4-in-1 Konzept des Originals nicht bricht.
Gekonnt unterscheidet sich der hinreisende CB 400 Four Café Racer in vielen Details von anderen Maschinen seiner Zunft. Mit dem Verkauf der Honda will Pascal nun die „Kriegskasse“ für anstehende, neue Projekte wieder auffüllen. Wer einen coolen Café Racer gediegen genießen möchte, liegt mit dem Motorrad goldrichtig. Kontakt unter: +49 (0)172 6509029. Pascal veredelt selbstverständlich auch auf Kundenwunsch jedes andere Bike. Für ein weiteres Bike Build, ein Yamaha RD 250 Café Racer, ist er auch verantwortlich.
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