Das AutoMuseum Volkswagen eröffnete am gestrigen Abend eine kleine Ausstellung unter dem Titel „Ducati. Die großen Sport-Zweizylinder.“ In einer exklusiven Sonderschau werden acht der wichtigsten Sportmaschinen der italienischen Kultmarke aus den letzten 40 Jahren gezeigt. Die zwischen 1973 und 2017 gebauten Motorräder decken nahezu die gesamte Bandbreite der V-Twins von Ducati ab. Die Ducati-Sonderschau ist bis zum 1. März 2020 im AutoMuseum Volkswagen zu sehen.
Mit der Produktion von Zweirädern begann Ducati nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Meilenstein war die Konstruktion des ersten Zweizylinder-V-Motors durch den legendären Ingenieur Fabio Taglioni. 1973 ging er mit der 750 S Königswelle in Serie. Es ist das älteste Modell, das in der Schau gezeigt wird.Technisch zeichnen sich – bis auf das Modell von 1973 – alle ausgestellten Motorräder durch die Desmodromik aus. Diese Zwangssteuerung für Motoren ist ein Alleinstellungsmerkmal von Ducati. Mit ihr lässt sich die Mechanik der Öffnungs- und Schließzeiten der Ventile exakter steuern – was eine maximale Leistungssteigerung auf 200 PS wie in der Panigale R 1299 von 2017 zulässt.
Deren Motor, der nahezu baugleich in der 1199 Superleggera eingesetzt wurde, treibt auch die Studie des Volkswagen Supersportwagen XL Sport an. Er ist exklusiv im AutoMuseum zu sehen.
Bis Anfang der 1970er Jahre hat Ducati ausschließlich Einzylinder-Maschinen entwickelt. Daher stellte die Markteinführung der 750 S im Jahr 1973 mit dem Zweizylinder-Motor einen technischen Meilenstein dar, der dann stetig weiterentwickelt wurde. Die gezeigten Modelle spiegeln die Bandbreite des Möglichen von der „Mike Hailwood Replica“ Mille über das 851 Superbike bis zur 996 S wider. Ducati kann sich einer treuen Fan-Gemeinde erfreuen und beflügelt deren Leidenschaft.
Ducati gehört seit 2012 zu Audi
Seit April 2012 gehört der italienische Zweiradhersteller zum Volkswagen Konzern. Die italienische Motorradmarke Ducati wurde für über 850 Millionen Euro als zwölfte Marke übernommen und der Audi AG zugeordnet. Die damalige Akquisition war vor allem auf Drängen des inzwischen in Ungnade gefallenen ehemaligen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch zustande gekommen.
Aufgrund fehlender Synergieeffekte wurde die 1926 in Bologna gegründete Motorradmarke vor zwei Jahren wieder zur Disposition gestellt. Wie der Bundesverband der Motorradfahrer berichtet, „ist der Verkauf am Widerstand der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gescheitert, die nicht einsehen wollten, warum ein solides Geschäft, das immerhin eine Erweiterung zum reinen Autogeschäft darstellt, wenige Jahre nach dem Kauf wieder abgestoßen werden sollte.“ Bislang hat die damals beauftragte Investmentbank noch keinen passenden Käufer gefunden oder die Strategie des Konzern hat sich geändert. Vor der VW-Übernahme hatte Ducati mit der Mercedes-Sporttochter AMG kooperiert.
Die erste 750 GT habe ich Juli 1971 bei unserem Besuch beim österreichischen Ducati-Importeur, Richard Kasan, in Klagenfurt gesehen und gehört. Ich machte gerade eine
Alpentour mit meiner 250 Desmo.