Toby Price gewinnt die Rallye Dakar 2019.
Die 10. und letzte Etappe der Rallye Dakar 2019 ist vollbracht und die Glut des Feuers, in dem die diesjährigen Rallye Helden geschmiedet wurden, erkaltet bereits. Und das, obwohl die Spannung bis zu dieser letzten Etappe, die die Fahrer von Pisco nach Lima führte, extrem hoch war. Pünktlich um 12:15 Uhr startet das Hauptfeld der Motorräder, um die letzten 112 Kilometer in Angriff zu nehmen.
Wollte der Chilene Pablo Quintanilla (auf Husqvarna), der mit nur einer Minute Rückstand auf den bisherigen Führenden Price ins Rennen ging, noch eine Chance auf den Gesamtsieg haben, so musste er von Anfang an attackieren und volles Risiko gehen. Das tat er auch, stürzte jedoch schon nach wenigen Kilometern und verletzte sich den Fuß – wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu.
Obwohl fast ohne Konkurrenz, fuhr Price, den ja die ganzen 10 Etappen eine Handgelenksverletzung quälte, ein wirklich mehr als passables Rennen. Mit mehr als 9 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, der Gesamtwertung, Matthias Walkner, gewinnt Price die diesjährige Dakar.
Die Gesamtwertung – Endstand nach 10 Etappen
Pos. | Fahrer | Motorrad | Zeit |
1 | Toby Price | KTM | 33:57:16 Stunden |
2 | Matthias Walkner | KTM | +09:13 Minuten |
3 | Sam Sunderland | KTM | +13:34 |
4 | Pablo Quintanilla | Husqvarna | +20:46 |
5 | Andrew Short | Husqvarna | +44:10 |
6 | Xavier de Soultrait | Yamaha | +54:00 |
7 | Jose Ignacio Cornejo | Honda | +1:08:06 |
8 | Luciano Benavides | KTM | +1:09:10 |
9 | Oriol Mena | Hero | +2:08:41 |
10 | Daniel Nosiglia | Honda | +2:31:53 |
Was bleibt uns im Gedächtnis von der Rallye Dakar 2019?
KTM wurde seiner Rolle als Favorit schon wieder gerecht. Mit nunmehr 18 Siegen in Folge. Bei dieser Dakar musste der Spitzenreiter jedoch lange um den Gesamtsieg bangen. Dennoch hat es dieses Mal sogar zum Triple gereicht. Gratulation nach Österreich.
In Etappe 3, der ersten Etappe auf der ernsthafte Navigationsfähigkeiten gefordert waren, scheidet Joan Barreda (Honda), nach einem Fahrfehler, aus. Die Dakar 2019 ist für Honda zwar noch nicht vollkommen gelaufen, aber das Ausscheiden ist bitter und verpasst der Crew einen argen Dämpfer.
Unvergessen bleibt auf jeden Fall Sam Sunderlands heldenhafter Sieg auf der 5. Etappe. Bei Kilometer 155 stoppte Sunderland, der die Etappe eher verhalten anging, um dem gestürzten Portugiesen, Paulo Goncalves (Honda), zu helfen. Als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre, wartete der KTM-Pilot Sunderland bei seinem Nicht-Team-Kollegen Goncalves, damit dessen medizinische Versorgung auch gesichert war. Anschließend ging es auf eine wilde Verfolgungsjagd, bei der er es sogar schaffte, an die Spitzengruppe aufzuschließen. Am Ende belohnten die Offiziellen Sunderlands Fairness mit einer nachträglichen Zeitgutschrift – so macht Motorsport Spaß!
Mein Fazit: eine spannende Dakar 2019, bei der bis zum Schluss alles Möglich war, bei der Helden aus dem Geist der Fairness geboren wurden und der Sieg an einen Fahrer ging, der sich seit der ersten Etappe mit einer Handgelenksverletzung quälte – wo doch die Handgelenke beim Motorradfahren nun wirklich kaum gefordert werden. Chapeau!
Text: Frank Livani
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