Zusatz für die luftgekühlte Yamaha RD250 bzw. RD 350

Beim Tuning sind realisierbar sind für die:

  • RD250: 44PS
  • RD350: 54 – 55PS
  • RD400: 55PS

Der grundsätzliche Aufbau der luftgekühlten Modelle ist mit den LC-Typen gleich. Auch die Kanalführung der Zylinder. Es gab jedoch unterschiedliche Baureihen. Grundsätzliches für alle Modelle: Die Vergaseranlage ist besser als die der neueren LC-Modelle, ebenfalls die Bremsanlage.

Yamaha RD250 (DS7)

Die Unterschiede zur Yamaha DS7 sind der Membraneinlass, die 28er statt der 26er Vergaser, das Sechsganggetriebe und die Scheibenbremse. Das Leistungspotential für Tuning war bei den DS7-Zylindern eher besser, nur waren die diese Zylinder fertigungstechnisch nicht so gut, und es gab schlechte Übergänge von der Gußlaufbuchse zu dem Aluminiumkörper, die korrigiert werden mußten. Bearbeitung der Zylinder wie beschrieben. Aufweitung und Vergrößerung des Einlasskanals vonnöten. Bei der Membranausführung gab es Zylinder mit großen und mit kleinen Rippen:

  • Zylinder mit kleinen Rippen von Baujahr 1973 bis 1975/76
  • Zylinder mit großen Rippen von Baujahr 1976 bis 1979/80

Den luftgekühlten Motoren der letzten Baujahre hat man parallel zur RD400 eine Tourencharakteristik gegeben. Diese resultiert aus anderen Membranen und fetterer Bedüsung (Nadeldüse). Die leistungsstärksten Motoren gab es 1975 mit 32 PS. Meist war die Yamaha RD 250 jedoch auf 27 PS gedrosselt. Die Drosselung bestand aus einem verengten Luftfiltereinsatz und überlangen Auspuffkrümmern, die weit in die Schalldämpfer hineinragten.

Die Krümmer sind zu kürzen, so daß sie gerade soeben in die Schalldämpfer hineinragen. Luftfiltereinsätze tauschen, ggf. entfernen oder Luftfilter gegen K&N-Filter ersetzen. Ggf. größere Hauptdüsen verwenden, unbedingt Kerzenbild kontrollieren. Bearbeitung der Zylinder wie beschrieben. Auspuffkrümmer und Zündanlage bei Modellwechsel 1976 verändert. Logischerweise ist die elektronische Zündanlage besser. Hier muß jedoch die Zündbox etc. getauscht werden. Weiterhin gab es zum Modellwechsel 1976 in der Übersetzung geänderte Getriebe.

Empfehlenswert ist die Verwendung von Zylindern, Köpfen, Vergasern und Auspuffen der Rennmaschine TD2, womit die Leistung auf 44 – 46 PS steigt. Solche Teile gibt es gebraucht bei der Firma Mitsui zu kaufen. Bei üblichen Tuningmaßnahmen ist unbedingt zur Verwendung von Auspuffanlagen der RD250LC mit 38 PS zu raten. Es muß nur der Flansch am Zylinder, die Aufhängung und der seitliche Ständer geändert werden. Diese Auspuffanlage bringt schätzungsweise rund 5 PS bei hochgezogener Auslassoberkante. Es ist unbedingt erforderlich, die 38-PS-Anlage zu verwenden, sonst muss das Innenleben vom Verfasser für 80 € ggf. geändert werden.

Sollte ein Ausschleifen vonnöten sein, ist ein Hubraumgewinn von 25 – 30 ccm durch Verwendung von Kolben der Yamaha DS3, DS5, DS6 mit 56 – 57 mm Durchmesser möglich. Es müßten nachträglich die Fenster im Kolbenhemd eingebracht werden, da diese Motore noch keine Membranen hatten. Eine weitere Leistungssteigerung, jedoch mit Nachteilen im unteren Drehzahlbereich und der Verwendung der originalen Auspuffanlage bringt ein Kürzen des Auspuffkrümmers um 30 – 35 mm. Hierzu muss an der hinteren Halterung ein Blech angeschraubt und damit Auspuff und Halterung verbunden werden. Die vordere Halterung ist zu entfernen.

Umbau auf 350ccm – RD 350 (R5/R5F)

Der Unterschied der o.g. Zylinder RD350 Membranzylinder R5/R5F schlitzgesteuerte Zylinder ohne Membrane wie zuvor beschrieben bei DS7-Zylindern. Alle Zylinder sind untereinander austauschbar und passen auf jeden Motor.  Beim Umbau eines 250er Motors auf 350ccm werden benötigt:

  • Zylinder, Kolben, Köpfe, Kolbenbolzen und Nadellager sowie größere Hauptdüsen.
  • Bearbeitung der Zylinder wie zuvor und anbei beschrieben.
  • Ebenfalls dringend der Anbau von Auspuffen der RD350LC oder YPVS geraten. Verwendung von YPVS-Membranen empfohlen, wobei das Membrangehäuse im Zylinder größer gemacht werden muß.

Große Leistungssteigerung bringt die Verwendung von Zylindern, Köpfen, Vergasern und Auspuffen der luftgekühlten Rennmaschine des Typs TR3. Hierbei können 55 PS realisiert werden. Problematisch wird es bei Leistungen um und über 50 PS mit der Kupplung, die rutschen wird. Weitgehende Abhilfe schaffen stärkere Federn oder eine Streckung der Originalfedern. Alle anderen Maßnahmen aus der beiliegenden Anleitung ersichtlich. Hubraumerweiterung durch Kolben des 175ccm Enduro-Modells mit 66 mm Bohrung = 375 ccm.

Yamaha RD400

Der RD400-Motor kann in jedes beschriebene Fahrzeug eingebaut werden. Lediglich Zündung und Krümmer müssen je nach Modell getauscht werden. Alle Maßnahmen wie beschrieben, wobei zu beachten ist, daß der RD400-Motor aufgrund seiner relativ kleinen Überströmkanäle und großem Kurbelhausvolumen ein Tourenmotor bleiben wird. Dringend Membranen tauschen, siehe Liste. Auch ist der Düsenstock zu fett, zu empfehlen sind die Düsenstöcke 04 – 08.

Fahrwerk der Yamaha RD

Die neuralgischen Fahrwerksschwächen sind die Kunststoff-Schwingenlager, die gegen Bronzebuchsen getauscht werden müssen. Die Federbeine, deren Dämpfung ungenügend ist und durch Koni-Federbeine ersetzt werden müßten, und die Schwinge. Die Schwinge ist zu wenig verdrehfest. Abhilfe schafft eine sogenannte Kastenschwinge aus Vierkantrohr, wie teilweise angeboten, oder Anschweißen einer Verstärkung als Dreiecksverband, wie bei der RD250/350LC.

 

Fragen & Antworten zum Yamaha RD-Tuning.