Die Zweiradbranche in Deutschland blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. Nach Angaben des Industrieverbandes Motorrad (IVM) wurden 10.127 Fahrzeuge mehr abgesetzt als 2018, was einem Zuwachs von 6,5 Prozent entspricht. Damit wurden insgesamt rund 165.000 motorisierte Zweirädern erstmals in den Verkehr gebracht.

Im Hauptsegment betrug der Zuwachs 4,4 Prozent auf 113.039 Krafträder, während die Kraftroller um 19,5 Prozent auf 16.595 Einheiten zulegten. Bei den Leichtkrafträdern gab es eine Steigerung um 12,2 Prozent auf 20.681 Einheiten, Leichtkraftroller fanden mit 14.996 Neuzulassungen 2,9 Prozent mehr Käufer als im Vorjahr.

Die beliebtesten Motorräder des Jahres 2019 sind:

  • Platz 1: BMW R 1250 GS mit 9.417 Auslieferungen
  • Platz 2: Yamaha MT-07 mit 3.708 Stück
  • Platz 3: Kawasaki Z 900 mit 3.141 Stück.

Bei den Maxi-Scootern hat die Vespa GTS 300 Super mit 6996 Einheiten die Nase weit vorn. Dahinter folgen der dreirädrige Piaggio MP3-500 mit 838 Stück und der Yamaha X-Max 300, der 762 Käufer fand.

BMW dominiert die Motorrad Neuzulassungen 2019

Im direkten Vergleich mit den anderen Motorradmärkten Europas sind hierzulande ganz besonders hubraumstarke Motorräder gefragt. So verwundert es nicht, dass bei den Motorrad Neuzulassungen des Jahres 2019 in Deutschland ein Motorrad steht, das alle Kriterien eines „Big Bikes“ erfüllt: Binnen Jahresfrist hat es die BMW GS auf 10.081 Neuzulassungen gebracht, wenn man zu den aktuellen Versionen (R 1250 GS und R 1250 GS Adventure) auch das Auslaufmodell R 1200 GS aus dem Vorjahr dazurechnet. Immerhin zählen noch 664 Exemplare des Vorgängermodells mit in die Zulassungsstatistik des Jahres 2019. Auch wenn ein gewisser Anteil auf BMW selbst zugelassen wurde, ist unstrittig, dass die BMW GS das von Privatleuten meistgekaufte und auch meistgefahrene Motorradmodell ist und wahrscheinlich auch 2020 bleibt. Das nächstplatzierte „Big Bike“, nämlich die Honda CRF1000 Africa Twin kommt mit 2.434 Stück erst auf Rang 5 der IVM Zulassungsstatistik.

Auf den Rängen 2 bis 15 der Neuzulassungen 2019 tummeln sich fast ausschließlich eher preisgünstige Modelle der Mittelklasse mit weniger als einem Liter Hubraum, die preislich unter der 10.000 Euro Marke liegen.

Yamahas preisgünstiger Dauer-Hit MT-07 war in 2019 stark gefragt und kommt mit 3.708 Stück auf Rang 2, gefolgt von den beiden Kawasaki-Modellen Z 900 mit 3.141 Stück (Rang 3) und Z 650 mit 2.720 Zulassungen (Rang 4).

Die weiteren Platzierungen gehen an typische Mittelklasse-Motorräder:

  • Platz 5: KTM 790 Duke
  • Platz 6: Honda CMX 500 Rebel
  • Platz 7: KTM 390 Duke
  • Platz 8: Yamaha MT-09
  • Platz 9: Supermoto KTM 690 SMC

Die Top 3 bei den Leichtkrafträdern sind:

  1. KTM 125 Duke  mit 3.313 Zulassungen,
  2. Yamaha MT-125 1.517 Neuzulassungen
  3. Honda CB 125 R  mit 1.474 Stück

Bestseller bei den Leichtkraftrollern ist die Vespa Primavera (1.832 Einheiten) vor dem Elektroroller Niu NQi GT (887 Einheiten) und der Vespa GTS 125 Super (771 Einheiten).

Die Marktanteile der Hersteller

Marktführer über alle Klassen hinweg sind BMW, Honda und Yamaha. Aber zu den Gewinnern des Jahres 2019 muss man eindeutig auch KTM hinzurechnen, denn die österreichische Marke hat gleich drei Modelle unter die Top Ten gebracht.

Harley kommt zwar auf einen Marktanteil von 9 Prozent, es ist aber die einzige bedeutende Marke, die 2019 einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr einstecken musste. Auch Kawasaki musste ein Minus von zwei Prozent für sich verbuchen. Alle anderen Herstellermarken konnten mehr oder minder viel zulegen.

Die meisten Fahrzeuge wurden 2019 in den drei Hubraumsegmenten zwischen 500 und 1199 Kubikzentimeter verkauft. Zur viertstärksten Kategorie hat sich mittlerweile die untere Mittelklasse (250 bis 499 ccm) entwickelt.