Mit der schick gestylten Zero SR/F bringt der amerikanische E-Motorradhersteller sein bislang leistungsstärkstes Elektromotorrad auf den Markt und reagiert offensichtlich auch ein Stück auf die angekündigte Harley-Davidson Livewire. Mit Gitterrohrrahmen und Tankattrappe wirkt die Zero SR/F auf den ersten Blick wie ein klassisches Naked Bike ohne besondere Auffälligkeiten. Doch anstelle eines koventionellen Verbrennungsmotors steckt in der Zero SR/F ein üppig dimensionierter Akku, der in der Standardversion 14,4 kWh zur Verfügung stellt. Dank Schnellladetechnik mit 12 kW soll ein Aufladen der Batterie auf 95 Prozent in einer Stunde möglich sein. Per 3-kW-Basislader reicht eine Stunde für 60 Kilometer Elektromobilität.
Fahrleistungen der Zero SR/F
Der luftgekühlte e-Antrieb – zwischen Hinterrad und Batterie positioniert – leistet bis zu 110 PS (82 KW) und soll 190 Newtonmeter Drehmoment freisetzen. Übertragen wird die Kraft über einen kohlefaserverstärkten Riemenantrieb. Das 226 Kilogramm schwere Bike soll somit aus dem Stand in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Zero 200 km/h an. Die Dauerleistung liegt jedoch bei 54 PS (40 kW) und die mögliche Dauergeschwindigkeit bei 177 km/h.
Für die EU werden Reichweiten von um die 160 Kilometer angegeben. Doch sollen mit der SR/F rund 260 Kilometer (Stadtverkehr) möglich werden. Wie schon bei anderen Zero-Modellen kann auch bei der SR/F die Reichweite mittels Power-Tank auf 320 Kilometer erhöht werden. Und damit sind schon ausgiebige Touren durchaus möglich.
Das Fahrwerk der Zero ZR/F besteht aus einem schicken Gitterohrrahmen und 17 Zoll Rädern, die hinten von einer Zweiarmstahlschwinge und einem schräg liegenden Showa-Federbein geführt wird. Vorne kommen eine 43er-Upside-down-Gabel von Showa sowie eine Doppelscheibenbremse mit 320er-Bremsscheiben und radial montierten Vierkolbensätteln zum Einsatz.
Die Sitzhöhe liegt bei knapp 79 Zentimetern. Die Zero SR/F verfügt unter anderem über bis zu zehn individuell einstellbare Fahrmodi sowie Traktionskontrolle und Kurven-ABS. Mit dem Betriebssystem Cypher III wird das E-Motorrad zum vernetzten Smart Bike. So soll es unter anderem möglich sein, das Nachladen der Batterie per Fernsteuerung zu starten und zu kontrollieren. Die Konnektivitätsdienste sind in den ersten beiden Jahren kostenfrei.
Der Elektromotorrad-Pionier bietet die Zero SR/F in einer Standard- und Premiumversion an. Die Standardversion des Zero SR/F kostet in Deutschland üppige 20.500 Euro. 2.200 Euro Aufpreis werden für die Premium-Ausstattung fällig, die ein Windschild, Heizgriffe und Lenkerenden aus Aluminium umfasst, Aufladen mit 6 kW inklusive. Wer die Möglichkeit für eine besonders schnelle Ladung mit 12 kW wünscht, muss zusätzlich rund 3.000 Euro investieren. Bei dieser Preisgestaltung sind wohl keine hohen Stückzahlen zu erwarten und die Zero SR/F bleibt ein Nischenmodell. Allerdings kostet die Harley-Davidson Livewire nochmals 10.000 Euro mehr.
Vor- und Nachteile Zero SR/F
Vorteile | Nachteile |
1) Gefälliges Design | 1) Sehr hoher Anschaffungspreis |
2) Hohe Leistung | 2) Sinnvolle Features nicht inklusive |
3) Reichweite wie konventionelle Motorräder | 3) Hohes Gewicht |
[Autoren: Mario Hommen/SP-X, Jens Schultze]
Hinterlasse einen Kommentar