Ob Retrolook oder Vintage-Style, nie war nostalgisches Design bei Motorrollern angesagter als heute. Keine Frage, die langjährige Treue zu Vespa ist dem ursprünglichen Design geschuldet, das nur behutsam über die Jahre in die Moderne geführt wurde. Der populärste Roller aus Ost-Deutschland, die Schwalbe, genießt heute Kultstatus und wurde längst vom Münchner Hersteller Govecs mit einem elektrischen „Herzschrittmacher“ ins neue Zeitalter geführt. Nun folgt der kultige Cezeta als Elektroroller nach. Denn Motorroller mit elektrischem Antrieb stoßen auf steigendes Interesse. Europaweit nahm die Nachfrage im vergangenen Jahr um über 50 Prozent zu.
Charakteristisch für die von 1957 bis 1964 in der ehemaligen Tschechoslowakei gebauten Roller der Marke Cezeta war der lange in die Karosserie integrierte und feststehende vordere Kotflügel, der auch zum Gepäcktransport diente. Die ungewöhnliche Front in Torpedoform – auch „Schweinchen“-Nase genannt – trägt auch die neue Čezeta 506.
Ein in den 1990er Jahren nach Tschechien ausgewanderter Brite hat den Roller wiederbelebt – mit Elektroantrieb. Die elektrische Cezeta 506 wird in zwei Versionen mit 11 PS Spitzenleistung und ca. 85 km/h Höchstgeschwindigkeit sowie als 15-PS-Version mit 120 km/h angeboten. Als Reichweiten werden bis zu 100 bzw. 150 Kilometer angegeben.
Derzeit versucht Cezeta mit Mietfahrzeugen den Nostalgie-Scooter zumindest in Prag bekannter zu machen. Während die Wochenend-Ausleihe 150 Euro kostet, schlägt der Kauf mit rund 12.000 bis über 14.000 Euro zu Buche, glaubt man den Aussagen auf der firmeneigenen Website. Den Cezeta Elektroroller soll es aber auch in ein günstigeren Version geben, was meines Erachtens auch dringen notwending, wenn sich der E-Scooter durchsetzen soll. In Deutschland gibt es keinen Importeur, wohl aber einen Händler in der Schweiz und zwei in Frankreich.
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