Während die Corona-Krise die Motorradbranche noch im April und Mai in die Knie zwang, verbuchen die Motorradhersteller zum zweiten Mal in Folge deutlich steigende Zulassungszahlen. Und hier zeigen sich die Zweiradhersteller deutlich robuster als die Automobilindustrie. Trotz andauernder Diskussionen um Fahrverbote an Wochenenden und Feiertagen lassen die Neuzulassungszahlen im Juni die Branche aufatmen.
Bei den Motorradneuzulassungen schießt vor allem die 125-ccm-Klasse förmlich durch die Decke. Laut Branchenverband IVM wurden im Juni insgesamt 48,4 Prozent mehr Krafträder und -roller verkauft als im Vergleichsmonat des Vorjahres. In Stückzahlen sind es 25.712 und damit über 8.000 Fahrzeuge mehr als im Juni 2019.
Den größten Anteil daran haben die Leichtkrafträder. Ihr Absatz legte um über 130 Prozent auf 5312 Fahrzeuge zu. Noch drastischer fiel prozentual das Ergebnis für die Leichtkraftroller aus, deren Neuzulassungen gegenüber Juni 2019 um 174,7 Prozent auf 4389 Stück stiegen. Hier spielt die Führerscheinneuregelung, die Autofahrern den Aufstieg in die kleine Motorradklasse erleichtert, eine große Rolle. Das klassische Motorrad-Segment legte um 21,6 Prozent auf 14.010 Maschinen zu, die Neuzulassungen von Kraftrollern lag bei 2001 Einheiten (plus 4,7 Prozent).
Für das erste Halbjahr ergibt sich nach Angaben des Industrieverbands Motorrad ein Gesamtzuwachs von 5,5 Prozent auf 110.863 Zwei- und Dreiräder über 50 Kubikzentimeter Hubraum. Die beiden größeren Klassen sind dabei noch 5,8 Prozent (70.877 Krafträder) bzw. 8,1 Prozent (9245 Kraftroller) im Minus.
Autor: Jens Riedel, Ampnet; Jens Schultze
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