Die Corona-Pandemie zwingt auch die Motorradbranche in die Knie. Unter dem Einfluss der Corona-Beschränkungen ist der Motorradabsatz im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 25 Prozent geschrumpft. Laut Branchenverband IVM gab es 17.604 Neuzulassungen, was einem Minus von 25,8 Prozent bzw. 6.000 Neufahrzeuge im Vergleich zum April 2019 wegen der Corona-Krise bedeutet. Für den bisherigen Jahresverlauf von Januar bis April ergeben sich 60.718 Neuzulassungen von Motorrädern und Rollern über 50 Kubikzentimeter Hubraum und damit knapp 11 Prozent weniger als im Vorjahresvergleichzeitraum.

Die Schwäche bei den Motorradneuzulassungen geht vor allem auf den April zurück. Denn der Motorradmarkt hatte hierzulande einen fulminanten Start ins Jahr hingelegt. So stieg die Zahl der Neuzulassungen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 55,8 Prozent auf 6.796 Einheiten, was einem Plus von 2.433 mehr angemeldeten Zweirädern als vor einem Jahr bedeutet. 

Besonders hart hat die Corona-Krise die Krafträder getroffen, die einen Rückgang um 28,1 Prozent hinnehmen mussten. Ähnlich hart traf es die Kraftroller mit einem Minus von 28,8 Prozent (1637 Neuzulassungen). Auch die ansonsten erfolgsverwöhnten Leichtkrafträder erwischte die Corona-Krise. Ihre Verkaufszahlen gingen vergangenen Monat um 26,1 Prozent auf 1852 Stück zurück. Unterm Strich steht hier für dieses Jahr aber immer noch ein Plus von knapp acht Prozent.

Gewinner in der Corona-Krise

Wo andere verlieren, profitiert aber ein Segment: die Leichtkraftroller verzeichneten mit 2051 Neuzulassungen im April nur eine kleibe Delle von 3,8 Prozent. Dem klaren Trend gegen den ÖPNV während der Corona-Krise steigt die Nutzung privater Fahrzeuge. Davon profitiert auch Hersteller Piaggio, der von Januar bis April 2.350 Roller an den Mann bzw. Frau brachte – ein Plus von 920 Stück gegenüber 2019. Aber auch andere Rollermarken können an dem Trend partizipieren.

Wenn alles gut läuft, verschiebt die Corona-Krise den Saisonhöhepunkt des Zweiradhandels von März auf Mai um zwei Monate. Händler sprechen von einem gut angelaufenen Monat, seitdem die Lockerung der Corona-Beschränkungen in Kraft sind. Es gibt also Hoffnung.