Die MT-Geschichte begann 2013 und etablierte mit der MT-07 und MT-09 die richtungsweisende Klasse der Hyper Naked Bikes. Der Auftrag an die Yamaha-Ingenieure lautete damals, ein radikal neues Motorrad zu entwickeln, mit einem drehmomentstarken Motor und einem höchst agilen Fahrwerk. Die beiden Buchstaben „MT“ in der Modellbezeichnung stehen für „Master of Torque“ – Drehmoment-Meister. Dazu gehört auch die Yamaha MT 09, die in 2021 komplett überarbeitet in die neue Motorradsaison startet.
Acht Jahre nach dem Erscheinen der ersten MT-09 geht in diesem Jahr die dritte Generation an den Start. Das letzte Update der 09er „Master of Torque“ war 2017. Die neue Yamaha MT-09 bekam einen stärkeren Motor, einen neuen Rahmen, ein neues Fahrwerk, neue Elektronik und ein neues, noch aggressiveres Outfit. Gleichzeitig spart die MT-09 im Modelljahr 2021 Gewicht ein. Das sind die wichtigsten Unterschiede zur vorherigen Version. Weiterhin bietet sie viel fürs Geld: 9.799 Euro erscheinen für die neue MT-09 günstig.
Schräglagen-Meister MT-09
Ohne das ursprüngliche Konzept zu verwässern, schärften die Konstrukteure die brandneue MT-09 in vielen Details nach. So wurde der Lenkkopf deutlich tiefer positioniert, damit sich das Einlenkverhalten verbessert. Jetzt genießen Fahrer mehr Lenkpräzision in allen Phasen. Fast genügt es schon, ans Einlenken nur zu denken, so sensibel geht die neue MT-09 in Schräglage.
Der überarbeitete Antrieb nahm die obligatorische Euro-5-Hürde. Der Dreizylinder-Motor entwickelt im Modelljahr 2021 ein höheres Drehmoment schon im unteren Drehzahlbereich, was zu noch besseren Beschleunigungswerten und Fahrleistungen führt. Durch das motorische Bodybuilding ergeben sich nun folgende Triebwerksdaten:
- Hubraum: 889 cmm (vorher 847) ccm,
- Leistung: 87,5 kW/119 PS (115 PS) bei 10.000 U/min,
- Drehmoment: 93 Nm bei 7.000 U/min (87,5 Nm bei 8.500 U/min).
Erster Fahreindruck der Yamaha MT-09
Dass der Durchzug deutlich besser ist, zeigt sich schon auf den ersten Kilometern. Kraft genug gibt’s in wirklich jeder Lebenslage. Dabei hilft auch die in den unteren Gängen etwas kürzere Übersetzung. Der Normverbrauch von 5,0 Litern wird bei sehr flotter Fahrweise etwas verfehlt, rund 0,6 Liter stehen mehr auf dem Tankbeleg. Wer ein wenig zurückhaltender unterwegs ist, dürfte den Normverbrauchswert leicht erreichen können.
Das Getriebe schaltet sich leicht und präzise, die Kupplung strapaziert noch nicht einmal zarte Damenhände, obwohl dieser Hebel – anders als der Bremshebel – nicht weitenverstellbar ist. Der neue Quickshifter beherrscht beide Schaltrichtungen; sein Arbeitsbereich beginnt bereits bei 2.200 U/min. und er tut’s ohne Murren auch bei wenig Gas. Der charakteristische MT-Sound ist nach wie vor existent und präsent, erscheint aber nicht als lästig.
Die MT-09 bekam einen neuen Rahmen
Auch beim Fahrwerk gibt es eine gründliche Frischenzellenkur. Der Aluminiumgussrahmen ist neu entworfen und leichter geworden. Wo Customizer früher mit der Flex überflüssigen Pfunden zu Leibe rückten, machen das die Konstrukteure heute bereits in den Entwicklungsbüros.
So reduzierte Yamaha die Wandstärken des Brückenrohrrahmens an einigen Stellen auf 1,7 mm, was rund 2,3 Kilogramm Gewicht am Chassis einspart. Auch am Heckrahmen hat man Gewicht gespart, an der neuen, steiferen Schwinge ebenfalls. Besonders bemerkenswert sind die neuen Alu-Räder. Mit weniger Material kommt kein anderes gegossenes Alu-Rad von Yamaha aus.
Was bringt das alles beim Fahren? Kurz gesagt: Mehr Vertrauen, mehr Fahrspaß. Vergleichsweise wenig hat Yamaha an der Bremsanlage geändert. Neu ist das Bosch-ABS vom Typ 9.1MP. Es agiert kaum merklich und ist eine feine Weiterentwicklung.
Die Upside-Down-Gabel ist bei gleichem Federweg von 130 mm um 39 mm kürzer, steifer und voll einstellbar. Am Zentralfederbein sind Vorspannung und Zugstufendämpfung einstellbar.
Wer diesbezüglich höhere Ansprüche hat, nimmt die 1.800 Euro teurere SP-Version der MT-09, die ein voll einstellbares Öhlins-Federbein spendiert bekam. Auch die Gabel der SP bietet mehr als im Basismodell: zusätzlich weist die SP-Variante einen Tempomat und eine Reihe verfeinerter Ausstattungsteile sowie die Farbgebung Icon Performance auf.
Technische Daten Yamaha MT-09
- Motor:
- Typ: Flüssigkeitsgekühlter Dreizylinder-Reihenmotor, DOHC, 4 Ventile pro Zylinder
- Hubraum: 890 ccm Hubraum
- Bohrung x Hub: 78,0 × 62,1 mm
- Verdichtung: 11,5:1
- Gemischaufbereitung: Benzineinspritzung
- Leistung: 87,5 kW/119 PS bei 10.000 U/min
- Drehmoment: 93 Nm bei 7.000 U/min
- Kraftübertragung: sequentielles 6-Gang-Getriebe, Kette
- Fahrwerk:
- Rahmen: Aluminiumguss-Brückenrahmen
- Gabel vorn: 41 mm USD-Telegabel vorne, voll einstellbar, 13 cm Federweg
- Schwinge: Leichtmetallguss-Zweiarmschwinge hinten, Zentralfederbein, Vorspannung und Zugstufendämpfung einstellbar, 12,2 cm Federweg
- Räder: Leichtmetall-Gussräder; Reifen 120/70 R 17 (vorne) und 180/55 R 17 (hinten).
- Bremsen: 298 mm Doppelscheibenbremse vorne, 245 mm Einscheibenbremse hinten
- Assistenzsysteme:
- Fahrmodi
- Kurven-ABS
- einstellbare dynamische Traktionskontrolle
- Slide-Control
- Lift Control vorne
- Brake Control System
- Zweiwege-Quickshifter
- Maße und Gewichte:
- Radstand 1,43 m
- Sitzhöhe 82,5 cm
- Gewicht fahrfertig 189 kg
- Tankinhalt 14 l
- Fahrleistungen:
- Höchstgeschwindigkeit ca. 230 km/h
- Normverbrauch 5,0 Liter/100 km.
- Farben: Storm Fluo, Icon Blue, Tech Black
- Preis: ab 9.799 Euro
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