Letzte Woche bereitete sich unweit von Niederroßla im Weimarer Land die 500-Seelen-Gemeinde Mattstedt auf den „Ausnahmezustand“ vor, denn mehrere tausend Besucher hatten sich für ein am Ortsrand geplantes Rechtsrock-Konzert angesagt. Die Gemeinde zog wirklich alle Register und schaffte es in der sprichwörtlichen „letzten Minute“ das braune Festival zu verhindern.
Mit dieser Vorgeschichte sagte die Polizei auch die 14. Classic Geländefahrt in Niederroßla kurzfristig für den Samstag ab, woraufhin das Team des Offroadclubs Weimarer Land das Offraod-Event auf den Sonntag verlegte. Und damit stand das Classic Enduro Event wieder unter einem guten Stern, Petrus bescherte den rund 100 angereisten Enduristen einen Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Wettbewerb bestand aus einer Zuverlässigkeitsfahrt über drei Runden von jeweils ca. 30 Kilometern, die die Piloten durch einen Wald mit anspruchsvollen, steilen Passagen, über freies Gelände, Wasserdurchfahrten und Straßen führte. Die Startprüfung, innerhalb einer Minute war eine Strecke von 20 Metern aus eigener Kraft zu fahren, hatte es für einige Fahrer in sich. Gestartet wird immer mit stehendem Motor, sonst gibt es Strafpunkte.
Und nicht jede der historischen Enduros wollte auf den ersten Kick anspringen und so standen einigen Piloten nach etlichen beherzten Tritten auf den Kickstarter die Schweißperlen auf der Stirn. Zwei Sonderprüfungen rundeten die 14. Classic Geländefahrt in und um Niederroßla ab: auf abgesteckten Feldern wurde ordentlich Gas gegeben.
Kurz nach 10 Uhr ging es mit den Klassikern richtig los, erste Starter auf historischen Gefährt mit Vollschwinge waren Werner Geppert (# 635) mit seiner MZ ES GS von 1965 sowie Klaus Wieland, Ur-Gestein des DDR Geländesports, der mit seiner 125er MZ GS vor 50 Jahren DDR-Juniorenmeister geworden war (# 600).
Und wer denkt, Classic-Endurofahrten sind nur für alten Hasen, wird eines Besseren belehrt. Mit nur 17 Jahren war Jan Wernsing (Startnummer 37) der jüngste Teilnehmer in Niederroßla, der eine wunderschöne, wie seltene 1961er Moto Guzzi Stornello pilotierte. Natürlich gab es auch einen „Gegenpol“, den der 1939 geborene Dieter Scharf mit der Startnummer 736 bildete.
Weitere Impressionen haben wir in der Bildergalerie für euch festgehalten.
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