So sehr die Liebe zu klassischen Japanerinnen auch ein ganzheitliches Hobby darstellt, so sehr ist sie doch auch davon geprägt, dass es mancherorts mittlerweile nicht mehr gerade einfach ist, jemanden zu finden, der die Schätzchen bei guter mechanischer Gesundheit hält und diese im Zweifelsfall auch wieder herzustellen weiß. Doch selbst wer einen solchen Kenner im Handy eingespeichert hat, der muss doch oftmals für dessen Dienste immer wieder tief in die Tasche greifen – und damit ist nicht nur die Beschaffung längst aus den Regalen verschwundener Ersatzteile gemeint, die sich nur noch über Umwege besorgen lassen. Allerdings sind japanische Klassik-Bikes ja, wie erwähnt, ein ganzheitliches Hobby. Getreu diesem Motto kann es sich auch lohnen, in technischer Hinsicht auf eigenen Beinen zu stehen. Dafür greift man zwar auch tief in die Tasche, allerdings nur einmal. Bloß: wie richtet man sich eine solche Werkstatt ein?
Die Grundlagen
Wohl so mancher dürfte im Geiste ein ziemlich präzises Bild seiner perfekten Schrauberbude besitzen. Ein herrlich nostalgischer Ort, verziert mit alten Blechschildern, der obligatorischen Nippon-Flagge, vielleicht Couch und Kühlschrank und selbst für den Besitzer gar nicht so leicht zwischen Mini-Museum und Werkstatt einzusortieren. Ein solcher Look stellt allerdings wirklich die Kür dar. Bevor man auch nur daran denken darf, gilt es, sich ganz anderen Punkten zu widmen.
Das nötige Kleingeld
Was kostet eine eigene Privat-Motorradwerkstatt? Die Antwort dürfte vielleicht ernüchtern: Fünfstellig dürfte es in den allermeisten Fällen werden; teilweise auch sehr deutlich fünfstellig, je nach Lage und Anspruchsdenken – vor allem dann, wenn das immobile Drumherum nicht nur gemietet, sondern gekauft werden soll, was die langfristig mit Abstand beste Lösung ist. Und noch etwas kommt hinzu: Diese Summen sollten zu Beginn des Projekts komplett bereitstehen. Andernfalls krebst man von Monatsgehalt zu Monatsgehalt und der Aufbau der Werkstatt gerät in die Gefahr, zu einer unendlichen Geschichte des Halbfertigen zu werden.
Allerdings sollte dafür nicht das Ersparte geplündert werden; das wird noch benötigt, um die Werkstatt mit japanstämmigen Projekten zu füllen. Ein Kredit ist deshalb für viele das Mittel der Wahl. Doch auch hier bitte mit deutlichem Augenmerk auf die Details und gründlichem Vergleich. Auch in der heutigen Zeit der Mini-Zinsen gibt es noch merkliche Unterschiede zwischen den Anbietern und Angeboten – und mitunter gibt es sogar die Möglichkeit, die Sache unter dem Verwendungszweck Renovierung und Modernisierung laufen zu lassen, wodurch es nochmal günstiger wird.
Dazu noch ein finaler Tipp: Bitte nicht knausern. Bau- und Einrichtungsmaterialien sind ausnehmend teuer geworden, Immobilien ebenfalls. Sollte am Ende dieses Projekts wirklich noch so viel Geld übrigbleiben, kann der Überschuss immer noch auf einen Schlag zurückgezahlt werden, wenn vor Vertragsabschluss entsprechende Sondertilgungen vereinbart wurden.
Ein Blick auf die bauliche Nutzung
Ein Häuschen im Neubaugebiet, daneben die Garage – oder vielleicht sogar der Traum aller Biker in Form einer aufgegebenen Tankstelle samt werkstattauglichen Räumlichkeiten: Viele Wege führen nach Rom auf dem Weg zur privaten Bike-Werkstatt. Auf jedem davon lauert jedoch ein „Zöllner“ in Form des deutschen Rechts in der „Uniform“ der Baunutzungsverordnung.
Und die sagt leider ganz klar: Längst nicht in jedem Baugebiet ist es legal möglich, sich eine solche Werkstatt einzurichten. Bei bestehenden Gebäuden kann es sich sogar um eine genehmigungspflichtige Nutzungsänderung handeln. Zwar könnte man hier argumentieren „wo kein Kläger, da kein Richter“, jedoch ist die Motorradwerkstatt ein gänzlich anderes Eisen als die Privatgarage, in der man die Betriebsflüssigkeiten wechselt oder die Kette nachspannt – nicht zuletzt aus Sicht der Lautstärke.
Unser Tipp lautet deshalb: Bevor man sich für eine Immobilie entscheidet, sollte ein Gang zum örtlichen Rathaus oder ein Anruf beim zuständigen Bauamt obligatorisch sein. Dabei das Projekt mit Worten skizzieren und einfach fragen, ob es in der Form dort möglich wäre und was für Auflagen einzuhalten sind – leider geht es nicht pauschaler, da hier letztlich jede Kommune ihre eigene Suppe brauen darf.
Lage, Lage, Lage
Wer in diesem Metier sucht, der wird definitiv über kurz oder lang auch finden. Immobilien, die so perfekt für das Projekt scheinen, dass bei der ersten Betrachtung der Herzschlag kurz aussetzt. Allerdings sind Emotionen auch bei einem so leidenschaftlichen Thema leider schlechte Berater.
Denn wie beim Eigenheim, das möglichst nicht unkomfortabel weit vom Arbeitsplatz und sonstiger Infrastruktur liegen sollte, verhält es sich auch mit der Schrauberhalle für Zweirädriges. Wenn die so weit vom eigenen Zuhause entfernt liegt, dass jede Fahrt dorthin zum halben Roadtrip wird, macht die Nutzung keinen Spaß mehr und ist alles andere als spontan.
Ergo: Zehn, maximal fünfzehn Kilometer sollte die Location vom eigenen Zuhause entfernt sein. Je dichter, desto besser. Und wer mit dem Gedanken spielt, dieses Projekt mit mehreren aufzuziehen, sollte tunlichst zusehen, dass dies für alle Mitglieder gleichermaßen gilt.
Die generelle Räumlichkeit
Was macht eine Immobilie – neben der Lage – tauglich dafür, zu einer Motorradwerkstatt zu werden? Es sind gleich mehrere Details, von denen keines wirklich vernachlässigbar ist:
- Sie sollte ohne Probleme automobil zu erreichen sein.
- Sie muss ebenerdig sein, damit es nicht zur Qual wird, Bikes hinein- und wieder heraus zu bugsieren.
- Der eigentliche Werkstattraum sollte eine Fläche von mindestens 20 Quadratmetern haben und unbedingt quadratisch oder rechteckig sein. Etwas weniger geht zwar, führt aber erfahrungsgemäß zu beengten Verhältnissen.
- Die Decke sollte möglichst hoch sein. Idealerweise deutlich höher als eine Zimmerdecke (>2,30 Meter).
- Das ganze Gebäude sollte sich zumindest in einem halbwegs soliden baulichen Zustand befinden. Es sollte also nicht der Wind durch die Bretterwände pfeifen oder Regen durchs Dach tropfen – wenn sich dies jedoch mit geringem Aufwand abstellen lässt, sind auch schlechtere Immobilien geeignet.
- Man sollte kommen und gehen können, wie es beliebt. Also nichts auf Firmengeländen und dergleichen. Und auch am besten keine Nachbarn im gleichen Gebäude – der Lautstärke wegen.
Obendrein empfiehlt es sich sehr, dass das Areal nicht zu abgelegen liegt – hierbei sollten Interessenten immer bedenken, dass sich später darin teure Inhalte befinden werden, die sich obendrein leicht zu Geld machen lassen; daher sollte auch Einbruchschutz mit Gittern und ähnlichen Helfern großgeschrieben werden. Ob die Räumlichkeit ein großes Tor oder Tageslicht hat, ist jedoch tatsächlich unerheblich; dafür sollte sie sich aber ordentlich belüften lassen – auch wenn darin niemals ein Triebwerk gezündet wird.
Platz für Lagerhaltung
Der geneigte Fan von japanischem Motorkulturgut weiß, dass es angesichts der Ersatzteilsituation grundsätzlich deutlich besser ist, zu kaufen, wenn sich die Gelegenheit bietet, anstatt zu warten, bis eine Notwendigkeit besteht.
In diesem Sinne sollte es im direkten Umfeld der Werkstatt auch einen Raum geben, in dem sich die dadurch anfallende Flut von Teilen sicher und übersichtlich verstauen lässt. Natürlich kann dies ein Neben- oder Kellerraum sein, wenn es jedoch nicht anders geht, bietet es sich aber durchaus auch an, Geld in die Hand zu nehmen, und sich einen Seecontainer vor die Halle stellen zu lassen – doch Vorsicht, auch dafür sind entsprechende Genehmigungen erforderlich.
Die technischen Basics
Wie es sich mit einer derartigen Immobilie grundsätzlich verhält, wäre nun skizziert. Damit kommen wir jetzt zum Inhalt dieser Wände und somit zu denjenigen Punkten, die aus irgendeiner Räumlichkeit eine private Motorradwerkstatt machen.
Strom, Wasser, Heizung, Toilette
Dieses Thema beginnt allerdings nicht mit harten Werkzeugeinbauten, sondern denjenigen Grundlagen, die so für jede heutzutage nutzbare Behausung gelten:
- Es braucht eine Stromversorgung. 230 Volt sind das Minimum, deutlich besser ist es jedoch, wenn es zumindest einen 400-Volt-Anschluss gibt – wichtig beispielsweise für leistungsstarke Schweißgeräte. Dabei empfehlen sich mindestens Doppelsteckdosen in allen Raumecken, zudem je ein hängender Steckdosenwürfel über der späteren Werkbank und der eigentlichen Arbeitszone. Was die Beleuchtung anbelangt, tun es robuste Neonröhren – so verteilt, dass weder das Bike noch der Schrauber Schatten werfen.
- Es sollte unbedingt zumindest fließendes Kaltwasser geben – wenngleich sich ein Durchlauferhitzer wirklich einfach installieren lässt. Außerdem sollte es einen Kanalanschluss geben. Wichtig: Das bedeutet natürlich keinesfalls, dass hierüber irgendwelche Flüssigkeiten entsorgt werden sollten! Es geht darum, sich die Hände zu waschen und eine Wasserquelle fürs Bike zu haben.
- Irgendeine Form von Heizung ist ein Muss, sonst ist die Werkstatt nicht bloß im Winter nicht benutzbar, sondern kann es auch haarsträubende Probleme mit Luftfeuchtigkeit und somit Rost geben. Heißt, das absolute Minimum ist die Kombination aus elektrischem Frostwächter und Holzofen. Besser wäre jedoch eine normale Zentralheizung. Wichtig: große Werkstatthallen sind unsagbar teuer zu beheizen. In dem Fall ist es ratsam, im Zweifelsfall einen Raum im Raum mithilfe einer Holzständerkonstruktion zu erschaffen.
- Was rein geht, muss auch raus. Eine Toilette ist deshalb ebenfalls Pflicht.
Vor allem bei älteren, lange nicht mehr genutzten Objekten sollte unbedingt ein Elektriker einen Blick auf die Anlage werfen – und sie auch gegebenenfalls erweitern. Zwar ist es nicht verboten, das in Eigenregie zu machen, wird die Sache jedoch nicht vom Profi abgenommen, gibt es im Schadensfall große Versicherungsprobleme.
Ein widerstandsfähiger Boden
Sieht man einmal (auch von frühen) Dickschiffen wie der Goldwing Gl 1200 ab, sind klassische Japan-Bikes nicht eben Sumo-Kämpfer. Dennoch sollte der Boden, auf dem sich alles abspielt, überaus robust und tragfähig sein. Das heißt, es braucht in jedem Fall eine Unterkonstruktion aus Betonestrich. Die ist schon deshalb nötig, damit das nächste Kapitel abgearbeitet werden kann. Verbundpflaster und ähnliches sind hierfür nicht geeignet!
Ferner sollte der Boden auch zusätzlich bedeckt sein. Werkstatttauglicher Flüssigkunststoff bietet sich an; dazu aber auch verlegbare Werkstattböden – wichtig ist letztlich, dass das Material ölbeständig ist und Funkenflug verträgt und außerdem keinen Schaden nimmt, wenn einem einmal Handwerkszeug aus der Hand rutscht; deshalb sollten es besser auch keine Fliesenböden sein.
Wichtig: Auch wenn es naheliegend scheint, Tränen- beziehungsweise Riffelblech sind eher suboptimal, da im feuchten Zustand ausnehmend rutschig und sehr unangenehm beim Knien.
Die Motorradhebebühne
Auf ausgeklapptem Ständer die Motorradkette zu pflegen, mag angehen. In dieser Werkstatt wird es jedoch um tiefe Eingriffe und vielleicht sogar Vollrestaurationen gehen. Dementsprechend sollte es in der Mitte der Arena eine Motorradhebebühne geben.
Wichtig dabei ist folgendes:
- Unbedingt die Tragfähigkeit beachten.
- Sehr gern mit wegklappbarem Unterteil für erleichtertes Arbeiten „untenrum“.
- Hubhöhe so hoch, wie es der Raum gestattet.
- Entweder pneumatisch (via Luftschlauch) oder elektrohydraulisch betrieben – der Bequemlichkeit halber.
Dazu noch ein Tipp aus Erfahrung: Besonders bei diesem Ausrüstungsstück ist Sparsamkeit völlig fehl am Platz.
Werkbank und Werkzeugflächen
Längst nicht alles lässt sich an der Hebebühne erledigen – selbst wenn es nur darum geht, aus einem großen Ganzen einen Berg von Einzelteilen zu machen, der so abgelegt werden muss, dass aus dem Zusammenbau kein Ratespiel wird.
Eine große, robuste Werkbank ist deshalb Pflicht – sehr gerne auch in der selbst gezimmerten Variante – selbst im Angesicht heutiger Bauholzpreise ist das trotzdem deutlich günstiger als Fertiges zu kaufen. Auch dafür noch weitere Ratschläge:
- Nicht unnötig limitieren. Wenn der Raum breit genug ist, sollte es auch die Werkbank sein – alles andere lässt sich auch anderweitig unterbringen (etwa in verteilten Hängeschränken).
- Den Schraubstock nur mit Flügelmuttern sichern. So lässt er sich für sperrige Teile entfernen.
- Als Werkbank-Oberfläche eignen sich Küchenarbeitsplatten hervorragend. Deutlich langlebiger werden sie jedoch, wenn sie mit aufgeschraubtem Stahlblech bedeckt werden – auch extrem praktisch, um beim Schweißen hier die Masse anzuklemmen.
- Alle häufig benötigten Werkzeuge sollten an einer Lochgitter-Werkzeugwand hängen, das sieht auch am ordentlichsten aus.
- Spezialwerkzeuge sollten unbedingt hersteller- und modellspezifisch getrennt und sorgsam beschriftet werden. Am besten mit einem Elektrograviergerät, das hält dauerhaft.
- Geschlossene Schränke, die Lacke und ähnliche Flüssigkeiten aufnehmen, sollten mit der Bohrmaschine perforiert werden, damit sie belüftet bleiben.
Zudem empfiehlt sich eine Werkbankkonstruktion, die unten so weit vom Boden weg ist, dass es sich dort problemlos kehren lässt.
Druckluft
Druckluft pustet sauber, Druckluft treibt Werkzeuge an. Selbst wer keine pneumatische Hebebühne kauft, sollte deswegen dennoch einen Kompressor anschaffen. Der sollte allerdings zumindest in einer schalldichten Box stecken, alternativ im Nebenraum stehen. In großen Werkstätten sollten auch unbedingt Anschlussrohre verlegt werden – extrem lange Luftschläuche sind zumindest eine ständige Stolpergefahr und sind erfahrungsgemäß auch schnell kaputt.
Laptop und Internetzugang
Mit öligen Fingern auf dem Handydisplay für eine Explosionszeichnung wischen? Das geht garantiert schief. Nicht zuletzt deshalb, weil oft genug die einzigen westlichen Übersetzungen für japanische Reparaturanleitungen in digitaler Form vorliegen, sei dringend geraten, einen Laptop in der Werkstatt zu haben. Der muss nicht teuer sein, sollte sich aber zumindest via Prepaid-SIM-Karte (dafür gibt es auch USB-Sticks) zuverlässig mit dem Netz verbinden lassen.
Die Kür nach der Pflicht
Wer seine Werkstatt nach dem bis hierhin erklärten Muster gestaltet, darf problemlos sein erstes Projekt-Bike auf die Hebebühne schieben und mit dem Zerlegen beginnen. Es geht aber auch noch besser. Zwar sind die folgenden Positionen kein Muss, aber definitiv sehr gut geeignet, um die Werkstatt im Lauf der Jahre auszubauen.
Teilewäscher
Der Dreck der Jahrzehnte kann ziemlich hartnäckig sein. Dagegen hilft es immens, wenn es einen Teilewäscher gibt, der mit Pumpe, Pinsel und einem großen Fass voll Kaltreiniger bestückt ist. Bitte auch hier nicht zu knapp kalkulieren, schon der Standstabilität halber.
Prüf- und Messwerkzeuge
m Motorrad ist praktisch alles im Zehntel-, Hundertstel- oder gar Tausendstel-Millimeterbereich bemaßt. Für den Anfang tut es zwar sicherlich eine ordinäre Schieblehre. Wer aufrüsten will, sollte jedoch bei Bügel- und Innenmessschrauben weitermachen. Und wenn es an solche Arbeiten wie das Neuaufbauen von Motoren geht, ist eine Messuhr mit Stativ auch nicht verkehrt – etwa, um den Verschleiß der Zylinderlaufflächen zu ermitteln.
Abgerundet werden diese Tools durch ein Haarlineal zum allerfeinsten Messen, ob sich etwas biegt, wo es eigentlich eine schnurgerade Fläche geben soll. Dabei ist eines ganz wichtig: Diese Präzisionswerkzeuge müssen sorgfältig (und gepolstert) verschlossen gelagert und wirklich mit Fingerspitzen gehandhabt werden – die Kunststoffplättchen an Bügelmessschrauben existieren beispielsweise nur, um das Werkzeug von der Fingerwärme abzuschirmen und so zu verhindern, dass es sich ausdehnt.
Sandstrahlgerät
Es gibt Verschmutzungsgrade, bei denen würde nur noch der Winkelschleifer samt Drahtbürstenaufsatz helfen – wäre allerdings unverhältnismäßig hart zum Material. Zumindest, wer plant, in seiner Werkstatt wirklich mitgenommene Japanerinnen wieder fit zu machen (speziell, was Rost anbelangt), der sollte überlegen, zumindest eine kleine Sandstrahlkabine anzuschaffen.
Die mobile Lackierkabine
Manche Sachen sollte man auch mit einer vollausgerüsteten Werkstatt einem Profi überlassen. Das Lackieren von großen, äußerlich dauerhaft sichtbaren Anbauteilen in glänzender Werksqualität gehört sicherlich dazu – nicht umsonst lernen Fahrzeuglackierer drei Jahre lang.
Jedoch: Vom später kaum noch sichtbaren Rahmen über Felgen bis hin zu Teilen, die sowieso mit einfacher zu verarbeitenden, fröhlichen Mattlacken behandelt werden, gibt es am Bike durchaus auch Lackierarbeiten für den selbermachenden Restaurator. Nur in der nackten Werkstatt sollte man das sicher nicht machen, sonst landet der Farbnebel überall. Und draußen kann das kleinste Lüftchen das Ergebnis ruinieren – von herumfliegenden Pollen und ähnlichem völlig zu schweigen. Jedoch gibt es sowohl für Finanzkräftige wie Selbermacher die sehr gute Möglichkeit, alternativ auf eine mobile Lackierkabine zu setzen – gern natürlich auch mit gefilterter Absaugeinrichtung.
Das klingt in Worten deutlich aufwendiger, als es das in der Praxis ist. Fertige Lackierkabinen liefern das alles schon mit und Selbstkonstruiertes lässt sich mit einer Absauganlage aus dem Baumarkt und lackgerechten Filtern so umbauen.
Zusammenfassung und Fazit
Zugegeben, es ist ohne weiteres möglich, deutlich fünfstellige Summen in den Aufbau einer privaten Motorradwerkstatt zu stecken, das Geld muss man erst einmal haben. Aber es lohnt sich definitiv für Sammler und Restauratoren. Es lässt sich einerseits mit einer gut ausgerüsteten Werkstatt langfristig Geld sparen, da viele Gewerke nicht von anderen erledigt werden müssen. Zum anderen lernt man seine Oldies erst richtig kennen, wenn ein Bike von der Pike auf selbst restauriert wird. Vielleicht nichts für jeden, der auf Nippon-Motorräder steht, aber wohl für alle, die bei dem Gedanken echte Leidenschaft empfinden oder auch ein Business daraus machen (wollen).
Dieser Artikel wirkt leider eher abschreckend für Leute, die damit anfangen wollen selbst an ihrem Motorrad zu schrauben.
Aber vor allem als Anfänger kommt man mit echt wenig Werkzeug doch recht weit. Kein Hobbysrauber den ich kenne hat mit einer voll ausgestatteten Werkstatt angefangen. Man kauft sich halt das was man gerade kauft – und im Laufe der Zeit kommt schon einiges zusammen.