Dustin Kott betreibt eine kleine, aber feine Custom Werkstatt vor den Toren von Los Angeles, die sich auf Umbauten der Honda CB-Serie spezialisiert hat. Etliche seiner Bikes haben es längst in die Ausgaben namhafter Custom Bike Magazine geschafft. Umso mehr freute ich mich, als Dustin sich bereit erklärte einige seiner Caferacer-Umbauten auch auf Nippon-Classic.de vorzustellen.
Jeder Custom-Umbau beginnt eigentlich mit einer Vielzahl von Features und Schwerpunkte, sei es der Motor, ein ganz spezielles Tank- oder Heckdesign oder Anpassungen am Fahrwerk. Manchmal kommt die Inspiration aber auch nur von einer Besonderheit, um die dann die ganze Maschine ‚herum‘ gebaut wird. In diesem Fall war es tatsächlich der Farbton. Die Farbe für die Falcon CB 550 sah Dustin nämlich an einem 1964‘er Ford Falcon, und inspirierte ihn sofort für diesen Caferacer.
Der CB 550 Falcon Cafe Racer nahm wirklich dann Gestalt an, nachdem das Farbschema, die vordere Trommelbremse und der kurze Schalldämpfer mit der 4-in-1-Anlage feststanden. Wie bei allen Kott Motorcycles wurde der Motor sofort für eine komplette Generalüberholung zerlegt. Alle Verschleißteile wurden ausgetauscht, der Motor gründlich gereinigt und das Motorgehäuse glasperlgestrahlt und anschließend poliert. Als nächstes widmete sich David neuen Halterungen für den Ducati 750 SS Tank, der das originale Spritfass an der Falcon CB 550 ersetzen sollte.
Des Weiteren formte er einen kleinen Sitzbankträger, der sowohl die verkleinerte Batterie als auch die neu verlegte Elektrik auf der Unterseite im Verborgenen aufnimmt. Passend zur silber-blauen Lackierung im Stil der 1960er Jahre bezog er den Sitz mit rot-braunem Leder als farblichen Kontrast.
Als etwas knifflig gestaltete sich das Heck. Die Herausforderung lag darin hier eine gewisse ‚Eckigkeit‘ zu erreichen, die sich von den typisch runden Caferacer Hecks unterscheidet. Obligatorisch waren Eingriffe an der hinteren Rahmenpartie erforderlich. Eine individuell gestaltete Fußrastenanlage positionierte Kott Motorcycles nach hinten und etwas weiter oben um den gewünschten Auspuff-Winkel ermöglichen zu können. Damit folgt die Abgasanlage schön der Rahmenkurve nach.
An der Front kam weiterhin der originale Scheinwerfer zum Einsatz, der aber an selbstgefertigten Halterungen an der Gabel befestigt wurde. Damit vermied David Stilbrüche im Design und schaffte gleichzeitig Platz für die Stummellenker, die zwischen den Gabelbrücken montiert wurden. Die Griffgummis nehmen noch einmal die Farbe der Racer-Sitzbank auf und schaffen dadurch ein farbliches Gleichgewicht. Die vordere Trommelbremse stammt von einer Honda CB 350 und verleiht der Maschine eine gewisse Schlichtheit.
Alles in allem verströmt die CB 550 Falcon eine zeitlose Schlichtheit, setzt farbliche Akzente an den richtigen Stellen und reduziert die klassische Maschine auf das Notwendigste – ein wirklich gelungener Honda Cafe Racer wie man ihn sich wünscht.
Ebenfalls auf Basis der Honda CB 550 Four entstand im Kundenauftrag die U.K. 550.
(Fotos: www.alexmartino.com)
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