Mit der DT 250 gelang Yamaha war von Anfang an eine grandiose Erfolgsgeschichte im Enduro-Segment. Mit Einführung der Yamaha DT 1 im Jahr 1968 verbesserte der japanische Motorradhersteller seinen Verkaufsschlager kontinuierlich. Als Neuauflage und gleichzeitig letztes Modell kam 1977 die Yamaha DT 250 MX mit weiteren technischen Verbesserungen für 3.987 DM auf den Markt.
Hierzulande spielten Ende der 1970er Jahre Enduros noch eine untergeordnete Rolle. Während bereits 50.000 unserer französischen Nachbarn mit einer Enduro ins Gelände aufbrachen, fanden sich zum gleichen Zeitpunkt gerade einmal 7.000 „Enduristen“ in Deutschland. Da wir nicht unbedingt als Trendsetter verschrien sind, schauten die deutschen Importeure hoffnungsvoll ins Jahr 1979 und erwarteten einen starken Aufwind bei den Enduro-Neuzulassungen.
Hauptabsatzmarkt für die sog. „Dual-Purpose“ Bikes blieben die USA und Kanada. Dort waren Enduros vom Schlager einer Yamaha 250 MX recht kostengünstig. Zudem besaßen sie für Off-Road-Fahren eine recht gute Federung und waren gleichzeitig zuverlässig im täglichen Straßenverkehr zu bewegen. Mehr brauchte es nicht und so nahm man auch das Leistungsmanko gerne in Kauf. Im Umkehrschluss sahen die Amerikaner in den Dingern auch nur profane Gebrauchsgegenstände, die schnell irgendwo in einer Scheune verschwanden, wenn es technische Probleme gab.
DT-Motor mit befriedigendem Durchzug
Wie bei den Vorgängermodellen trieb die Yamaha DT 250 MX ein luftgekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor an. Bohrung und Hub blieben mit 70 mm x 64 mm identisch, ebenso die hinter dem Vergaser angebrachte Membran-Einlass-Steuerung und die beschichteten Zylinder-Kanäle. Wie gewohnt kam auch die MX mit einem automatischen Öleinspritzsystem daher.
Die Membran-Steuerung – ein Tribute an schärfere Emissionsvorschriften – bewirkt, dass ausströmende Abgase mittels erzeugten Vakuums frische Luft durch das sog. „Reed-Ventil“ mit in die Austrittsöffnung ansaugen. Dort mischt sich frische Luft, die etwa 18 Prozent Sauerstoff enthält, mit einer Menge nicht verbrannter Kohlenwasserstoffe – die unerwünschten Elemente der Abgasemissionen. Das System ist nicht neu, aber es funktioniert. Bei der Yamaha 250 MX änderte Yamaha zusätzlich die Kanalsteuerzeiten, um mehr Durchzug in der Mitte zu bekommen und den Geräuschpegel zu reduzieren.
Mit den Veränderungen büßte die DT 250 MX allerdings einiges an Leistung ein. Von den 24 PS der DT 250 blieben anfangs noch 18 PS bei 6.000 U/min übrig. Das Modelljahr 79 musste dann sogar mit nur noch 16 Pferdchen bei 5.400 U/min auskommen, bei 7.000 Umdrehungen ist auch Schluss. Mit 22 Nm Drehmoment war sie zwar die stärkste Vertreterin im Wettbewerbsumfeld vom Schlage einer Honda XL 250S, Kawasaki KL 250 und Suzuki TS 250, dennoch hatte sie im Spurt von 0 auf 100 km/ das Nachsehen. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit deplatzierte die Viertaktfraktion die Knatterkiste mit der blauen Dunstwolke.
DT-Fahrwerk besitzt sehr guten Geländeeigenschaften
Zu den Lichtgestalten gehört definitiv das hochwertig verarbeitete Fahrwerk der Yamaha DT 250 MX. Mit langen Federwegen (vorn 195 Millimeter, hinten 140) trotzte das Yamaha-Fahrwerk harten Schlägen genauso wie es feine Querrillen meisterhaft absorbierte. Eine der Erfolgskomponenten war die neu-entwickelte Canteliver-Monoshock Federung am Hinterrad, dessen Feder sich in der Vorspannung um 7 Millimeter verändern ließ. Hier übernahm der japanische Hersteller die sich im Motocross längst bewährte Technik in die Großserie.
Außerdem punktete die 250 MX mit 277 mm Bodenfreiheit und einer Schutzplatte unter dem Motor. Mit diesen Zutaten kann man mit der Yamaha im Gelände richtig Spaß haben, ohne sich Gedanken über das Kurbelgehäuse machen zu müssen. Ebenso clever sind die Blinker gummigelagert und brechen im Falle eines Sturzes nicht gleich ab. Und die Auspuffanlage schmiegt so eng an die Maschine, dass auch hier kaum Beschädigungen zu erwarten sind, sollte ein Drift auf der Schotterpiste mal nicht klappen.
DT-Modellreihe
Yamaha bot die DT MX- Serie über sämtliche Hubraumklassen hinweg an:
- Yamaha DT 125 MX
- Yamaha DT 175 MX mit 15 PS, 6 Gängen und 107 km/h Spitze
- Yamaha DT 250 MX mit 16 PS, 5 Gängen und 109 km/h Spitze
- Yamaha DT 400 MX mit 21 PS, 5 Gängen und 120 km/h Spitze
Technische Daten Yamaha DT 250 MX
Einheit | Yamaha DT 250 MX | Yamaha DT 250 MX | ||
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1. Fakten | ||||
Produktion | Jahr | 1977 bis 1978 | 1979 bis 1982 | |
Nummerierung (Rahmen) | Start | 1M1-100101 bis 112250 | 2N6-000101 bis 004321 | |
Farben | Crystal Silver Competition Yellow rot | weiß |
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Neupreis | DM | 3.987 | 4.242 | |
2. Motordaten | ||||
Motortyp | 1-Zylinder, 2-Takt | 1-Zylinder, 2-Takt | ||
Ventilsteuerung | Membrangesteuert | Membrangesteuert | ||
Nockenwelle | keine | keine | ||
Hubraum | ccm | 244 | 244 | |
Bohrung | mm | 70,0 | 70,0 | |
Hub | mm | 64,0 | 64,0 | |
Verdichtungsverhältnis | 6,7:1 | 6,7:1 | ||
Vergaser | 1 Mikuni Vergaser mit 24 mm Durchlass | 1 Mikuni Vergaser mit 24 mm Durchlass | ||
3. Leistungsdaten | ||||
Leistung | PS | 18,0 | 16,0 | |
bei Drehzahl | min-1 | 6.000 | 5.400 | |
Drehmoment | Nm | 23,0 | 22,0 | |
bei Drehzahl | min-1 | 6.150 | 4.800 | |
Leistungsgewicht | Kg/PS | 6,8 | 7,6 | |
Höchstgeschwindigkeit | km/h | 109 | 109 | |
4. Abmessungen | ||||
Länge | mm | 2.060 | 2.060 | |
Radstand | mm | 1.420 | 1.420 | |
Leergewicht | Kg | 122 | 122 | |
5. Bremse | ||||
Bremse vorn | Simplex | Simplex | ||
Bremse hinten | Simplex | Simplex | ||
6. Antrieb | ||||
Getriebe | 5-Gang Fußschaltung | 5-Gang Fußschaltung | ||
Antrieb | Kette | Kette | ||
Starter | Kickstarter | Kickstarter |
Hallo,
danke für den sehr Informativen Bericht, ich brauche dringend die Farbbezeichnung der von Ihnen abgebildeten Maschine, meine ist eine DT 250 von 1978 und war in eben dieser Farbe lackiert, jetzt müßte ich den Tank nach lackieren.
Vielen Dank im Voraus.
Michael Matern
Hallo Michael,
schön, daß Sie dieses Stück zeitgenössische japanische Motorradgeschichte wieder in vollem Trim auf die Straße bringen wollen.
Zunächst wird Ihnen jeder Lackierer empfehlen, bei der kleinen Gesamtoberfläche des Fahrzeugs alle lackierten Fahrzeugteile (Fender vorne und hinten, Seitendeckel, Tank etc.) komplett neu zu lackieren, um unerwünschte Farbübergänge zu vermeiden und um ein möglichst homogenes Gesamtergebnis zu gewährleisten. Die hierzu eventuell nötigen neuen Beklebungen/Decals kann man in einem großen Online-Auktionshaus entweder in D oder in UK günstig in hervorragender Qualität erwerben.
Als Farbcode schwanke ich zwischen „NEW PORTUGUESE ORANGE NPO“, Code OOU2 und dem etwas satteren „BRIGHT RED BTR“, Code OOE5.
Beide Farben wurden zwischen 1977 und 1978 bei YAMAHA u.a. in der betreffenden Modellreihe verarbeitet, bin mir aber nicht zu 100% sicher, welcher der beiden Farben genau zutrifft. So haben Sie aber schon einmal einen Anhaltspunkt. Hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Bikergruß
Frank Colling
Sehr schönes Bike. Klasse zu sehen, dass sich auch mal jemand um die kleinvolumigeren Maschinen kümmert.
Hallo,
Danke für den Bericht. Habe mir vor kurzem auch eine dt 250 mx gekauft und möchte sie mir jetzt auch fertig machen. Meine ist von 80 in weiß ( rot, Scharzes Dekor).
Können sie mir vielleicht ebenso weiterhelfen mit dem farbcode?
Mit freundlichen Grüßen ! Dennis
Diese Yamaha ist wirklich ein Meisterwerk auf zwei Rädern!