Die in Deutschland in den 1980er Jahren am heftigsten umkämpfte Leistungsklasse war die Motorradkategorie bis 27 PS. Vom Softchopper bis zur Hard-Enduro, vom DOHC-Reihenvierzylinder bis zum stampfenden Einzylinder-Zweiventil-Single im Viertaktbereich, vom knatternden Einzylinder bis zum wassergekühlten Zweitakt-Twin war seinerzeit alles vertreten. Die Motorengröße begann bei 200 ccm und endete bei mehr als einem halben Liter Hubraum. Einen schweren Stand im Rennen um die Gunst der Käuferschaft hatten vor allen Dingen die kleinen Viertelliter-Twins, die jeder japanische Hersteller im Produktionsprogramm hatte. Nicht nur die Tatsache, dass drei der vier Produzenten aus dem Land der aufgehenden Sonne in dieser Kategorie mit einem ähnlichen Motorenkonzept (250 ccm-Twin und 27 PS) vertreten waren, setzte die einzelnen Kandidaten unter Druck, sie mussten sich auch noch gegen die hauseigenen Mitbewerber in Form ihrer größeren 400 ccm-Twin-Brüder behaupten.
Das Schicksal der Kawasaki Z 250 A1 Twin, die auf den Auslandsmärkten „SCORPION“ hieß, gegen ihre Markenbrüder Kawasaki Z 400 / Z 440 Twin jeweils in der angebotenen 27 PS-Version bestehen zu müssen, teilte der hübsch gestylte „SCORPION“ mit seinen Mitbewerbern Honda CB 250 N (vs. Honda CB 400 N) und der Suzuki GSX 250 E (vs. Suzuki GSX 400 E). Yamaha war mit der leistungsmäßig unterhalb dieser Kategorie angesiedelten XS 250 mit ihrem 17 PS leistenden Viertelliter-Twin aus dieser Zwickmühle jedenfalls heraus.
Um die Z 250 Twin ansprechend und attraktiv zu machen, nahmen die Designer in Akashi Anleihen bei der großen Kawasaki Z1 R, deren Tankform und das Leichtmetall-Gussräder-Design sie auf das „stachel bewehrte Krabbeltier“ übertrugen. Heraus kam dabei eine schlanke, grazile und leichtfüßige kleine Twin-Schönheit, bei der der optische Auftritt mit den Fahrleistungen stets im Einklang stand. Wer damals den hübschen „SCORPION“ fahren wollte, musste sein Sparbuch um 4.480,- DM erleichtern und beim freundlichen Kawasaki-Händler auf den Tisch blättern.
Kawasakis Viertelliter-Twin
Der von zwei 32 mm-KEIHIN-Gleichdruck-Vergaser befeuerte, OHC-Zweiventil-Twin holte aus seinen 249 ccm eine Leistung von 27 PS bei 10.000 U/min und hatte eine Verdichtung von 9,5:1. Das maximale Drehmoment stand mit 20,4 Nm bei 8.500 U/min an. Der kleine Triebling der Z 250 A wurde als Gegenläufer mit 180° Hubzapfenversatz ausgelegt, um die twintypischen Vibrationen einigermaßen im Griff zu halten, was den Technikern trotz des hohen Drehzahlniveaus ganz passabel gelang. Mit einem Bohrung-Hub-Verhältnis von 55 x 52,4 mm war der Motor überquadratisch ausgelegt und entsprach mit seiner Drehfreude ganz dem sportlichen Nimbus des Hauses Kawasaki.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Kawasaki Z 250 auch im Ausland mit 27 PS ausgeliefert wurde, hier also kein Drosselbike auf die schönen LM-Gussräder gestellt wurde.
Aufrecht sitzend erreichte der „kleine Beau“ eine Höchstgeschwindigkeit von etwas über 140 km/h, lang liegend waren es 152 km/h, also nicht unflott. Den Sprint von 0 auf 100 km/h legte die Kawasaki Z 250 A in 7,3 Sekunden hin, vorausgesetzt, man schaltete fleißig durch das eng gestufte Sechsgang-Getriebe. Über eine Rollenkette wurde die Kraft dann aufs Hinterrad übertragen. Zwischen 4,7 l und 6,7 l Normalbenzin auf 100 km standen bei der Verbrauchsmessung an. Der 13,5 l fassende schlanke und formschöne Tank zwang also bei sportlicher Fahrweise nach 200 km Wegstrecke zum Tanken, wollte man die 153 kg Trockengewicht nicht bis zur nächstgelegenen Tankstelle schieben.
Das Fahrwerk der Kawasaki Z 250 „SCORPION“
Der Rahmen bestand bei der Kawasaki Z 250 A „Scorpion“ aus einer ausreichend dimensionierten Einrohr-Stahl-Konstruktion mit unter dem Motor gegabelten Unterzügen. Die in hochwertigen Nadellagern (der Rest der Wettbewerber verwendete teils billige Kunststoffbuchsen) gelagerte Hinterradschwinge stützte sich mit zwei in der Federbasis verstellbaren Stoßdämpfer mit 90 mm Federweg gegen den Rahmen ab und hielt das 18-Zoll-Hinterrad mit dem 3.50-18-Straßenreifen am Boden. Vorne tat eine ölgedämpfte Teleskop-Gabel mit 150 mm Arbeitshub ihren Dienst und federte die ankommenden Unebenheiten unter dem schmalen 3.00-18 Vorderreifen ab.
Gebremst wurde die KAWASAKI Z 250 A vorne wie hinten mit jeweils einer Scheibenbremse, vorne mit 226 mm Durchmesser und hinten mit 218 mm. Als Besonderheit waren beide Bremsscheiben asymmetrisch gelocht und verfügten über Sintermetallbeläge, die bei Nässe schneller ansprachen und einen hervorragenden Job machten. Das Fahrwerk war mit seinem Radstand von 1.340 mm und einer Bodenfreiheit von 145 mm sehr handlich und stabil ausgelegt, so dass jede Form von „Kurven wetzen und Landstraßenräubern“ eifrig Spaß bereitete.
Lob und Tadel
Gelobt wurde die hübsche Z 250 A Scorpion seinerzeit für den agilen und drehfreudigen Motor, die gute Ausstattung mit kompletten gut ablesbaren Instrumenten, den formschönen Gussrädern und dem zusätzlichen Soziushaltebügel sowie für das damals außerordentlich gut abgestimmte Fahrwerk und die wirkungsvollen und standfesten Bremsen. Kritik gab es für den kleinen Tank,die korrosionsanfällige Auspuffanlage und die schlechte Bereifung in der Erstausstattung, die bei Nässe so gar nicht an die Leistungsfähigkeit der Bremsanlage anknüpfen konnte und in „Haftungsfragen“ eher minderbemittelt daherkamen.
Die Farben der Z 250
Die zwischen 1978 und 1982 gebaute Kawasaki Z 250 A SCORPION war in vier Farbvarianten erhältlich: die Varianten A1 und A2 waren in Metallic Stardust Silver und Candy Emerald Green koloriert, die letzte Version A3 von 1982 gab es in Luminous Ruby Red und Candy Royal Blue.
A1 und A2 waren jeweils mit goldfarbenen umlaufenden Pin-Stripes an Tank und Sitzbankbürzel verziert, die A3 besaß an gleicher Stelle jeweils an der Unterkante zweifarbige Decals in dunkelblau -silber.
Die Marktsituation
Das KBA verzeichnet aktuell keine zugelassenen Bestände dieser hübschen kleinen Drehorgel, bei Bestandszahlen unter 100 Stück wird der Fahrzeugtyp nicht mehr weiter geführt.
Die Klassik-Experten von „classic-analytics“ aus Bochum listen gut bis sehr gut erhaltene Exemplare der Kawasaki Z 250 A ohne Wartungs- und Reparaturstau ab 2.200 Euro im Ranking, im schlechten Zustand (aber komplett zum Restaurieren) ist der Schönling mit 700 Euro notiert.
Wer sich in diese kleine hübsche Bike verliebt hat, sollte beachten, dass es sich hier zwar um ein seltenes Motorrad handelt, aber der Kreis der Liebhaber ist sehr begrenzt und ein Wertzuwachs wie bei der „Designmutter“ Kawasaki Z 1 R ist eher unwahrscheinlich.
Technische Daten der Kawasaki Z 250 A im Vergleich
Technische Daten | Technische Daten | Technische Daten | |||
---|---|---|---|---|---|
Einheit | Kawasaki Z 250 A | Honda CB 250 N | Suzuki GSX 250 E | ||
1. Fakten | |||||
Produktion | Jahr | 1978-1982 | 1978–1984 | 1980-1983 | |
Nummerierung | |||||
Farben | A1, A2: Metallic Stardust Silver, Candy Emerald Green, A3: Luminous Ruby Red, Candy Royal Blue | blau, rot, silber, schwarz | stahlblau, silbern und rot | ||
Neupreis | DM | 4.480 DM | 4.675 DM | 3299 | |
2. Motordaten | |||||
Motortyp | 2-Zylinder,4-Takt, fahrtwindgekühlt | 2-Zylinder, 4-Takt | 2-Zylinder, 4-Takt | ||
Ventilsteuerung | DOHC, 2 Ventile/Zyl. | DOHC, 3 Ventile/Zyl. | DOHC, 4 Ventile/Zyl. | ||
Nockenwelle | 1 obenliegend | 2 obenliegend | |||
Hubraum | ccm | 249 ccm | 249,8 ccm | 249 ccm | |
Bohrung | mm | 55 mm | 62 | 62,0 mm | |
Hub | mm | 52,4 mm | 41.1 | 44,2 mm | |
Verdichtungsverhältnis | 9,5:1 | 9,4:1 | 10,5 : 1 | ||
Vergaser | 2 KEIHIN-Gleichdruck-Vergaser mit je 32 mm Durchlass | 2 Keihin Gleichdruckvergaser (VB3OA) mit 28 mm Durchlass | zwei Mikuni-Vergaser, BS 30 SS mit je 30 mm Durchlass | ||
3. Leistungsdaten | |||||
Leistung | PS | 27 PS | 27 PS | 27 PS | |
bei Drehzahl | min -1 | 10.000 U/min | 7.500/min | 10.000 U/min | |
Drehmoment | Nm | 20,4 Nm | 27.5 | 20 Nm | |
bei Drehzahl | min -1 | 8.500/min | 6.500/min | 8.000 U/min | |
Leistungsgewicht | Kg/PS | 5,7 Kg/PS | 6,8 Kg/PS | 6,48 Kg/PS | |
Höchstgeschwindigkeit | km/h | 140 km/h | 125 km/h | 148 km/h | |
4. Abmessungen | |||||
Länge | mm | 2.015 mm | 2.015 mm | 2.080 mm | |
Radstand | mm | 1.340 mm | 1395 mm | 1.385 mm | |
Reifen vorn | 3.00-18 H | 3,60–19 | 3.00-18 H | ||
Reifen hinten | 3.50-18 H | 4,10–18 | 3.75-18 H | ||
Leergewicht | Kg | 153 kg | 184 kg | 175 kg | |
5. Bremse | |||||
Bremse vorn | 1 Scheibe 226 mm | 1 Scheibe 280 mm | 1 Scheiben 275 mm | ||
Bremse hinten | 1 Scheibe 218 mm | Simplex 150 mm | Simplex 160 / 200 mm | ||
6. Antrieb | |||||
Getriebe | 6-Gang | 6-Gang | 6 Gang | ||
Antrieb | Kette | Kette | 0-Ring-Kette | ||
Starter | E-Starter | Kickstarter/E-Starter | E-Starter |
Hallo zusammen,
Info zur hier abgebildeten Kawasaki Z250A:
– Das Modell A1 gab es auch in Ruby Red mit Zierstreifen entlang der Tanklinie und des Bürzel.
– Die abgebildete / abfotografierte Z250A3 ist nicht wie beschrieben in Candy Royal Blau, außerdem fehlen die Zierstreifen. Auch ist die Sitzbank nicht original, da die Nähte falsch gesteppt sind.
Falls ihr eine originale Z250A3 ablichten wollt, könnt ihr gerne bei mir.
Aber ansonsten finde ich die Website „echt klasse“.
Gruß
Micha Ebert
Hi Micha, vielen Dank für deinen Hinweis und das Angebot, das ich gerne annehme. Am besten PN (siehe Kontakt). viele Grüße, Jens
Hallo zusammen,
habe eine kz 250 a mit bj. 79, gefunden und möchte mir diese wieder fahrfertig machen,
dafür benötige ich Verschleißteile, wo kann ich diese bekommen, vielleicht kennt jemand eine Adresse, bzw. ein Zubehör Lieferanten,
Viele grüße
Helmut Kunkel
Hello,
Dose any one know Flat level of the CV Carb for Kawasaki z250 ltd. 1982 single cylinder.
on the side of the carb is written 1400 Si18.
I could not find any information how to adjust float level for this motorcycle.
Thank you for your help.
İch habe eine Kawasaki Z 250 C/G LTD BJ 1984 Bastelt.Mit Zündung stimmt was nicht.Wo liegt Unterbrecher Kontakt?
Wie kann ich einstellen bitte ?
Hallo Mustafa,
bei dem Basismodell KAWASAKI Z 200 liegt der Unterbrecherkontakt auf der linken Motorenseite oben hinter dem runden Nockenwellendeckel am Zylinderkopf.
Auf cmsnl.com findest Du Explosionszeichnungen der Baugruppen der kompletten Maschine. Hoffe das hilft weiter. Angaben zu Kontaktabstand sollte im Netz zu finden sein, hilfreich wäre auch die Z-IG oder ähnliche Foren.
Bikergruß
Frank Colling
Hello from Finland! Hope someone still read this forum but little more about Z250…
I have bought a year ago from estate Z250E twin..yes,have you ever heard E version?
Its very original and low km bike(14 000km),blue like bike in this story with pictures BUT it has only 1 silencer to right side,much longer saddle with no plastic cover at rear,alloy wheels with disc front,drum back.Painted front mudguard(same blue as bike) and iam very sure all this is original from factory,no signs that ever modified it.
Its imported from Sweden used and also imported to Sweden used but who,when +from where..i dont know and the man who brought it to Finland is dead.
Not any papers found from estate from its history!
Yes but 1 real interesting thing more….its frame number is KZ250E 00000 and 1 number lower than 10.
Engine is matching to that frame with its KZ250AE….. numbers,that info i found from Kawasaki number lists.
Any idea what this is and its history because so low production number tell that its very early production bike,maybe not even final production model? Thanks! PK Finland
Hello Petri,
first of all greetings to Finland.
For further information you can enter the HIN/VIN (Hull Identification Number/Vehicle Identification Number) on the Vehicle Information Section of „kawasaki.com“.
Call Consumer Services at (949)-460-5688 and hold HIN/VIN handy for the requested information or, if still available, for the owners manual as spare part if necessary.
Best regards
Frank Colling