Mit der 175er schloss der japanische Motorradhersteller seinerzeit die Lücke zwischen 125 und 250 ccm Hubraum. Die CD 175 war der erste von drei Modelltypen in dieser Hubraumklasse und wurde von 1967 bis 1979 gebaut. Zwei Jahre später vervollständigte Honda die Modellpalette mit der sportlichen CB 175 K und der geländegängigen Scrambler CL 175. Die CD 175 wurde als praktisches und zugleich günstiges Alltagsmotorrad für den täglichen Berufspendler konzipiert.
Zur Reduktion der Anschaffungs- und Wartungskosten bekam dieses Touring-Modell 1967 nur bekannte oder abgespeckte Zutaten spendiert, wie bspw.:
- einen Stahlblechrahmen aus den 1950er Jahren,
- eine geänderte Batteriezündung auf Basis einer 6 Volt Anlage sowie
- einen Einzel- statt Doppelvergaser.
Die CD wurde innerhalb Europas nur in Großbritannien und Irland verkauft, dort sogar ohne E-Starter. Weitere Absatzmärkte waren der nordamerikanische Kontinent (USA, Kanada), Afrika, Asien, Australien und Neuseeland.
Motor und Antrieb der Honda CD 175
Die 175er teilten sich alle das gleiche Triebwerk, einen fahrtwindgekühlten Zweizylinder-Viertakt-Motor 174 ccm Hubraum. Dieser 360-Grad-Gleichläufer kam in vielen Honda-Modellen zum Einsatz, von 125 bis 450 ccm Hubraum. Gegenüber der 125 ccm Version wurde einfach die Bohrung auf 52 mm vergrößert. Der Hub von 41 mm blieb. Die Zylinder sind bei den frühen Versionen um 30 Grad nach vorn geneigt, ähnlich englischen „Sloper“ Maschinen. Ab 1969 wurde der Parallel-Twin überarbeitet, so dass die Zylinder nun senkrecht standen (Zur Vollständigkeit sei die doch minimale 8 Grad Neigung erwähnt).
Der OHC-Motor Hubraum hat eine obenliegende Nockenwelle, die zwischen den Zylindern per Kette von der Kurbelwelle angetrieben wird. Die CD 175 musste mit einem Keihin-Rundschieber-Einzelvergaser mit 22 mm Durchlass auskommen (Typ PW 22), während bei den Schwestermodellen ein Doppelvergaser die Brennräume befeuerte. Das Verdichtungsverhältnis von 9,0:1 blieb jedoch gleich.
Die Maschinen der ersten beiden Baujahre (1967-1968) leisteten 17 PS bei 10.500 Umdrehungen pro Minute. Ab 1969 war die maximale Leistung auf 15 PS bei 10.000 min-1 reduziert. Ein weiterer Unterschied lag in der geringeren Höchstgeschwindigkeit, die von Honda mit max. 128 km/h angegeben wurde und eher theoretischer Natur gewesen war. Zudem gab es die CD 175 nur mit 4-Gang-Getriebe (CB 175: 5-Gang). Käufer in Großbritannien mussten sich mit einem Kickstarter zufrieden geben. Der elektrische Starter fiel dort dem Rotstift zum Opfer.
CD 175 Modellpflege mit geändertem Rahmen
Von der Honda CD 175 sind zwei wesentliche Entwicklungsstufen bekannt: (1) Die ersten Motorräder dieses Typs sind den Jahren 1967 und 1968 zuzuordnen und trugen die Bezeichnungen CA 175, CD 175A oder auch K0. (2) Die zweite Stufe umfasst die Baujahre 1969 bis 1979. Sie waren auch als K3 und K4 bekannt.
- Die frühen K0 Modelle (1967/1968) erhielten den als „T-Bone“ bezeichneten Rahmen aus Stahlpressblechen, der ebenfalls in der CD 125 und SS 125 Super Sport verbaut gewesen war. Die Ursprünge dieses Rahmens reichen auf die C70 aus den 1950er Jahren zurück. Der Rahmen trug zu jener Zeit keinen Unterzug. Rahmen, Tank und Schutzbleche waren einheitliche lackiert. Zur Auswahl standen schwarz, blau oder rot. Der Tank lief vorn spitz zu, hatte Chromwangen und Kniegummis. Im Scheinwerfer war ein Tachometer, aber kein Drehzahlmesser, integriert.
Der Motor wurde als mittragendes Rahmenteil konstruiert und die Zylinder waren stärker (30°) nach vorne geneigt. - 1968 gab es leichte Anpassungen, die den höheren Sicherheitsanforderungen in den USA geschuldet waren. Der Kraftstofftank wurde runder und die Beleuchtung verbessert.
- Mit der CD 175 K3 wurde ab 1969 ein geschlossener Rohrrahmen verbaut. Die Zylinder standen nun fast senkrecht. Honda änderte wiederum die Form des Tanks, der sich Richtung Sitz verschlankte. Es gab sie mit Einzelsitz und Gepäckträger, auf dem optional ein Soziussitz montiert werden konnte. Die Seitendeckel waren deutlich größer. Die UK-Ausführung (A3) besaß einen flachen Lenker und eine Sitzbank, musste aber auf einen E-Starter verzichten. Die Leistung wurde auf 15 PS reduziert.
- Später gab es bis zum Produktionsende 1979 nur noch kleinere Anpassungen, wie bspw. einen Helmhalter oder geänderte Tankembleme.
Unterschiede zwischen CD und CB
Die Honda CD 175 war das Motorrad für jeden Tag, günstig produziert und nicht mehr zeitgemäß im Jahr ihres Erscheinens. Zum Schutz der Kleidung hatte sie große, umlaufende Kotflügel und einen geschlossenen Kettenkasten, der die Kette auch vor frühem Verschleiß schützte. Die 6-Volt-Elektrik war bei nächtlicher Fahrt etwas zu schwach ausgelegt, aber zuverlässig.
Die CB 175 K wiederum richtete sich an sportliche Freizeitfahrer, bot 3 bis 5 PS mehr Leistung und entsprach auch optisch dem Zeitgeist jener Tage. Die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Modellen waren:
Honda CD 175 | Honda CB 175 | |
---|---|---|
Rahmen | Pressstahl "T-Bone" | Stahlrohr mit Pressteilen |
Kotflügel | groß, in Rahmenfarbe | klein, silber o. chrom |
Sekündarkette | geschl. Kettenkasten | offene Abdeckung |
Bereifung | 16 bis 17 Zoll | 18 bis 19 Zoll |
Bremsen vorn | Simplex | Duplex |
Vergaser | Einzelvergaser | Doppelvergaser |
Getriebe | 4-Gang | 5-Gang |
Leistung | 15 bis 17 PS | 20 PS |
Elektrik | 6-Volt | 12-Volt |
Kaufberatung und Preisspiegel
Von der CD 175 K0 wurden ca. 17.000 Maschinen gebaut. Bisher fand dieses Modell keine große Anerkennung bei Oldtimer-Liebhabern. Wer jedoch gedanklich mit dem Kauf einer CD 175 spielt, sollte sein Blick nach Großbritannien und Irland richten, wo es immer noch viele dieser alten Motorräder gibt. Die Modelle mit Einzelsitz und dem großem Gepäckträger sind besonders schwer (und nicht in Europa) zu finden, da sie damals in Kanada, Afrika, Asien und Australien verkauft wurden.
Qualität als auch Verarbeitung dieses Oldtimer-Modells sind bemerkenswert gut – auch nach über drei Jahrzehnten. Die Maschine galt schon damals als absolut zuverlässiges Arbeitstier und bot keine bösen Überraschungen im Alltagsbetrieb. Altersbedingte Patina, schwache Simplex-Bremsen, eine leistungsschwache 6-Volt-Elektrik und rostanfällige Schalldämpfer sollten jedoch nicht überraschen.
Technische Daten Honda CD 175
Einheit | Honda CD 175 K0 | Honda CD 175 K3 | ||
---|---|---|---|---|
1. Fakten | ||||
Type-Code | 237 | 302 | ||
Produktion | Jahr | 1967 | 1969-1979 | |
Nummerierung | Start | CA175-1000001 CD175-1000000 | CA175-3000001 CD175-3000001 |
|
Farben | Candy Blue, Candy Red, Black | Candy Blue, Candy Red, Black | ||
Neupreis | DM | |||
2. Motordaten | ||||
Motortyp | 2-Zylinder, 4-Takt | 2-Zylinder, 4-Takt | ||
Ventilsteuerung | SOHC Kette | SOHC Kette | ||
Nockenwelle | 1 obenliegend | 1 obenliegend | ||
Hubraum | ccm | 174 ccm | 174 ccm | |
Bohrung | mm | 52 mm | 52 mm | |
Hub | mm | 40,9 mm | 40,9 mm | |
Verdichtungsverhältnis | 9,0:1 | 9,0:1 | ||
Vergaser | 1 Keihin Rundschieber-vergaser mit 22 mm (PW-22) | 1 Keihin Rundschieber-vergaser mit 22 mm (PW-22) | ||
3. Leistungsdaten | ||||
Leistung | PS | 17 PS | 15 PS | |
bei Drehzahl | min-1 | 10.500 U/min | 10.000 U/min |
|
Drehmoment | Nm | 12,7 Nm | 12,7 Nm | |
bei Drehzahl | min-1 | 8.000 U/min | 8.000 U/min | |
Leistungsgewicht | Kg/PS | 5,6 Kg/PS | 6,3 Kg/PS | |
Höchstgeschwindigkeit | km/h | 128 km/h | 128 km/h | |
4. Abmessungen | ||||
Länge | mm | 1.900 mm | 1.900 mm | |
Radstand | mm | 1.200 mm | 1.200 mm | |
Leergewicht | Kg | 95 Kg | 95 Kg | |
5. Bremse | ||||
Bremse vorn | Simplex | Simplex | ||
Bremse hinten | Simplex | Simplex | ||
6. Antrieb | ||||
Getriebe | 4-Gang Fußschaltung | 4-Gang Fußschaltung | ||
Antrieb | Kette | Kette | ||
Starter | Kickstarter, (E-Starter) | Kickstarter, (E-Starter) |
Der Honda CD 175 Motor sitzt seit einem Jahr in meiner CB 125 K5 und hat dieses Jahr schon 1400 km
klaglos mitgemacht. Fast nur Vollgas und Wochenendtouren mit bis zu 700 km.
Im Winter gibts jetzt eine 20 PS Nocke der Honda CB 175 und ein 5-Gang Getriebe sowie einen Anlasser und 12 Volt-Anlage.
Die 175er Motoren sind 4-fach gelagert und die Nockenwellenübersetzung ist unten 1 Zahn und oben 2 Zähne geringer als bei der 200er. (Bei der schleift nach kurzer Zeit die NW-Kette am Gehäuse innen und zerstört dann durch die Schleifspäne den Motor) Habe gut 10 Stück 200er offengemacht, bei allen hatte die Kette schon geschliffen. Eben nen 200er Zylinder draufbauen geht auch nicht, der Kolbenbolzen ist
1 mm dicker als bei der 175er. Hub würde ja passen und auf´s gehäuse passt er auch
Also die 175er ist die bessere Wahl. Ich hab Ihr auch noch eine Scrambler Anlage der Honda CL 175 verpasst.
Wolfgang
Jetzt ist auch noch eine CD 175 Sloper dazugekommen, Baujahr 1967. Läuft super. Suche nur
noch ein Kettenkasten Unterteil
Wolfgang
Hallo Herr Sasse
Ich weiss,der Tread ist alt,aber dennoch: ich habe seit einem Jahr eine CD 175.Die Nockenwelle ist eingelaufen und ich habe noch eine sehr gute aus einem Ersatzmotor.Dennoch; Ich liebäugele mit dem Einbau einer Nockenwelle der CB 175.Vergaser und Kopf aber sollen Bleiben.Würden Sie denn nach ihrer Erfahrung sagen,der Einbau der Nockenwelle lohnt sich,oder geht die Mehrleistung doch eher auf die 2 vergaser zurück ??Will nicht unbedingt für eine cb Nockenwelle löhnen,wenn ich noch eine gute CD Welle habe.Würde ich nur machen,wenn sich die rund 150 eu echt in Mehrleistung manifestieren
Danke für evtl kurze AW zu dem Thema
Hallo. Plane evtl auch eine cb Nockenwelle in meine cd einzubauen, Merkt man denn echt einen Unterschied ??Oder ist die erreichbare Mehrleistung ehe „ theoretisch „??