Das coolste und angesagteste Motorrad-Festival in Europa feierte in diesem Jahr seinen 10. Geburtstag! Programmdirektor Jörg Litzenburger und die Organisatoren von Surfazz Motorycycles scheuten weder Kosten noch Mühe und boten den rund 40.000 Zuschauern ein spektakuläres Show-Programm. So präsentierten sich beim Glemseck 101 wieder namhafte Konstrukteure, Tuningspezialisten und Motorradmarken, die mit ihren wilden Kreationen und Concept-Bikes in der Szene längst kein unbeschriebenes Blatt mehr sind. Mit dabei waren wieder die coolsten Szenelabels und Bikebuilders wie Walzwerk Racing, Benders und Schlachtwerk, die jede Menge aufregender und spektakulärer Motorräder präsentierten.
Veranstalter wie Besucher haben Benzin im Blut und sind eindeutig „Motorrad-verrückt“. Typen mit Vollbart, Gelfrisur und stilechten Lederklamotten, eine kilometerlange Reihe geparkter Maschinen, sowie röhrende und brüllende Viertakter an jeder Ecke sorgten für eine eindrucksvolle wie unvergleichliche Atmosphäre aus Benzin, Rock’n’Roll und Action.
Internationale Newcomer und spektakuläres Bikes
Langjährige Besucher des Events wissen, dass im Mittelpunkt des Glemseck 101 die heißen Sprints auf der 1/8 Meile stehen. Zum diesjährigen Schaulauf lockten die Veranstalter neben vielen bekannten Akteuren 27 internationale Fahrer und Fahrerinnen nach Leonberg, die zum ersten Mal beim Glemseck 101 an den Start gingen.
Ein Highlight bei den Sprints war das packende Duell zwischen Francesca Gasperi aus Italien, die mit einer 310 PS starken Predator Kawasaki H2R gegen den zweifachen SBK World Champion Troy Corser auf einer atemberaubend schönen Lotus C0-1 antrat. Typisch Glemseck 101 – die beiden Schönheiten wurden nicht als Show-Bikes gezeigt, sondern mussten auf der 1/8 Meile zeigen, wie die unbändige Kraft ihrer Bikes auf den Asphalt gebracht werden kann. Keine leichte Aufgabe für beide Fahrer.
Eine weiteres spektakuläres Bike fuhr Shun Miyazawa aus Japan, der bei den „International Sprints“ auf der Yamaha XSR 700 »Faster Son« an den Start ging. Das in Kalifornien zugelassene Motorrad entwarf der charismatische Blechkünstler Shinya Kimura, dessen ungewöhnlichen Umbauten aus dem Kopf heraus entstehen und weltweit für Furore sorgen. Eines der Bikes aus der Hand von Shinya Kimura kaufte übrigens Brad Pitt. Shun Miyazawa‘s Gegner Mauro Abadini von El Solitario startete auf der »Big Bad Wolf«, einer Yamaha Yard Built XJR 1300.
Nicht minder spannend waren die Zweikämpfe bei den „Franco-Allemand“ Sprints, bei denen jeweils zwölf Motorräder aus Frankreich gegen Deutschland in blauen bzw. weißen T-Shirts antraten.
Lachgas für heiße Sprints auf der 1/8 Meile
Die Bikebuilder lassen sich für das Glemseck 101 immer wieder etwas Neues einfallen und sehen die 1/8 Meilen Sprints nicht nur als reinen Show-Act an. Sie wollen auf der ehemaligen Solitude-Rennstrecke gewinnen und rüsteten ihre Maschinen mächtig auf.
Ein Riesenthema waren daher beim diesjährigen Motorrad-Happening Turbolader und NOS. So fuhr Daniel Weidmann mit der »Polizia Uno« auf einer umgebauten BMW RT 80, die mit Turbolader und Lachgaseinspritzung für ein akustisches Feuerwerk und den typischen Verbrennungsgeruch sorgten. So richtig Gummi gab auch sein Kontrahent Ralf Steinert vom Fastbike-Magazin auf seiner »MotoMartin« Suzuki GSX-R 1100.
And The Winner is
Thomas Thöring von Schlachtwerk, der letztjährige Gewinner des „Cafe Racer“ Sprints, holte sich beim 10. „International Sprint“ auf einem aufsehenerregenden Yamaha TR1-R Umbau, dem »Skinny Beast«, den Sieg vor dem Vorjahressieger Sylvain Berneron (Platz 2) und Sèbastien Lorentz (Platz 3), der seinen „Sprintbeemer Furtherer“ von Edelweiss Motorsport ebenfalls mit Lachgas befeuerte.
Einen Rückblick auf das Glemseck101 in 2014 gibt es hier.