Ablösung bei der 250er

Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Dreizylinder-Zwillinge 250 S1 Mach 1 und 350 S2 Mach 2 im Jahr 1971, löste Kawasaki die 250er fünf Jahre später durch die KH 250 ab. Als Nachfolgemodell übernahm die Kawasaki KH 250 den bewährten fahrtwindgekühlten Dreizylinder-Zweitakt-Reihenmotor mit 120 Grad Hubversatz von der S1. Ebenso hielt Kawasaki an der simplen wie effektiven Schlitzsteuerung fest. Jeder Zylinder wurde von einem separaten Mikuni-Vergaser mit 22 Millimeter Durchlass beatmet.

Kawasaki KH 250

In guter Zweitaktgesellschaft: Kawasaki 250 S1 (Foto: Nippon-Classic.de)

Das putzmuntere Kraftzentrum der KH 250 büßte zwar zwei Pferdchen gegenüber der 250 S1 ein, leistete seine 26 PS aber schon bei 7.000 U/min. Das maximale Drehmoment blieb unverändert, stand aber auch schon bei 500 Touren weniger zur Verfügung. Den Motor charakterisierten eher eine gleichbleibende Durchzugskraft ab 3000 U/min als Extreme in Leistung und Höchstdrehzahl. Wer mehr wollte, griff bei den größeren Schwestermodellen Kawasaki 350 S2 Mach II oder die später KH 400 zu, die 36 bis 42 PS auf die Antriebskette wuchtete. Mit 140 km/h Höchstgeschwindigkeit war die Kawasaki KH 250 nur unwesentlich langsamer als die S1 (145 km/h).

Kawasaki KH 250

Auffälligste Änderung an der KH 250 war die Scheibenbremse vorn (Quelle: Nippon-Classic.de)

Die Motorschmierung übernahm die inzwischen tausendfach bewährte „Superlube“ Öleinspritzung, bei der die Ölpumpe die notwendige Schmierstoffmenge last- und drehzahlabhängig direkt in die Ansaugkanäle der drei Zylinder einspritze. Die Kraftübertragung übernahm ein 5-Ganggetriebe mittels Rollenkette zum Hinterrad. Die Auspuffanlage verteilten die Ingenieure asymmetrisch – rechts zwei Rohre, links eins. Damit konnte sich die Kette auf der linken Seite nicht aufheizen.

Der 26 PS starke Zweitakt-Triple sitzt in einem stabilen Doppelschleifenrahmen

Der 26 PS starke Zweitakt-Triple sitzt in einem stabilen Doppelschleifenrahmen (Foto: Nippon-Classic.de)

Rahmen und Fahrwerk und sonstiges…

Beim Rahmen setzten Kawasakis Techniker auf das Baukastenprinzip. Wie auch die Zweizylinder-Modelle verfügten die Mach-Baureihe über einen ausreichend versteiften Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen. Vorn verrichtete eine Teleskopgabel mit verchromten Tauchrohren und 110 Millimeter Federweg ihren Dienst. Das 18-Zoll-Hinterrad saß in einer Stahlrohrschwinge, gestützt von konventionellen Federbeinen mit maximal 70 mm Federweg.

Während die Kawasaki 250 S1 und 350 S2 noch mit Trommelbremse vorn und hinten (seilzugbetätigt) verzögert werden, bekam KH 250 aufgrund der Modellpflege eine 250 mm große Scheibenbremse an der Vorderachse spendiert. Der mechanische Lenkungsdämpfer wich 1974 einem hydraulischen.

Erstaunlich waren die Unterschiede im Leergewicht. Wog die 250 S1 gerade einmal 149 Kilogramm trocken, brachte die Kawasaki KH 250 schon stolze 160 Kilogramm auf die Waage – genauso viel wie die größere KH 400.

Die hintere Trommelbremse der Kawasaki KH 250 war seilzugbetätigt

Die hintere Trommelbremse der Kawasaki KH 250 war seilzugbetätigt (Foto: Nippon-Classic.de)

Modellentwicklung der Kawasaki KH 250

  • 1976 löste die KH 250 mit 26 PS die 250 S1 ab. Der Leistungseinschnitt ware eine Reaktion auf die inzwischen veränderten Versicherungsklassen. Die KH erhielt zudem eine verbesserte Telegabel und gegen Langfinger einen verschließbaren Tankdeckel.
  • Noch im gleichen Jahr bekam die Kawasaki KH 250-B1 eine gründliche Überarbeiteung und in deren Folge eine Scheibenbremse vorn. Optische Veränderungen betrafen verchromte Lampenhalter und das Dekor der größeren KH-Modelle.
  • Optisch machte die KH 250 B3 von 1978 die beste Figur. Das „Candy Lime Green“ mit den gelben Streifen (daneben gab es noch „Candy Cobald Blue“ als weitere Lackierung) in Kombination mit dem Tropfentank und der gestreckten Sitzbank standen der Maschine ausgesprochen gut.
  • Im vorletzten Modelljahr 1979 (KH 250-B4) besann sich Kawasaki seinen Anfängen: Ein „Classic White“, ähnlich dem „Pearl White“ der 1971’er S1 in Kombintaion mit schwarzen Seitendeckel waren eine Reminiszenz an vergangene Zeiten.
  • Den Abschluss der Serie machte 1980 die KH 250-B5. Erstmalig gab es die Kawasaki-Farbe „Racing Lime Green“, um das Modell mit den Erfolgen im Motorsport zu assoziieren.
Die asymmetrische Auspuffanlage behielt Kawasaki bei der KH 250 bei

Die asymmetrische Auspuffanlage behielt Kawasaki bei der KH 250 bei (Foto: Nippon-Classic.de)

Technische Daten

EinheitKH 250 B1KH 250 B2KH 250 B3KH 250 B4
1. Fakten
ProduktionszeitJahr1976197719781979 bis 1980
Nummerierung
FarbenCandy Super Red, Candy Blue SkyCandy Wine Red, Candy Orient BlueCandy Lime Green, Candy Cobald BlueClassic White, Racing Lime Green
NeupreisDM3.966 DM3.966 DM3.966 DM
2. Motordaten
Motortyp3-Zylinder, 2-Takt3-Zylinder, 2-Takt3-Zylinder, 2-Takt3-Zylinder, 2-Takt
VentilsteuerungSchlitzsteuerungSchlitzsteuerungSchlitzsteuerungSchlitzsteuerung
Nockenwellekeinekeinekeinekeine
Hubraumccm249 ccm249 ccm249 ccm249 ccm
Bohrungmm45,0 mm45,0 mm45,0 mm45,0 mm
Hubmm52,3 mm52,3 mm52,3 mm52,3 mm
Verdichtungsverh„ltnis7.5:17.5:17.5:17.5:1
Vergaser3 Mikuni-Vergaser (VM 22 SC) mit je 22 mm3 Mikuni-Vergaser (VM 22 SC) mit je 22 mm3 Mikuni-Vergaser (VM 22 SC) mit je 22 mm3 Mikuni-Vergaser (VM 22 SC) mit je 22 mm
3. Leistungsdaten
LeistungPS26 PS26 PS26 PS26 PS
bei Drehzahlmin-17.000 U/min7.000 U/min7.000 U/min7.000 U/min
DrehmomentNm26,5 Nm26,5 Nm26,5 Nm26,5 Nm
bei Drehzahlmin-16.500 U/min6.500 U/min6.500 U/min6.500 U/min
LeistungsgewichtKg/PS6,2 Kg/PS6,2 Kg/PS6,2 Kg/PS6,2 Kg/PS
Höchstgeschwindigkeitkm/h140 Km/h140 Km/h140 Km/h140 Km/h
4. Abmessungen
Längemm2.080 mm2.080 mm2.080 mm2.080 mm
Radstandmm1.375 mm1.375 mm1.375 mm1.375 mm
LeergewichtKg160 Kg160 Kg160 Kg160 Kg
5. Bremse
Bremse vorn1 Scheibe 250 mm1 Scheibe 250 mm1 Scheibe 250 mm1 Scheibe 250 mm
Bremse hintenSimplex 180 mmSimplex 180 mmSimplex 180 mmSimplex 180 mm
6. Antrieb
Getriebe5-Gang Fußschaltung5-Gang Fuáßschaltung5-Gang Fußschaltung5-Gang Fußschaltung
AntriebKetteKetteKetteKette
StarterKickstarterKickstarterKickstarterKickstarter