Pünktlich zum 65. Geburtstag von Yamaha Motor legt der japanische Motorradhersteller die Yamaha Ténéré 700 in einer Rallye Edition auf. Für alle Freunde der legendären Wüstenrennen, denen das auf Rang 9 der deutschen Zulassungsliste stehende Serienmotorrad nicht genügt, bietet Yamaha ab sofort ein attraktives Sondermodell an. Das Motorrad mit der blau-gelben Sonderlackierung ist eine gelungene Hommage an die Yamaha Werksmaschinen, die von JCO und Serge Bacou bei der Rallye Paris-Dakar in den Jahren 1983 und 1984 gefahren wurden.
Die Yamaha Ténéré 700 Rally Edition
Die Yamaha Ténéré 700 Rallye Edition wird in Frankreich gebaut und besitzt gegenüber der Serienmaschine eine paar Besonderheiten. Unter anderem rüstete Yamaha sein Sondermodell mit einem 20 Millimeter höheren Rallye-Sitz, Grip-Pads am Tank sowie Offroad-Griffen aus. Ein Slip-On-Schalldämpfer von Akrapovic verbessert das Klangerlebnis.
Darüber hinaus ist die Yamaha Ténéré 700 Rallye Edition mit einer Motor-Schutzplatte, Kühler- und Kettenschutz sowie modernen LED-Blinkern vorn und hinten ausgerüstet. Für den Vortrieb sorgt ein CP2-Viertaktmotor mit 689 Kubikzentimetern Hubraum. Yamaha verspricht hohes lineares Drehmoment, das in Verbindung mit einem leichten Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen für gute Fahrleistungen sorgen soll.
Den Kontakt zur Straße stellt die Adventure-Bike in der Rallye-Edition über Federelemente mit einstellbaren Federwegen an Gabel und Hinterachsschwinge her. In der Gabel laufen 21-Zoll-Speichenräder, hinten kommen 18-Zoll-Speichenräder zum Einsatz. Während der Fahrt lässt sich laut Yamaha das ABS regulieren.
Für die Rallye Edition der Ténéré 700 verlangt Yamaha einen Aufpreis vom 1.000 Euro, was den Preis auf 11.000 Euro zuzüglich Nebenkosten treibt. Die Sonder-Edition ist seit heute bei den Händlern verfügbar.
Der Ursprung der Ténéré-Legende
Die Ténéré wurde nach einer riesigen Sandebene in der südlichen Sahara benannt, die sich vom Nordosten Nigers bis zum westlichen Tschad erstreckt.
Die Anfänge der Yamaha Ténéré reichen bis ins Jahr 1976 zurück, als Yamaha sein erstes Motorrad mit hubraumstarkem Einzylinder-Viertaktmotor auf den Markt brachte – die legendäre XT500. Dieses robuste Mehrzweckmotorrad im Enduro-Stil mit einzigartigem „Thumper“-Charakter war sofortig ein Verkaufserfolg in Europa und blieb viele Jahren lang eines der meistverkauften Modelle des Unternehmens.
Die XT und die Rallye Dakar
Das vielleicht wichtigste Kapitel der bemerkenswerten Geschichte der Yamaha XT500 war ihre Rolle in der aufstrebenden Rallye-Szene. Der Franzose Thierry Sabine hatte den Traum, jedem Fahrer ein echtes Abenteuer zu ermöglichen, und er erkannte, dass Enduro-Bikes wie die XT eine ganz neue Ära im Offroad-Fahren eröffnen konnten. Sabine setzte sich zum Ziel, die ultimative Offroad-Herausforderung zu schaffen. Sein Traum wurde im Dezember 1978 wahr, als sich 182 Fahrzeuge am Pariser Place du Trocadéro zum Start der ersten Rallye Paris-Dakar einfanden.
Unter den Zweirädern waren zahlreiche Yamahas. Mit ihrer robusten Bauweise, dem Offroad-Fahrwerk und dem drehmomentstarken Thumper-Motor erwies sich die XT500 als ideale Maschine für das 10.000 km lange Rennen, das die Motorradwelt in vielfacher Weise auf Jahrzehnte hin verändern sollte. Die Yamaha Fahrer Cyril Neveu und Gilles Comte schrieben als Gesamtsieger und -zweitplatzierter bei der ersten Dakar Geschichte, und 1980 siegte Neveu erneut für Yamaha – während auch der 2., 3. und 4. Platz in der Gesamtwertung an Yamaha XT-Fahrer gingen.
Mit ihrem so erworbenen Legendenstatus wurde die Yamaha XT500 zu einem der meistverkauften Motorräder in Europa mit einer riesigen, treuen Anhängerschar. Und sie war der Ausgangspunkt für die Entwicklung einer neuen Generation von Yamaha Adventure-Bikes, mit denen jeder Fahrer auf eine unvergessliche Reise gehen kann.
Die erste Yamaha Ténéré
Nicht ohne Grund gehört die Yamaha XT600Z Ténéré zu jenen Motorrad-Ikonen, die in unserem Special zum 65. Jubiläum von Yamaha Motor nicht fehlen durfte.
Ausgestattet mit einem großen Kraftstofftank, langen Federwegen, Scheibenbremse vorn und einer Monocross-Hinterradaufhängung war die XT600Z Ténéré 1983 das erste speziell entwickelte serienmäßige Adventure-Bike von Yamaha, das die Leistung der XT-Baureihe auf ein neues Niveau brachte. Wie bei der Original XT500 war auch die neue XT600Z in der Lage, die extremsten Bedingungen der Rallye Paris-Dakar zu bewältigen. Ihre starke Leistung verhalf Yamaha zu einem unübertroffenen Rekord von 18 Podiumsplatzierungen in den ersten sechs Veranstaltungen dieser Serie.
Die Dakar-Helden von Yamaha
1983 war auch das Jahr, in dem die Rallye Paris-Dakar ihren gefürchteten Ruf als extremste Veranstaltung im Motorradsport bestätigte, – als sich über 40 Teilnehmer bis zu vier Tage lang in der Wüste verirrten und drei Viertel der Fahrer es nicht bis ins Ziel schafften. Auf der neuen XT600Z Ténéré fuhren Serge Bacou und Jean-Claude Olivier für das Team Sonauto Yamaha auf den 5. und 7. Platz – ein fantastischer Erfolg sowohl für die Fahrer als auch für das neue Motorrad. Olivier belegte im Jahr 1984 einen beeindruckenden 6. Platz, und Teamkollege Bacou wurde 9. – beide auf ihren unverwechselbaren blauen Ténéré-Motorrädern.
Und damit wurden sie zu einem wichtigen Bestandteil der Geschichte der berühmtesten Rallye der Welt – und erreichten Legendenstatus als zwei der talentiertesten und charismatischsten Rallye-Fahrer ihrer Zeit. Jean-Claude Olivier, den jeder als „JCO“ kannte, war nicht nur einer der größten Persönlichkeiten innerhalb der Dakar – er war auch CEO von Yamaha Motor France! JCO war nicht nur der härteste und entschlossenste Rennfahrer, sondern auch ein visionärer Geschäftsmann, der Yamaha zur führenden Marke in Frankreich machte.
JCO spielte eine wichtige Rolle dabei, die Ténéré zu einem der erfolgreichsten, legendärsten und langlebigsten Modelle von Yamaha zu machen – und die historischen Farben der Ténéré 700 Rally Edition sind eine Hommage an ihn und die anderen Dakar-Helden.
Hinterlasse einen Kommentar