Vor ein paar Tagen rief mich Moriz an und erzählte mir von seinem coolen Café Racer Umbau, den ich auf seiner Facebook-Seite entdeckt hatte. Eigentlich kommt er ja aus der Vespa-Szene, wie er mir verriet. Da ihm aber die typische Café Racer Form so gut gefiel, hatte er sich jüngst für einen Umbau entschieden. Mit etwas Glück bekam er günstig eine Yamaha DS 7 in die Finger, die allerdings vom Vorbesitzer ziemlich verhunzt wurde. Die völlig blau-lackierte Maschine stand mit Kolbenklemmer über 15 Jahre in der hintersten Ecke einer Garage und wartete auf ihre Wiederauferstehung.
DS7 Café Racer mit klarer Philosophie
Da der historische Look eh futsch gewesen war, bot das Teil eine super Ausgangsbasis für sein Café Racer Vorhaben. Als Mann mit Geschmack stand für ihn von Anfang fest, dass das Design klar und frei von „Zutaten, die nicht in die damalige Zeit gehörten, werden sollte. So schön, kleiner Blinker und Klarglasscheinwerfer auch sein mögen, widersprachen sie der verfolgten Philosophie.
Im Oktober machte er sich frisch ans Werk und verbrachte bis zum April jeden Tag mindestens eine Stunde in der Werkstatt bis die Yamaha DS7 als Café Racer wieder auf die Straße durfte. Rund 3.000 Euro allein für Teile flossen in sein Projekt, unzählige Arbeitsstunden hinzugerechnet, dürfte sich der Betrag wohl annähernd verdoppeln.
350er Zylinder sorgten für Kolbenklemmer
Wie bei jedem Projekt machte sich auch Moriz zunächst daran die blaue Kiste fachmännisch zu zerlegen. Aufgrund des Kolbenklemmers überholte er den Motor komplett. Die vom Vorbesitzer montierten 350er Zylinder flogen raus und wichen originalen Brennräumen. Verschlissene Lager und Dichtungen wurden erneuert und Gehäuseteile des Motors vor finale Montage schwarz lackiert. Zwei offene K&N Filter und eine angepasste Vergaser-Bedüsung komplettieren den technischen Eingriff am Triebwerk seiner Yamaha DS7. Heute atmetet der Zweitakter durch zwei Jim Lomas Tüten aus.
Umbau der DS 7 zum Yamaha Café Racer
Das Rahmendreieck befreite er von unnötigen Halterungen, säuberte die Flex-Stellen und ließ den Rahmen anschließend vom Fachmann pulverbeschichten. Die größte Herausforderung bildete das Cafe Racer Heck, das er selbst mit Glasfaser-Matten laminiert hat. Eigentlich wollte er es ja aus Blech fertigen, gestand sich aber selbst gegenüber ein, dass dies ohne Maschinen nur zu einem unzufriedenen Ergebnis führen würde. Das schlichte, runde Rücklicht passte er in den fertigen Racer-Höcker ebenfalls selbst ein, in welchem auch die gesamte Elektrik untergebracht ist. Tank und Höcker, in einem historischen Yamaha Renn-Design lackiert, akzentuieren den Look mit einer weiß-roter Lackierung.
Die obere Gabelbrücke nimmt nun Telefix-Stummellenker auf, deren Enden zwei klassische Ochsenaugenblinker bilden. Durch die geänderte Sitzposition musste eine zurück verlegte Raask Fußrastenanlage her. Die Telegabel des Yamaha Cafe Racers bekam progressive Gabelfedern spendiert. Nach einigen Versuchen rüstete Moriz zwischen Rahmenheck und der verchromten Schwinge zwei Hexagon-Federbeine nach, die auf sein Gewicht abgestimmt sind.
Yamaha Café Racer Umbauten in der Zusammenfassung:
- Motor überholt und Teillackierung
- Neue Yamaha-Zylinder für Rückbau auf 250 ccm
- Rahmen gecleant und gepulvert, Schwinge verchromt
- Tank und sitzt lackiert
- Höcker Eigenbau aus Glasfaser mit eingelassenem Rücklicht
- Telefix Stummellenker
- Ochsenaugenblinker von Hella
- Vorderschutzblech als Eigenbau realisiert
- Telegabel mit verstärktem Federn
- Hexagon Federbeine (auf den Bildern noch Konis)
- Jim Lomas Auspuff
- K&N Luftfilter –
- Raask Fußrasten zurückverlegt
Sage mal, hat es irgendwelche Probleme mit der Auspuffanlage beim tüv gegeben?