Zwei Jungstars aus München läuten mit ihrer neuesten Kreation eine Gegenbewegung zum uniformen Trend in der Custom Szene ein. Obwohl sich die Shooting-Stars eher bajuwarischen Zwei-Ventilern widmen, nahmen sie sich jetzt eine 92’er Suzuki DR 650 vor und zeigten, dass es nicht immer Straßenmotorräder sein müssen, die mit dicken Knobbies und kurzer Sitzbank in Brat Bikes oder Scrambler verwandelt werden.
Tom und Pablo, die ihre Custom-Schmiede „Diamond Atelier“ erst im Sommer 2013 gründeten, bekamen für ihre Umbauten schon viel Aufmerksamkeit und Anerkennung in der Szene. Mit der DA#5 wird es nicht anders sein, drehten sie doch den Einheits-Spieß um und bauten eine robuste Enduro konsequent in einen einzigartigen Café Racer um. Obwohl die Suzuki DR 650 längst noch kein Oldtimer ist, hat sich nippon-classic.de die DA#5 trotzdem einmal genauer angesehen.
Der Café Racer DA#5 schlägt ein wie eine Bombe
Obwohl die Suzuki DR 650 maximal entfernt ist von dem, was das Münchener Duo als ideale Ausgangsbasis für einen Café Racer erachtet, überzeugte sie das enorme Potential des 50 PS starken Hammermotors. Neben Köpfchen, handwerklichem Geschick mussten sie bei der DR 650 vor allem ein Maximum an Kreativität an den Tag legen. Und das taten die beiden Universal-Talente, wie das Ergebnis zeigt. Die DA#5 schlägt ein wie eine Bombe, provoziert mit unkonventionellen Detaillösungen und hebt sich extrem positiv von den vielen antiseptischen Umbauten ab.
Diamond Atelier scheute keine Mühen das komplette Chassis der DR650 neu zu gestalten, um die gewünschte Rahmenposition zu erhalten. Dazu gehörten ein stark modifizierter Hauptrahmen, ein komplett von Hand gefertigter Heckrahmen sowie eine maßgeschneiderte Federung vorn wie hinten. Ihren Café Racer DA#5 stellten sie zudem auf Speichenräder mit nicht alltäglichen Rennschlappen von Metzler.
Für den gewünschten agilen Look, verpassten sie der schlanken DR-Silhouette eine selbstgefertigte Frontmaske und Sitzverkleidung aus 1 Millimeter dickem Blech. Der Tank einer Honda aus den 1970er Jahren schließt die Lücke zwischen Maske und Sitz perfekt. Auf dem Steuerkopf montierte Diamond Atelier tief sitzende Stummellenker mit verstellbaren Hebeln und kleinen Schaltern. CNC-gefräste Fußrasten von ABM und der tiefe Lenker geben dem Fahrer eine aggressive Sitzposition.
Die Lackierarbeiten im Camouflage-Muster erledigten sie in der eigenen Werkstatt gleich selbst. Farbliche Akzente setzten die beiden Kreativköpfe mit hellblauen Naben an dem sonst in schlichtem schwarz und grau gehaltenem Bike.
Der Café Racer DA#5 von Diamond Atelier polarisiert. Das Design ist einzigartig und äußerst gefällig, aber auch klar auf Angriff programmiert. Die Maschine gehört auf dem Asphalt und will dort entfesselt werden. Und wer möchte, kann die DA#5 auch kaufen. Fragt doch Tom und Pablo nach dem Preis.
DA#5 Spezifikationen im Detail
Basis:
- Suzuki DR 650 SP44B mit 650 ccm Hubraum
- Motorleistung: 50 PS
- Original Kilometerstand: 30.000 km / nach dem Umbau: 10 km
Fahrwerk:
- Stark modifizierter Haupt- und Heckrahmen
- Neu aufgebaute Teleskopgabel mit 41 mm Standrohren
- obere Gabelbrücke: CNC-gefräst
- 17 Zoll Rennsportfelgen mit DR 650-Naben
- Reifen: Metzeler Racetec RR Rennslicks – vorn: 120/70, hinten: 160/60
- Maßgeschneiderte Hinterrad-Dämpfung von Wilbers
- Stummellenker, Hebel und Griffe sowie Fußrasten alle von ABM
Umbauten:
- Vintage-Tank von einer alten Honda
- Von Hand gebaute Frontmaske (1 mm Blech)
- Von Hand gebaute Sitzverkleidung (1 mm Blech)
- Sitz mit echtem Rindsleder bezogen
Technik:
- Komplette Motorrevision, Motor neu abgedichtet
- Vergaser mit neuen Düsen
- Luftfilter von K&N
- Sportauspuff von Supertrapp
- 320 mm Wellen-Bremsscheibe vorn, hinten 200 mm
- Edelstahl Bremsschläuche von ABM
- Angepasste Suzuki GSX-R Bremspumpe
Elektronik:
- Komplett neue Verkabelung ohne Batterie (nur Kick-Starter)
- R3 Blinkgeber von Kellermann
- Motogadget-Blinker an Lenkerenden und hinten
- Motogadget Tacho
Unfahrbarer Hipster-Mist