Wenn Leistung auf Leidenschaft trifft, kommt immer etwas Besonderes heraus. So auch im Fall von Daniels Yamaha FZR 600 R im Gulf-Racing Design. Der leidenschaftliche Biker saß schon im zarten Alter von neun Jahren auf dem Moped von seinem Vater und erfüllte sich mit der Yamaha im Gulf-Design einen jahrelangen Jugendtraum. Dem nicht genug, suchte er für ein Foto-Shooting auch noch ein automobiles Pendant. Und er fand es in Form eines Fords GT 40 Replika in der Racing-Lackierung des bekannten Schmierstoffherstellers. Das Treffen der beiden Racing-Fans hielt Fotograf Simon Dundee im Bild fest.
Die FZR 600 Genesis von Yamaha
Yamaha schickte die FZR 600 erstmals 1989 auf die Straße und baute sie bis 1993. Abgesehen von der Fünfventiltechnik der 1000er Genesis, besaß die 600er alles, was man von einem Sporttourer in dieser Klasse erwarten durfte. Der wassergekühlte Vierzylinder-Reihenmotor mit den zwei oben liegenden Nockenwellen schöpfte aus 599 ccm Hubraum eine Leistung von 91 PS. Leergewicht und Höchstgeschwindigkeit der kleinen Genesis teilen sich denselben Zahlenwert – exakt 220.
Der Deltabox-Rahmen aus lackiertem Stahl hielt das Kraftpaket zusammen, hinten komplettiert mit einer Zweiarmschwinge mit Monocross-Federung. Da die Konkurrenz nicht schlief, verpasste der japanische Motorradhersteller der Yamaha FZR 600 eine jährliche Frischzellenkur, die in dem Nachfolgemodell FZR 600 R (4JH) ab 1994 mündete.
Eine FZR 600 mit besonderer Lackierung
Manche Menschen stellen sich ihr Motorrad einfach ins Wohnzimmer, wo es oft ein immobiles Dasein fristet. Und so hatte der Vorbesitzer eine von fünf in Europa zugelassenen Yamahas FZR als Gulf Racing Edition bei sich stehen und wusste nicht recht, was er da eigentlich besaß. Mit einem Tauschgeschäft rettete Daniel die 1993er Yamaha quasi aus dem „Dornröschenschlaf“. Wie es sich gehört, brachte er die Maschine zurück auf die Straße. Seine Begeisterung endete jedoch acht Wochen später jäh in einem Unfall, den die Maschine mit einem Totalschaden quittierte, während er glücklicherweise nur Blessuren davon trug.
Mit einem Gutachter diskutierte er, ob sich ein Wiederaufbau lohne, der kopfschüttelnd jedoch abwinkte. Doch Daniel wäre nicht Daniel, wenn er sich davon abhalten lässt. Denn bekanntlich ist dort ein Weg, wo auch ein Wille ist. Und er wusste, dass es sich lohnt die seltene Yamaha wieder original herzurichten. Herzstück des aufwendigen Wiederaufbaus der Yamaha FZR 600 R war die rund 2.500 EUR teure Sonderlackierung im Gulf-Racing Design. Den Speziallack gibt es auch nicht an jeder Ecke zu kaufen. Schließlich fand er aber einen Lackierer, der ihm das spezielle Gulf-Blau und -Orange besorgte und der Maschine in mehreren Arbeitsschritten zu dem gewünschte Abbild verhalf.
Für die geplotteten Gulf-Decals holte er sich bei den Herstellern die Rechte ein. Insbesondere ein Hersteller von Luxusuhren war anfangs etwas widerspenstig, ließ sich aber dennoch von Daniels Projekt überzeugen und genehmigte ihm die Platzierung seiner Marke auf dem Motorrad. Insgesamt schützen sechs Schichten Klarlack nun das hellblaue Unikum. Die obersten Lackschichten basieren auf einem Thermoklarlack, der kleinere Druckstellen, wie sie beispielsweise Tankrucksäcke hinterlassen können, selbst wieder „heilt“.
Das orangene Windshield besorgte er sich bei MRA in Teningen. Bei der doppelflutigen 4-in-2 Auspuffanlage handelt es sich um ein „Klangelement“ von Termignoni. Rund 110 PS leistet seine Yamaha FZR 600 R nun.
Gulf Racing Ford GT40
Daniel wusste, dass Gulf Oil auf eine jahrzehntelange Tradition im Rennsport zurückblickt. Vor allem in den 1960er Jahren erlangte die Marke mit den typischen, blauen und orangen Farben den bis heute bestehenden Kultstatus. Gemeinsam mit dem John Wyer Rennteam feierte Gulf mit dem Ford GT40 und Porsche 917 insgesamt drei Weltmeisterschaften und holte drei Siege in Le Mans.
So stellte er sich die Frage, ob nicht einer der legendären Rennwagen noch irgendwo zu finden sei. Etliche Recherchen und Wochen später machte er den Besitzer eines Ford GT40 ausfindig, der eine Replica im originalen Renn-Design sein Eigen nennt. Von der Idee eines gemeinsamen Foto-Shootings musste er den GT40-Besitzer nicht lange überzeugen. Gutes Wetter abgewartet, stand der Termin mit Simon Dundee fest und beide hatten sichtlich Spaß daran, diese beiden Ausnahme-Fahrzeuge an einem Ort zusammenzubringen.
Danke für den Super Bericht. Detailliert wie immer.
vielen Dank für den tollen Bericht