Seit den 1950er Jahren verfolgte Honda eine Mehrmodell-Strategie und baute verschiedene Varianten eines Modelltyps. Unter der Bezeichnung „CL 125“ offerierte der japanische Hersteller eine ganze Modellreihe von Scrambler-Maschinen – in der Regel als Ableger der normalen Straßenversionen. Im Wesentlichen lässt sich die Honda CL 125 in zwei Motorvarianten, mit ein oder zwei Zylindern, unterscheiden:
- 1967 bis 1969: als CL 125A mit 124 ccm Zweizylinder-Viertakt,
- 1973 bis 1974: als CL 125S mit 122 ccm Einzylinder-Viertakt.
Die erste führt die Gene der CS 92 aus dem Jahr 1959 fort und basiert auf der CB 125 K / CB 93. CL 125A und CB 125 sind technisch weitestgehend identisch. Beide besaßen zunächst einen Pressstahlrahmen der SS 125 (Super Sport) und eine Teleskopfedergabel. Ebenso war die CL 125A mit der CL160 fast identisch, welche zur gleichen Zeit gebaut wurde. Das Motorrad wurde von 1967 bis 1969 ausschließlich auf dem japanischen und US-amerikanischen Markt verkauft. Die zweite (CL 125S) erhielt einen Einzylinder-Motor mit Vollrohrrahmen und Fünfganggetriebe.
Die CL 125A mit baugleichem Antrieb
Als Antrieb kommt ein fahrtwindgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Motor mit 124,6 ccm Hubraum zum Einsatz. Die Zylinder waren um 30 Grad nach vorn geneigt (Modell K0 und K2). Bohrung und Hub behielt Honda mit 44 x 41 mm seit der CB 92 bei. Wichtigste Neuerung war, dass nun zwei Keihin-Drosselklappenvergaser mit 22 mm Durchlass für die Gemischaufbereitung sorgten, um eine gleiche Füllung der Brennräume zu ermöglichen. Die CL 125 A verfügte über eine Leistung von 14 PS bei 10.000 min-1 und hatte damit ein PS weniger als ihre Onroad-Schwester.
Als baugleicher Parallel-Twin verfügte der CL 125 Motor über eine obenliegende Nockenwelle. Über Kipphebel werden jeweils zwei Ventile geöffnet und geschlossen. Die CL 125 wurde ausschließlich nur mit einem Vierganggetriebe ausgestattet. Auf Komfort verzichtete Honda jedoch nicht und spendierte der Geländemaschine ebenfalls einen elektrischen Anlasser zum Kickstarter.
Das Fahrwerk mit geschlossenem Rohrrahmen
Das CL 125 Triebwerk ist mittragend in einem unten offenen Stahlrohrrahmen verbaut. Das Vorderrad wurde in einer Teleskopgabel geführt, das Hinterrad in einer Doppelschwinge mit zwei Stoßdämpfern. Es gab nur einen einfachen Kettenschutz. Eine Duplex-Trommelbremse sorgte für die Verzögerung am Vorderrad, eine Simplex-Trommelbremse am Hinterrad.
Das Motorrad wurde in fünf „Candy“-Lackierungen angeboten: Candy Blue mit Metallic Silver, Candy Red mit Metallic Silver, Bright Yellow mit Metallic Silver, Black mit Metallic Silver und in einer komplett silbernen Lackierung mit schwarzem Rahmen und schwarzer Sitzbank.
Die Reifen hatten ein grobes Stollenprofil, so dass die Maschine durchaus als Geländemotorrad taugte. Die beiden Auspuffrohre wurden auf der linken Seite unter einem Schutzblech nach hinten geführt. Die Fußrasten des Beifahrers waren starr am Rahmen befestigt.
Modellvarianten und –pflege der CL 125 K
Die CL 125A wurde nur unwesentlich während ihrer Bauzeit überarbeitet. Das erste Modell aus dem Jahr 1967 wurde inoffiziell als K0 bezeichnet. Die Modellreihe endete 1969 mit der K3.
- Die Honda CL 125 K0 von 1967 hatte einen offenen Pressstahlrahmen in schwarz, blau oder rot mit Seitenkästen in der gleichen Farbe. Der Rahmen entstammt der Honda CB 125 Super Sport. Der 10,5 Liter fassende Tank war silbern lackiert und hatte Kniegummis. Die beiden Schutzbleche waren verchromt. Der Zylinderkopf war unterhalb des Steuerkopfes mit dem Rahmen verschraubt. Der Tachometer (kein Drehzahlmesser) war im runden Scheinwerfer integriert.
- Die CL 125 K3 bekam einen geänderten Stahlrohrrahmen mit einem kürzeren Radstand. Die Zylinder des Parallel-Twin-Motors standen fast senkrecht und waren nur noch um 8 Grad geneigt. Der Tank war kleiner und fasste nur noch 9,5 Liter.
Einzylinder CL 125S
1973 debütierte die Honda CL 125S mit neuem Einzylinder-Motor und 122 ccm Hubraum. Bohrung und Hub wuchsen auf 56 x 49,5 mm. Konstruktionsbedingt verhalf der etwas größere Kolben dem Motor zu einem besseren Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Die Leistung verringerte sich jedoch auf 12 PS. Das Trockengewicht des Motorrades konnte auf 98 kg spürbar reduziert werden. Die Ähnlichkeit der CL 125S zu der von 1970 bis 1973 gebauten CL 100 war nicht zu übersehen. Die hochgezogene Auspuffanlage verlief bei beiden Motorrädern auf der rechten Seite.
Technische Daten
Einheit | Honda CL 125 K0 | Honda CL 125 K2 | Honda CL 125 K3 | Honda CL 125 S | ||
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1. Fakten | ||||||
Produktion | Jahr | 1967-1967 | 1968-1968 | 1969-1969 | 1973-1974 | |
Nummerierung | Start | K0: CL125A-100001 K1: CL125A-200001 | CL125A-3000001 | CL125A-4000001 | ||
Farben | Candy Blue / Silver, Candy Red / Silver, Black / Silver | Candy Blue / Silver, Candy Red / Silver, Black / Silver | Candy Blue / Silver, Candy Red / Silver, Bright Yellow / Silver, Silver / Silver, Black / Silver | |||
Neupreis | DM | |||||
2. Motordaten | ||||||
Motortyp | 2-Zylinder, 4-Takt | 2-Zylinder, 4-Takt | 2-Zylinder, 4-Takt | 1-Zylinder, 4-Takt | ||
Ventilsteuerung | SOHC Kette | SOHC Kette | SOHC Kette | SOHC Kette | ||
Nockenwelle | 1 obenliegend | 1 obenliegend | 1 obenliegend | 1 obenliegend | ||
Hubraum | ccm | 124 ccm | 124 ccm | 124 ccm | 122 ccm | |
Bohrung | mm | 43,9 mm | 43,9 mm | 43,9 mm | 56,0 mm | |
Hub | mm | 40,9 mm | 40,9 mm | 40,9 mm | 49,5 mm | |
Verdichtungsverhältnis | 9,4:1 | 9,4:1 | 9,4:1 | |||
Vergaser | 2 Keihin Drosselklappen- vergaser je 22 mm | 2 Keihin Drosselklappen- vergaser je 22 mm | 2 Keihin Drosselklappen- vergaser je 22 mm | 1 Keihin Drosselklappen- vergaser |
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3. Leistungsdaten | ||||||
Leistung | PS | 14 PS | 14 PS | 14 PS | 12 PS | |
bei Drehzahl | min-1 | 10.000 U/min | 10.000 U/min | 10.000 U/min | 9.000 U/min | |
Drehmoment | Nm | 10,4 Nm | 10,4 Nm | 10,4 Nm | 9,8 Nm | |
bei Drehzahl | min-1 | 8.500 U/min | 8.500 U/min | 8.500 U/min | 9.000 U/min | |
Leistungsgewicht | Kg/PS | 8,4 Kg/PS | 8,2 Kg/PS | 8,2 Kg/PS | 8,2 Kg/PS | |
Höchstgeschwindigkeit | km/h | 115 km/h | 115 km/h | 115 km/h | 105 km/h | |
4. Abmessungen | ||||||
Länge | mm | 1.930 mm | 1.930 mm | 1.930 mm | n/a | |
Radstand | mm | 1.270 mm | 1.270 mm | 1.230 mm | n/a | |
Leergewicht | Kg | 117 Kg | 115 Kg | 115 Kg | 98 Kg | |
5. Bremse | ||||||
Bremse vorn | Duplex | Duplex | Duplex | Simplex | ||
Bremse hinten | Simplex | Simplex | Simplex | Simplex | ||
6. Antrieb | ||||||
Getriebe | 4-Gang Fußschaltung | 4-Gang Fußschaltung | 4-Gang Fußschaltung | 5-Gang Fußschaltung | ||
Antrieb | Kette | Kette | Kette | Kette | ||
Starter | Kickstarter, E-Starter | Kickstarter, E-Starter | Kickstarter, E-Starter | Kickstarter, E-Starter |
Die 67er 125 K0 ist die einzige 125er 2 Zylinder mit 4 Kurbelwellenlagern und Steuerkette in der Mitte sowie 12 Volt.
Baugleich mit der CB 160. (in Deutschland verkauft) In den Rahmen
passt auch der CB 175 K0 mit sagenhaften 20 PS und 5-Gang Getriebe. Und das bei dem Leergewicht.
Der 1967 – 1969 CL125A hat kein E-starter.