Rennlegende Eddie Ray Lawson zeigte Mitte der 1970er Jahre als junger Dirt-Track Pilot auf den kalifornischen Sandpisten wie gut er mit Motorrädern umgehen kann. Kawasaki erkannte das 22-jährige Talent und holte Lawson 1980 in den eigenen Rennstall. Gleich im ersten Jahr sicherte er sich in der 250 ccm Klasse den Meistertitel der American Motorcyclist Association (AMA). In seinem zweiten Jahr bei Kawasaki fuhr Eddie Lawason bereits um die AMA Superbike Championship mit und triumphierte gegen Wes Cooley (Suzuki). Lawsons Rennsporterfolge 1981 und 1982 sicherten ihm den Spitznamen „Steady-Eddie“ und er war mit Toni Mang in bester Gesellschaft, der als Werksrennfahrer in der 250 und 350 ccm Klasse in den Jahren 1980 bis 1982 insgesamt vier Weltmeistertitel auf seinen giftgrünen Rennern holte.

Alte Aufnahme der Kawasaki Z 1000 R

Alte Aufnahme der Kawasaki Z 1000 R (Quelle: Kawasaki Motors Europe N.V.)

Renn-Replika für Profis zu Ehren von Eddie Lawson

Die Werksfarbe „Lime Green“ sollte es auch für das Sondermodell Kawasaki Z 1000 R werden, das Kawasaki anlässlich der AMA-Meistertitel von Eddie Lawson 1982 auflegte. Als Basis der auf 750 Exemplare limitierten Renn-Replika diente die Kawasaki Z 1000 J, die es weiterhin zu kaufen gab. Mit knapp 100 PS Leistung, sportlicher Optik und einer Kerker-Auspuffanlage mit kernig-aggressivem Sound macht die Z 1000 R unmissverständlich klar, dass sie aktiv in der Liga einer Honda CB 1100 R mitmischen will.

Die Kawasaki Z 1000 R in typischem Lime Green

Die Kawasaki Z 1000 R in typischem Lime Green (Quelle: Kawasaki Motors Europe N.V.)

Als sportlichste Einliter-Maschine aus dem Hause Kawasaki brauchte sie jedoch ein paar Modifikationen, um nicht als verkappte Z 1000 J durchzugehen. Die Z 1000 R erhielt daher „unter der Haube“ schärfere Nockenwellen für einen größeren Ventilhub, eine höhere Verdichtung und angepasste Vergaser. Die für den amerikanischen Markt vorgesehenen Maschinen bekamen zudem eine Kerker-vier-in-eins-Auspuffanlage, die den Reihenvierzylinder frei ausatmen ließ. Hierzulande verhinderten strenge Vorschriften den kernigen Auspuff, überschritt er doch die zulässigen Lärm-Grenzpegel. Also griff Kawasaki kurzerhand ins Regal der Serienproduktion und verpasste den europäischen Modellen eine schwarze GPZ 1100 Vier-in-Zwei-Anlage.

Markant: die Sitzmulde der Kawasaki Z 1000 R

Markant: die Sitzmulde der Kawasaki Z 1000 R (Quelle: Kawasaki Motors Europe N.V.)

Für den sportlichen Gesamteindruck der Eddie Lawson Replika (ELR) trägt vor allem die Cockpit-Verkleidung – abermals von der GPZ 1100 – sowie eine Sitzbank mit tiefer Fahrersitzmulde bei und, nicht zu vergessen, die giftgrüne Lackierung.

Den Original-Prospekt der Eddie Lawason Replika gibt es hier zum Durchblättern.

Kawasaki Z 1000 R

Kawasaki Z 1000 R Prospekt (Quelle: Kawasaki)

Motor und Fahrwerk der Kawasaki Z 1000 R

Der DOHC-Motor der Z 1000 R ist bereits ein alter Bekannter und konnte sich in Modellen wie der Z 1000 erfolgreich behaupten. Der Reihenvierzylinder mit 994 ccm Hubraum erreicht bei der „R“ eine Maximalleistung von 98 PS bei 8.500 U/min, schiebt das 260 Kilogramm schwere Geschoss aber bereits ab 2.000 Touren spürbar an. Der wahre „Wohlfühlbereich“ des 85 Nm starken Einliter-Kraftwerks liegt allerdings jenseits der 6.000 Touren bis hin zum roten Bereich. Zur Bändigung der Öltemperatur versahen die Kawasaki-Ingenieure das luftgekühlte Triebwerk zusätzlichen mit einem Ölkühler.

Die Z1000R mit kerniger Kerker-Auspuffanlage

Die Z1000R mit kerniger Kerker-Auspuffanlage (Quelle: Kawasaki Motors Europe N.V.)

Um den fünf Zentner schweren Supersportler von seiner Höchstgeschwindigkeit von 221 km/h abbremsen zu können, besaß die Kawasaki Z 1000 R eine gut dosierbare Doppelscheibenbremsanlage vorn und eine Einfachscheibe hinten. Im Vergleich zur Z 1000 J dimensionierte die Konstrukteure die vorderen, gelochten Scheiben mit 280 Millimeter Durchmesser etwas größer.

Stahl war auch in den 1980er Jahren das Maß der Dinge in Kombination mit klassischen Rohrrahmen und doppelten Unterzügen. Die luftunterstützte Telegabel mit 145 mm Federweg geriet für ambitionierte Fahrer etwas zu weich abgestimmt, während hinten zwei Gas-Öldruck-Federbeine mit Ausgleichsbehältern zu viel Härte zeigten.

Technische Daten der Z 1000 R

EinheitKawasaki Z 1000 R
1. Fakten
ProduktionJahr1982 bis 1983
Nummerierung
FarbenLime Green
NeupreisDM10.590 DM
2. Motordaten
Motortyp4-Zylinder, 4-Takt
VentilsteuerungDOHC, 2 Ventile/Zyl.
Nockenwelle2 obenliegend
Hubraumccm994 ccm
Bohrungmm69,4 mm
Hubmm66 mm
Verdichtungsverhältnis9,5:1
Vergaser4 Mikuni-Doppelvergaser (je 34 mm Durchmesser)
3. Leistungsdaten
LeistungPS98 PS
bei Drehzahlmin-18.500 U/min
DrehmomentNm85 Nm
bei Drehzahlmin-17.000 U/min
LeistungsgewichtKg/PS2,6 Kg/PS
Höchstgeschwindigkeitkm/h221 km/h
4. Abmessungen
Längemm2.265 mm
Radstandmm1.539 mm
LeergewichtKg260 Kg
5. Bremse
Bremse vorn2 Scheiben 280 mm
Bremse hinten1 Scheibe 268 mm
6. Antrieb
Getriebe5-Gang Fußschaltung
AntriebKette
StarterE-Starter