Die weltgrößte Motorradmesse EICMA öffnete vom 19. bis 22. November Ihre Tore im italienischen Mekka der Mode. Mit nicht weniger als 25 Weltpremieren lockte die EICMA zigtausende Besucher in den vier Tagen in die Mailänder Ausstellungshallen. Während sich der Großteil der Motorradhersteller technischen Neuerungen verschrieb, schwimmen andere auf einer seit Jahren anhaltenden Retro-Welle. Allen voran präsentierten Ducati, Triumph und Yamaha ihre neuesten Modelle im Look der 60er und 70er Jahre. Aber auch altbekannte Modelle wie bspw. die Honda „Africa Twin“ oder die Suzuki SV 650 erlebten in Mailand ein Comeback.

Neuauflage – Scrambler und Enduros von BMW, Ducati und Honda

BMW legte für den überaus erfolgreichen Klassik-Roadster „R nineT“ eine Scrambler-Version auf, die sich mit knackiger Sitzbank, Stollenreifen und zweifachem Schalldämpfer künftig auf unbefestigten Pisten austoben wird. Ducati legt ebenfalls nach. Die in vier Versionen erhältliche Ducati-Scrambler bekommt die neue „Sixty2“ zur Seite gestellt, die von einem neu-entwickelten 41 PS Zweizylinder-Motor angetrieben wird. Beide Scrambler-Modelle richten sich an die kaufkräftige jüngere Zielgruppe.

Honda stellte die CRF 1000 L vor, die den Meisten als „Africa Twin“ geläufig sein wird. Die Reiseenduro bekam einen neuen Zweizylinder-Reihenmotor spendiert, der aus einem Liter Hubraum bullige 95 PS schöpft. Auf Wunsch kann die „Africa Twin“ auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe (DCT) geordert werden. Der knapp 19 Liter große Tank soll Reichweiten von über 400 Kilometern ermöglichen. Ab Ende des Jahres steht die Reiseenduro bei den Händlern. Ab 12.000 Euro geht das Vergnügen los, ABS und Traktionskontrolle sind bereits an Bord.

Aus Yamahas Sport-Heritage-Linie

Yamaha hatte einige echte Hingucker dabei. So zum Beispiel bestach das Konzeptmodell „Resonator 125“ durch ein klassisches Retro-Design mit nostalgischen Elementen und edlen Styling-Features. Yamaha verzierte beispielsweise den Kraftstofftank und die Sitzbankeinfassung mit hochwertigen Holzelementen. Die „Resonator 125“ lehnt sich in einigen Facetten an die Yamaha YA1 von 1955 an.

Aus der „Faster Sons“ Serie war die Yamaha XSR 900 mit der typischen gelb-schwarzen Lackierung auf der Mailänder EICMA 2015 zu sehen, die von vielen Bikebuildern und Tuning-Schmieden im Rahmen des Yard Built Projektes veredelt wurden. Daneben thronte die Serienausführung. Die XSR 900 basiert auf der Yamaha MT-09 mit dem 850 ccm großen und 115 PS starken Dreizylinder-Reihenmotor. Erst kürzlich stellte der japanische Motorradhersteller die kleinere XSR 700 vor.

Alle Hersteller brachten ihre Flaggschiffe mit zur EICMA 2015

Wer sich Suzukis neue GSX- R 1000 zulegen möchte, wird sich in Geduld üben müssen. Erst Ende 2016 kommt das als Concept-Bike präsentierte Super-Bike zu den Händlern. In dem völlig neuentwickelten Motorrad kommen ein neuer, wassergekühlter Reihenvierzylinder mit 999 ccm Hubraum und jede Menge Assistenz-Systeme zu Einsatz. Dazu gehören unter anderem eine zehnstufige Traktionskontrolle, ein leistungsfähiges ABS, ein „Drive Mode Selector“ zur Auswahl verschiedener Fahrprogramme sowie eine Launch Control, um die schiere Leistung auf den Asphalt zu bringen. Es ist übrigens von rund 200 PS die Rede.

In derselben Liga wird wohl auch die Yamahas MT-10 spielen. Sie kommt schon im Sommer zu uns. Zu den Leistungsdaten des neuen Flaggschiff möchte sich Yamaha aber noch nicht äußern. In Anlehnung an die R1 bekam die MT 10 einen knackigen Radstand von 1,40 Metern wurde von der abgeleitet. Die MT-10 wird erst im Sommer 2016 auf den Markt kommen.

Kawasaki hielt mit der supersportlichen ZX-10R „Ninja“ dagegen, die auf der EICMA mit nur geringfügigen optischen Retuschen aufwartete. Kawasaki überarbeitete jedoch den 200 PS starken Motor, das Fahrwerk und die Elektronik.