Eigentlich gelten Zweitakter, von wenigen Ausnahmen abgesehen, heute als ausgestorben. Doch nun wagt sich eine Motorradmanufaktur zurück ins exotische Verbrennungsprinzip. Die italienische Marke Vins will eine ultraleichte Zweitakt-Rakete auf den Markt bringen. Und das zu einem schwindelerregenden Preis.

Mit Motorrädern vom Schlag einer Honda NS 400 R oder Suzuki RG 500 Gamma konnten noch einige wenige Zweitaktmotorräder japanischer Herkunft in den 1980er- und 90er-Jahren Bikern feuchte Träume bereiten. Doch angesichts ungezügelter Trinksitten und strenger werdender Abgasvorschriften hat sich das exotische Verbrennungsprinzip schon vor langer Zeit vom Markt verabschiedet.

Diesen Trend trotzend, will die noch junge Motorradmarke Vins demnächst ein ultraleichtes Motorrad mit Zweitaktherz namens Duecinquenta anbieten. Vins Motors aus dem italienischen Maranello ist aber damit nicht allein. Auch KTM ließ die Fachwelt aufhorchen als sie Anfang 2017 einen Zweitaktmotor mit Benzineinspritzung ankündigten.

Zweitakt-Rakete Vins Duecinquenta

Neben dem Verbrennungsprinzip des Motors lässt die Vins Duecinquenta vor allem mit ihrem Gewicht aufhorchen. Chassis, Verkleidungsteile und Fahrwerkskomponenten werden aus Carbon gefertigt. Damit konnte ein Gesamtgewicht der straßenzugelassenen Version von weniger als 95 Kilogramm realisiert werden.

Vins Duecinquenta

Vins Duecinquenta (Foto: Vins Motors)

Der V2-Zweitaktmotor, in der Straßenversion mit 249 Kubikzentimeter Hubraum, hat entsprechend leichtes Spiel. Mit einer offiziellen Leistungsangabe hält sich Vins allerdings noch zurück. Doch angesichts einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h dürfte der wassergekühlte und elektronisch einspritzende Euro-4-Twin wohl mehr als 60 PS mobilisieren.

Neben dem Straßenmodell Vins Duecinquenta soll auch eine Rennversion namens Competizione kommen, die es  auf weniger als 85 Kilogramm bringt. Die Vins Competizione wird von einem 288 Kubikzentimeter messenden Zweitaktmotor angetrieben, der über 80 PS leistet und eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h ermöglichen soll.

Die von fünf ehemaligen Mitarbeitern des Ferrari-Formel-1-Teams entwickelte Duecinquenta dürfte angesichts eines Preises von rund 40.000 Euro allerdings ein sehr seltener Exot bleiben. Die Rennversion soll sogar gut 50.000 Euro kosten.

 

(Autor: Mario Hommen/SP-X, Jens Schultze)