Im März 2017 verschärfte die Bundesregierung das Vereinsverbot und verhängte gegen die großen Rockerclubs bundesweit ein Kuttenverbot. Ziel war es, die „organisierte Kriminalität in den Reihen der großen Rockerclubs einzudämmen“, wie die Tageschau berichtete. Hells Angels, Banditos, Gremium MC und andere Rockergruppierungen dürfen seitdem ihre Club-Abzeichen nicht mehr öffentlich tragen. Das Kuttenverbot beschäftigt nun seit Anfang 2018 auch das Bundesverfassungsgericht, denn die führenden Köpfe der genannten Vereine haben in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde eingereicht.

Kuttenverbot

Hells Angels demonstrieren heute gegen das Verbot ihrer Vereinszeichen in Berlin (Foto: Nippon-Classic.de)

Heute demonstrieren die Mitglieder der Hells Angels und „befreundeter“ Clubs unter dem Motto „Freedom is our religion“ erneut gegen Verbot ihrer Vereinsabzeichen. Am späten Samstagnachmittag machten sich rund 400 Biker auf Harleys, Buells und anderem schweren Gerät von Berlin Bliesdorf auf den Weg zum Brandenburger Tor, wo derzeit eine Kundgebung gegen das Kuttenverbot stattfindet. Den Straußberger Platz passierte der Motorradkorso von Polizei begleitet in langsamer Fahrt.

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V-Twins aus Milwaukee dominierten den Korso in Berlin (Foto: Nippon-Classic.de)

Wenn die Maschinen eine Interpretation zulassen, schlossen sich scheinbar ein paar „unbeteiligte“ Biker dem Korso an, denn Husqvarna und Suzuki Bandit wollen nicht so recht ins Rockermilieu passen. Nichtsdestotrotz sollte die friedliche Fahrt nicht über die weiterhin straff organisierten Rockerclubs hinwegtäuschen, von denen es in Berlin laut Sicherheitsbehörden rund 20 gibt. So wird streng zwischen „Member“, „Sergeant“ und „President“ eines Chapters bzw. Ortsverein unterschieden. Hat ein „Prospect“ (Anwärter) ein bis drei Jahre durchgehalten, steigt er zum „Member“ auf.

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Die Rockerclubs sind trotz Kuttenverbot weiterhin straff organisiert (Foto: Nippon-Classic.de)