Mit der MV Agusta F4 Claudio bringt die kleine italienische Motorradschmiede in Varese die letzten Fahrzeuge der auslaufenden Baureihe F4 1000 auf den Markt. Namensgeber der Modellreihe ist der Vater des derzeitigen Chefs von MV Agusta, Claudio Castiglioni. Er gründete 1992 MV Agusta zum zweiten Mal und gab den Startschuss zur Entwicklung des Supersportmodells F4, das im Jahr 1997 als 750er erschien. 2003 folgte dann die F4 mit 1000-ccm-Triebwerk. Die F4 läutete seinerzeit die von der Firma heutzutage als „triumphal“ bezeichnete Rückkehr auf den Motorradmarkt ein. Die Marke war ursprünglich 1945 gegründet worden und hatte bis 1980 bestanden. Sie dominierte in den 1960er und 1970er fast zwei Jahrzehnte lang den Straßen-Rennsport.

MV Agusta F4

Die MV Augusta F4 Claudio (Quelle: MV Agusta)

Das außergewöhnliche Styling der MV Agusta F4 Claudio brachte ihr nicht nur zahlreiche Designpreise ein. Das Motorrad war zudem auch Ausstellungsikone der Show „The Art of the Motorcycle“, die im Sommer 1998 im New Yorker Guggenheim Museum eine Rekordbesucheranzahl auf sich vereinigte. Die nun vorgestellte MV Agusta F4 Claudio soll daran erinnern, dass mit diesem Modell „ein Traum wahr geworden ist“, wie es in der Präsentationsbroschüre heißt.

Das Sondermodell F4 Claudio wird von einem 205 PS starken Vierzylinder-Reihenmotor angetrieben, dessen Maximalleistung bei 13.450 Umdrehungen pro Minute erreicht wird. Zahlreiche Bauteile des Triebwerks sind von der hauseigenen Rennabteilung entwickelt worden. Bei den zugekauften Baugruppen wie Bremsen oder Federelementen handelt es sich um Top-Ware der renommiertesten Hersteller wie Brembo oder Öhlins. Anders als bei bisherigen F4-Versionen präsentiert sich die Auspuffanlage: Sie weist nicht, wie zuvor, vier Endrohre auf, sondern nur deren zwei. Sie sind rund und bestehen aus Titan.

MV Agusta F4

Heckansicht des Sportmotorrads (Quelle: MV Agusta)

Zahlreiche Bauteile wie Verkleidung und Räder bestehen aus Karbon. Alle diese Maßnahmen tragen zum niedrigen Gewicht von 183 Kilogramm bei, in dem allerdings noch keine Betriebsstoffe enthalten sind. Das mit zahlreichen „Claudio“-Schriftzügen und diversen Unterschriften-Faksimiles verzierte F4-Sondermodell ist nach der Norm Euro 3 homologiert. Den Preis der MV Agusta F4 Claudio wurde auf 75.012 Euro festgelegt.

 

(Autor: Ulf Böhringer/SP-X)