Im Dezember hatten wir die Suzuki GS 550 Race Cream von Marco Matteucci vorgestellt. Es ist an der Zeit sein darauffolgendes Werk – die XJ 550 Ocean Wave – zu beleuchten. Seinen Hang zu Ästhetik und schönem Design lebte der gelernte Werbefotograf auch an seiner Yamaha XJ 550 Ocean Wave intensiv aus.

Die Yamaha XJ 550 Ocean Wave von Matteucci Garage

Die Yamaha XJ 550 Ocean Wave von Matteucci Garage (Foto: M. Matteucci)

Maskuliner XJ 550 Café Racer

Als Basis für die „Ocean Wave“ diente Matteucci Garage eine Yamaha XJ550 aus dem Jahr 1983, die 1981 ihre Debüt feierte und im Gegensatz zu ihrer großen Schwester XJ 650 deutlich schlanker und um 30 Kilogramm leichter war. Sicherlich ist die Maschine nicht unbedingt die erste Wahl der Tuner, aber Matteucci zeigt, was man aus so einem Brot-und-Butter Motorrad mit Kreativität und handwerklichem Können herauskitzeln kann. Was diesen Café Racer so einzigartig macht, sind die feinen Unterschiede zu vielen sonst üblichen Standard in diesem Custom Bike Segment.

Die XJ 550 Ocean Wave spielt mit farblichen Kontrasten

Die XJ 550 Ocean Wave spielt mit farblichen Kontrasten (Foto: M. Matteucci)

Die alte Yamaha restaurierte Marco nicht nur komplett, sondern verzauberte sie auch in einen faszinierendes Custom Bike. Der XJ 550 Café Racer zeigt auch nur noch wenig Verwandtschaft mit dem einstigen Serienmotorrad aus den 80er Jahren, wirkt extrem aufgeräumt und besticht mit einer schönen Linienführung sowie dem filigranen Heck aus eigener Fertigung. Mit der Pirelli Scorpion A/T Bereifung verleiht Matteucci seiner „Ocean Wave“ zusätzlich eine gehörige Portion Maskulinität und weicht damit von der großen Masse ab.

Die Upside-Down Gabel und Pirelli Scorpion Reifen verleihen dem Café Racer eine maskuline Note

Die Upside-Down Gabel und Pirelli Scorpion Reifen verleihen dem Café Racer eine maskuline Note (Foto: M. Matteucci)

Die Details der Yamaha XJ 550 Ocean Wave

Bei so einem Umbau steht am Anfang immer das Rahmen-Cleaning, vor dem auch diese XJ550 nicht verschont wurde. Obligatorisch räumte Marco das Rahmendreieck frei und verschafft so den Café Racer die notwendige Leichtigkeit. Das Heck kam mehrmals mit der Flex in Berührung und erleichterte die Yamaha abermals um überflüssiges Metall. Als finales Finish wählte der Bikebuilder für die Fahrwerkskomponenten eine kupferfarbige – „Dark Titanium“ getaufte – Lackierung, die einen geschmackvollen Kontrast zur blauen Farbgebung von Tank und Heck bilden.

Leichte Front statt monströse Instrumenteneinheit

Passend zu blauen Lackierung ziert die Frontpartie nun ein ebenfalls blau-getönter, ovaler Scheinwerfer und verleiht der Yahama XJ 550 Ocean Wave eine unique Note. Zudem stechen an der Front die fette Upside-Down-Gabel sowie die Brembo Bremsanlage mit der 320 mm großen, schwimmend gelagerten Scheibe ins Auge, die hervorragend zu den grob-stolligen Reifen passt. Die schwarzen Stummellenker schmücken Aluminiumgriffe und eine kleine LED-Kontrolleinheit. Ein kleiner Rundtacho, mit massivem Aluminiumring eingefasst, ersetzt die einst monströse Instrumenteneinheit. Was sich Yamaha damals dabei gedacht hatte?

Yamaha XJ 550 Ocean Wave

Liebevolles Detail: kleiner Tacho mit massivem Aluminiumring (Foto: M. Matteucci)

Selbstgefertigtes Heck

Die Heckpartie fertigte Marco Matteucci von Hand und versteckte darin auch die kleine Gel-Batterie. Unterhalb des Bürzels platzierte er ein dünnes LED-Bremslicht und brachte die Blinker etwas weiter vorn am Ende des Rahmendreiecks an. Der Sitz besteht aus zwei getrennten Kissen mit jeweils hochdichtem Schaum im Inneren, die mit hochwertigem Leder bezogen wurden und nachträglich einen Vintage-Look bekamen.

Der Vier-Zylinder-Motor atmet wie gehabt durch Mikunis und klassentypischen K&N Luftfiltern ein und über eine verchromte und hochglanzpolierte 4-in-1 Auspuffanlage aus.

Der Motor der Yamaha XJ550 Ocean Wave atmetet über eine schicke 4-in-1 Anlage aus

Der Motor der Yamaha XJ550 Ocean Wave atmetet über eine schicke 4-in-1 Anlage aus (Foto: M. Matteucci)

Mir gefällt Matteuccis XJ 550 Ocean Wave, denn die Maschine spielt gekonnt mit verschiedenen Gegensätzen. So verpasst Marco dem schlanken Cafe Racer ein untypisches, grobes Reifenprofil. Das filigrane Fahrwerk bekam eine mächtige Upside-Down-Gabel spendiert und die kontrastreiche Lackierung spiegelt die Farben des Meeres und der Freiheit wieder.